Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Überschwemmungsgebiet.
Mit dem einströmenden Wasser verändern sich die Bedingungen für Pflanzen und Tiere: So sind die an Land lebenden Tiere nun gezwungen, auf die zahlreichen Inseln auszuweichen, die noch über dem Wasserspiegel liegen. Für alle wasserlebenden Arten bricht eine Zeit des Überflusses an. Mit Beginn der Trockenzeit im April verwandelt sich die Sumpflandschaft allmählich wieder in trockenes Grasland zurück. Jetzt wird der Raum für die zahlreichen Fische und Kaimane immer enger. Wer sich nicht rechtzeitig in die ständig Wasser führenden Flüsse retten konnte, muss jetzt ums Überleben kämpfen. Nach den langen Monaten der Trockenheit ist das Land so ausgedörrt, dass ein einziger Blitz reicht, um Flächenbrände auszulösen. Doch das Pantanal benötigt diese Feuer: Sie bringen wichtige Nährstoffe in den Kreislauf der Natur zurück.
In der Trockenzeit fruchtbare Savanne – in der Regenzeit überflutetes Land: Auf diesen Rhythmus haben sich rund 2 000 Pflanzenarten und etwa 80 Säugetier-, 700 Vogel- und 300 Fischarten, viele Reptilienarten sowie unzählige Insekten eingestellt.
Doch menschliche Eingriffe gefährden zunehmend das sensible Ökosystem des Pantanals. Auf der Hochebene, die das Feuchtgebiet umgibt, müssen immer mehr Wälder den Monokulturen aus Mais, Baumwolle, Zuckerrohr und vor allem Soja weichen. Die heftigen Regenfälle schwemmen die ausgelaugten Böden weg und mit dem Schlamm der Flüsse gelangen Düngemittel und Pestizide in die Tiefebene. Ebenso belastet das beim Goldabbau eingesetzte Quecksilber die Gewässer. Staudämme absorbieren zum Teil so viel Wasser, dass in einigen Regionen die alljährliche Überschwemmung ausbleibt. Und schließlich schwebt seit Jahren der geplante Bau einer gigantischen, mehr als 3000 km langen Wasserautobahn, auf der vor allem ganzjährig Soja transportiert werden soll, wie ein Damoklesschwert über dem Pantanal.
Bislang stehen nur kleine Gebiete dieser einzigartigen Landschaft unter Naturschutz und erst die Zukunft wird zeigen, ob sie zumindest in Teilen erhalten werden kann.
Die Zunge des Ameisenbären
Aus seiner bis zu 60 cm langen Schnauze kann der Ameisenbär seine bis zu 1 m lange Zunge maximal 60 cm weit herausstrecken. Die Zunge ist wurmartig dünn und extrem beweglich, so dass sie auch gewundenen Ameisengängen folgen kann. Außerdem ist sie mit klebrigem Speichel überzogen, an dem die Beute hängen bleibt und mit der Zunge zurück in die Schnauze wandert. Dazu produziert der Große Ameisenbär eine so große Menge Speichel wie kein anderes Tier auf der Welt. Die Zunge könnte ohne Unterbrechung im Einsatz sein, ohne zu trocknen.
Der Große Ameisenbär: zahnloser Nahrungsspezialist
Der Große Ameisenbär (
Myrmecophaga tridactyla
) ist mit seinen nächsten Verwandten, den Tamanduas und dem Zwergameisenbären, der einzige Vertreter der zur Ordnung der Zahnlosen Säugetiere gerechneten Nebengelenktiere, der tatsächlich keine Zähne besitzt. dank seiner speziellen Nahrungsgewohnheiten braucht er auch keine. dieses ungewöhnliche Tier entspricht mit seiner langen schnauze, dem buschigen Schwanz und dem fehlenden Hals in vieler Hinsicht nicht unserem Bild von einem Säugetier.
© Corbis/All Canada Photos/Wayne Lynch
Großer Ameisenbär auf Futtersuche
Friedfertig, aber sehr wehrhaft
Ameisenbären leben außerhalb der Paarungszeit als Einzelgänger. Sie schlafen am Tag bis zu fünfzehn Stunden. Den Rest des Tages wandern die friedfertigen Tiere auf der Suche nach Nahrung durch die Savanne. Ameisenbären haben ein hervorragendes Gehör, das ihnen hilft Feinde rechtzeitig zu bemerken. Bei Gefahr flüchten sie – als gute Schwimmer gelegentlich auch ins Wasser. Wird der Große Ameisenbär in die Enge getrieben, verfügt er über eine sehr wirkungsvolle Abwehrtechnik: Er wendet sich seinem Gegner, z. B. einem Puma oder Jaguar, zu, richtet seinen Oberkörper auf, wobei er seinen Schwanz als Stütze benutzt, und schlägt mit seinen mit bis zu 10cm langen krallenbewehrten Vorderfüßen zu. Dabei nimmt der Große Ameisenbär seinen Gegner in einen Klammergriff und reißt mit seinen Krallen tiefe Wunden in dessen Rücken. Dennoch gilt er als gefährdet, da er bejagt wird, sein Lebensraum schrumpft und er vermehrt dem Straßenverkehr zum Opfer fällt.
Perfekt ausgerüstet für die Lieblingsspeise
Auf dem Speiseplan des Großen Ameisenbären stehen Larven, Würmer und weiche Früchte. Am liebsten verzehrt er aber Ameisen und
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