Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Argentinien
Maße Länge: über 4 m
Gewicht bis 60 kg
Nahrung Vögel, Echsen, kleine bis mittelgroße Säugetiere
Tragzeit 5–7 Monate
Zahl der Jungen bis zu 60
Höchstalter nicht bekannt
Vorteilhafte Schlauchform
Die Königsschlange gehört zu den wechselwarmen Tieren, d. h., sie wenden extrem wenig Energie für ihren Stoffwechsel auf, da sie keine gleich bleibende Körpertemperatur aufrechterhalten müssen; ihre Körpertemperatur hängt vielmehr von der Außentemperatur ab. Wegen der lang gestreckten Körperform haben Schlangen eine im Verhältnis zum Volumen große Oberfläche. In ausgestrecktem Zustand können sie darum sehr rasch Wärmeenergie aufnehmen. Wärmeverluste kann die Schlange ausgleichen, indem sie sich zusammenrollt und so ihre Oberfläche verkleinert. Die Schlauchform bietet Schlangen noch weitere Vorteile: Sie hilft z. B. bei der Flucht, da die Tiere in enge Spalten entweichen können.
Kleiner Kopf und große Beute
Diese Körperform hat aber auch einen entscheidenden Nachteil: Das Maul der Tiere ist im Vergleich zur benötigten Nahrungsmenge sehr klein. Um diesen Nachteil auszugleichen, besitzen Schlangen einen extrem dehnbaren und beweglichen Kiefer, der sie befähigt, Beute zu fangen und zu verschlingen, die im Vergleich zu ihrem Körperumfang riesig ist. Der Nahrungsbedarf der Königsschlangen, die über 4 m lang werden können, ist hoch. Sie ernähren sich ausschließlich von Wirbeltieren, ihre größten Opfer sind das wildschweinähnliche Pekari und die Pampashasen. Um diese Beutetiere zu schlucken, können sie Oberkiefer und Unterkiefer aushängen. Zudem sind die Hälften des Unterkiefers nicht fest miteinander verwachsen, sondern durch ein sehr elastisches Band miteinander verbunden. Die Schädelknochen sind auf ein Minimum reduziert und die Luftröhre ist beweglich genug, so dass die Tiere während der oft stundenlangen Mahlzeit atmen können.
Nach einer Mahlzeit legt die Königsschlange eine bis zu einer Woche dauernde Verdauungspause ein, in der sie sich möglichst wenig bewegt. Die nächste Nahrungsaufnahme ist erst nach mehreren Wochen oder Monaten nötig. Die Königsschlange beginnt nach Einbruch der Dunkelheit mit der Jagd. Um die Beute auch bei völliger Dunkelheit ergreifen zu können, ist sie mit einem Organ zur Wahrnehmung von Wärmestrahlung ausgestattet: Am Kopf sitzende Vertiefungen – Grubenorgan genannt – befähigen sie, Temperaturdifferenzen sehr genau wahrzunehmen und so zwischen potenziellen Opfern und der Umgebung zu unterscheiden.
Der Mutterleib als Nestersatz
Im Gegensatz zu den meisten anderen Schlangen legen alle Boas keine Eier, sondern gebären ihre Jungtiere lebend. Das Weibchen bildet in seinem Körper bis zu 60 fertige Eier mit Schale, die sie im schützenden Mutterleib behält, bis die kleinen Schlangen geschlüpft sind. Die 20 – 50cm langen Jungtiere sind sofort selbstständig. Schon wenige Tage nach der Geburt begeben sie sich auf Futtersuche. Den Grund für diese Fortpflanzungsart bilden wahrscheinlich die Temperaturen des Lebensraums: Das Verbreitungsgebiet der Königsschlange reicht in kühlere Gebiete als das ihrer Eier legenden Verwandten. Damit die Jungtiere rechtzeitig vor der kühleren Jahreszeit auf die Welt kommen, kann sie sogar mit Sonnenbädern die Entwicklung der Eier beschleunigen.
Das Pantanal
Das größte Überschwemmungsgebiet der Welt im Herzen Südamerikas, das Pantanal, ist ein ökologisch einmaliger Lebensraum, in dem der periodische Wechsel von extremer Trockenheit und Nässe den Lebensrhythmus von Menschen, Tieren und Pflanzen bestimmt. Doch das einzigartige Ökosystem, das die UNESCO 2002 zum Biosphärenreservat erklärte, ist in Gefahr: Vor allem Brandrodungen, der Bau von Staudämmen und eine geplante Wasserstraße bedrohen sein fragiles Gleichgewicht.
© Interfoto/imagebroker/Thomas Vinke
Das Pantanal ist das größte Überschwemmungsgebiet der Erde.
Das Feuchtgebiet am Oberlauf des Paraguay, das im Wesentlichen in den brasilianischen Bundesstaaten Mato Grosso und Mato Grosso do Sul liegt, ist eigentlich ein Mosaik aus unterschiedlichen Landschaftsformen: Grasland und Lagunen wechseln sich mit weitläufigen Seen und Sumpfgebieten ab. Jedes Jahr erlebt die Tiefebene aufs Neue eine einzigartige Wandlung. Wenn im Oktober die Regenzeit beginnt, fallen in nur einer Stunde bis zu 50mm Niederschlag. Aus rund 175 Flüssen strömen ungeheure Wassermassen in die Ebene und verwandeln 140000 km 2 in ein
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