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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Termiten, die er mithilfe seines guten Geruchssinns aufspürt. Erreicht er ein Ameisennest oder einen Termitenbau, öffnet der Große Ameisenbär die Kolonie mit seinen sichelförmigen Krallen an den Vorderfüßen. Dann fährt er mit seiner langen, klebrigen Zunge in ihre Gänge. Bis zu 160 mal in der Minute fährt die Zunge vom Maul in den Bau und zurück. Die Beute wird in der langen, leicht gebogenen Schnauze an Hornpapillen abgestreift und wandert unzerkaut in den Magen, in dem Hornplatten die Chitinpanzer der gefressenen Opfer zermahlen. In kurzer Zeit nimmt er wenige Hundert Ameisen auf und wandert dann weiter. So können sich die Bestände schnell erholen und er kann diesen Bau bald wieder heimsuchen.
    Zum Schutz vor Bissen hat der Große Ameisenbär ein besonders dichtes und hartes Fell. Außerdem kann er sich mit seiner borstigen Schwanzfahne wie mit einem Besen von den kleinen Plagegeistern befreien.
    Wozu laufen, wenn man getragen wird?
    Die Weibchen des Großen Ameisenbären sind zweimal im Jahr empfängnisbereit. Kommt es zur Befruchtung, kann es je nach Befruchtungszeitpunkt zu einer verzögerten Implantation des Embryos in den Uterus kommen. So werden die Jungtiere zu einer Zeit mit guten Lebensbedingungen geboren. Die eigentliche Tragzeit dauert etwa 190 Tage. Es wird immer nur ein einziges Jungtier geboren, das voll entwickelt ist und auch sofort laufen kann. Doch statt zu laufen, klettert das Jungtier gleich nach der Geburt auf den Rücken der Mutter und lässt sich rund neun Monate von ihr herumtragen. Nur zum Säugen und (nach vier bis sechs Wochen) zum Fressen klettert es herunter. Der Grund für dieses »faule« Verhalten ist der Schutz des Jungen vor Raubfeinden. Die Mutter kann mit ihrer Abwehrtaktik nur sich selbst, nicht aber das Jungtier verteidigen, somit ist es auf ihrem Rücken bei einem Angriff am besten geschützt.
    Großer Ameisenbär
Myrmecophaga tridactyla
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Nebengelenktiere
    Familie Ameisenbären
    Verbreitung Süd- und Mittelamerika
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 100–130 cm
    Gewicht 30–35 kg
    Nahrung vorwiegend Ameisen und Termiten
    Geschlechtsreife nicht bekannt
    Tragzeit 180–190 Tage
    Zahl der Jungen 1
    Höchstalter 26 Jahre (in menschlicher Obhut)
    Riesengürteltiere: gepanzerte Graslandbewohner
    Für dieses außergewöhnliche Tier ist selbst Beton kein Hindernis. Nach der Gefangennahme eines Riesengürteltiers (
Priodontes maximus
) wurde es, da kein Käfig zur Hand war, über Nacht in einem leeren Schwimmbecken untergebracht. Am nächsten morgen war es verschwunden, und in der Schwimmbadwand begann ein Fluchttunnel. Das Riesengürteltier hatte in der Nacht die Kacheln gelöst und sich durch die Betonwand in die Freiheit gegraben.
    Ausgestorbene Riesen
    Vor etwa fünf Millionen Jahren entstand in Südamerika die Ordnung der Nebengelenktiere, zu der heute neben den Gürteltieren die Faultiere und Ameisenbären gehören. Südamerika hatte zu dieser Zeit keine Landverbindung zu einem anderen Kontinent und es gab dort keine größeren Raubtiere, die dieser neuen Tiergruppe hätten gefährlich werden können. So bildeten sich einerseits kleine Spezialisten aus, von denen heute noch einige leben, andererseits Gras fressende Riesenformen. Als Südamerika sich über Mittelamerika mit der übrigen Welt verband, starben etwa drei Viertel der südamerikanischen Tierwelt aus. Vor allem gegen die mittlerweile weit entwickelten, einwandernden Großkatzen hatten die Tiere keine Chance. Die letzten Riesenformen starben mit dem etwa elefantengroßen Riesenfaultier vor 10 000 – 12000 Jahren aus.
    Mit Panzer und Krallen
    Das auffälligste Merkmal der Gürteltiere ist ihre Panzerung. Sie besteht aus Hornplatten, die aus einzelnen Hornschuppen gebildet und durch einen Hautknochenpanzer verstärkt werden. Diese Hornschilde bedecken den gesamten Rücken, den Kopf und meist auch den Schwanz. Die Beweglichkeit der Tiere wird durch Hautfalten zwischen den einzelnen Platten gewährleistet. Deshalb können sich Gürteltiere zu einer Kugel zusammenrollen. Riesengürteltiere besitzen die längsten Krallen im Tierreich: Sie können bis zu 20cm lang werden. Damit graben sie ihre Unterkunft, reißen steinharte Termitenbauten auf und benutzen sie notfalls zur Verteidigung.
    Obwohl sie zur Tiergruppe der Zahnlosen gehören, zählen Riesengürteltiere zu den zahnreichsten Säugetierarten. Allerdings sind die bis zu 100 Zähne sehr klein, zapfenartig und funktionslos. Die

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