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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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Bereich, die Trockenpampa, in der weniger als 500 mm Regen niedergehen. Im Nordosten der Pampa sind dank des maritimen Einflusses die Niederschläge mehr oder weniger gleichmäßig auf das ganze Jahr verteilt, während im Südwesten der Regen bis zu drei Monate ausbleiben kann.
    Die Tierwelt
    Die Tierwelt der Pampa entspricht ökologisch derjenigen der Steppen der nördlichen Hemisphäre. Aufgrund ähnlicher Lebensbedingungen haben sich ähnliche Verhaltensweisen und ein ähnlicher Körperbau herausgebildet. Das Gegenstück zu den nördlichen Nagern bilden die Arten der nur in Südamerika verbreiteten Meerschweinchenverwandten. Neben Ameisen, Termiten und Regenwürmern bilden Viscachas, Nutrias und die Meerschweinchen die den Boden durchwühlende Fraktion. Auch die nichtzu den Nagern zählenden Hasen und Kaninchen haben im Mara oder Pampashasen ihre Entsprechung.
    Gras fressende Großsäugerarten gibt und gab es in der Pampa nur wenige. Früher müssen einige Millionen der nur 75cm großen Pampashirsche in der Pampa gelebt haben. Inzwischen sind sie fast ausgerottet. Das gilt auch für das Guanako, einer steppenlebenden Form des Wildkamels.
    Zu den Raubtieren der Pampa zählen der Mähnenwolf und der Pampasfuchs, die sich beide auf die Jagd der Meerschweinchenverwandten spezialisiert haben. Größere Beute wird von Puma und Jaguar erlegt. Auffälligste Vögel der Pampa sind die verschiedenen Arten des Nandus und der trappenähnliche Seriema. Die Reptilien sind durch die sehr giftige Schauerklapperschlange und mehrere Erdleguanarten vertreten.
    Die Pflanzenwelt
    Krautige Pflanzen haben an der Vegetation der Pampa nur einen geringen Anteil. Die häufigsten Gräsergattungen sind die Federgräser. Auf Böden mit geringem Salzgehalt kann man die Blüten des bis zu 6m hohen Pampasgrases bewundern. Die flach im Boden wurzelnden Gräser gedeihen auf der nur oberflächlich feuchten Pampa hervorragend, wobei die Höhe der Grashalme mit zunehmender Trockenheit und steigendem Salzgehalt im Boden abnimmt. Durch die wachsende landwirtschaftliche Nutzung sind jedoch viele einheimische Gräser durch Futtergräser verdrängt worden.
    Rätselhaft baumlose Pampa
    Eigentlich ist es erstaunlich, dass in der Pampa keine Bäume wachsen, obwohl es an Regen nicht mangelt. Mehr noch: Dort, wo es trockener ist, wachsen kurioserweise Gehölze und es haben sich sogar Trockenwälder gebildet. Die Wissenschaft versucht schon seit langem, das Rätsel der Baumlosigkeit zu lösen.
    Zuerst nahm man an, dass das regelmäßige Abbrennen der Flächen durch die auf die Jagd nach Guanakos spezialisierten Indianerstämme einen Baumwuchs verhindern würde. Ausgrabungen haben aber ergeben, dass auch schon vor der Besiedlung Südamerikas durch den Menschen kein Baumbestand in der Pampa vorhanden war. Dann vermutete man, dass die Verdunstungsratedurch das warme Klima so hoch ist, dass es trotz der Niederschläge zu einer negativen Wasserbilanz kommt. Dies trifft aber nur auf den westlichen Teil der Pampa zu. Der Lösung des Rätsels kam man näher, als man die Klimadiagramme detaillierter analysierte, anstatt nur die pauschalen Durchschnittswerte zu betrachten. Im östlichen Teil der Pampa erreichen die Niederschläge ein Maximum im Frühsommer. Aufgrund der wasser- undurchlässigen oberen Bodenschichten dringt allerdings wenig Wasser in tiefere Schichten vor. Deshalb sind die Böden staunass und damit sauerstoffarm.
    Eine hemmende Auswirkung haben auch die regelmäßigen Feuer, die infolge von Blitzschlag oder Selbstentzündung der Gräser in der heißen Steppe auftreten. Sie vernichten die relativ empfindlichen Baumkeimlinge oder schädigen sie stark.
    Wenn all diese Faktoren, wie in der östlichen Pampa, zusammenkommen, hat das schnell wachsende Gras so große Konkurrenzvorteile gegenüber den Gehölzen, dass jeglicher Baumbewuchs von Anfang an unterdrückt wird. Entfernt man die Grasnarbe und pflanzt Bäume an, gedeihen diese Bäume prächtig. Allerdings können sie sich nicht selbstständig im Grasland verbreiten.
    Land der Rinder und Gauchos
    Bereits die ersten Siedler verstanden es, die Pampa wirtschaftlich zu nutzen. Aufgrund der vielen Guanako- und Emuherden bildete sich das Reich der Tehuelche-Indianer. In der Kolonialzeit wurden diese Herden von den Eroberern bejagt, um die wirtschaftliche Grundlage der Indianer zu zerstören. Der Jagd auf ausgewilderte Rinder folgte eine ausgedehnte Rinderzucht. Ackerbau wurde in jener Zeit nur zur Selbstverpflegung

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