Savannen - Tierparadiese unserer Erde
auf, wo sie Erde zu sich nehmen, um ihren Mineralstoffbedarf zu decken. Wasserstellen benötigen sie nur in der Trockenzeit, sonst reicht ihnen die in der Nahrung enthaltene Feuchtigkeit.
Trotz ihres zerbrechlichen Aussehens unternehmen Thomsongazellen jedes Jahr ausgedehnte Wanderungen. In der Serengeti schließen sich dabei Tausende von Tieren zusammen, wobei sich gemischte Gruppen mit anderen Gazellenarten bilden.
Thomsongazellen haben viele Feinde. Vor Löwen und anderen Fleischfressern suchen sie ihr Heil in der Flucht und können dabei Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h erreichen. Geparden und Afrikanische Wildhunde haben sich am stärksten auf Gazellen spezialisiert. Der Gepard ist ihnen trotz ihrer Schnelligkeit aufgrund seiner Spurtstärke überlegen und Wildhunde ermüden sie mit ihrer Ausdauer.
Reviere auf Zeit
Thomsongazellen zeichnen sich durch ein vielfältiges Sozialgefüge aus. Es gibt Bockrudel aus durchschnittlich 20 Männchen, Geißenrudel mit ca. 30 Tieren und gemischte Herden mit ca. 60 –70 Mitgliedern. Bei Wanderungen können sich mehrere Gruppierungen zusammenfinden und über eine kurze Zeit Herden von mehreren Tausend Tieren bilden.
Einige Altböcke entwickeln ein stark territoriales Verhalten und verteidigen ein mehrere Hektar großes Revier, das sie mit Harn, Kot und Sekreten markieren. An den Grenzen kommt es oft zu Auseinandersetzungen. Diese Schlagwechsel dienen in der Regel nicht der Vertreibung eines Bocks, sondern der Bestätigung der Reviergrenzen. Geißenrudel, die durch sein Gebiet ziehen, versucht der Bock in der Mitte seines Reviers zusammenzutreiben. Ist eine Geiß in Hitze, beginnt er um sie zu werben. Bleibt sie stehen, kommt es zur Paarung. Irgendwann packt den Revierbesitzer wieder die Wanderlust; er gibt sein Revier auf, das er so heftig verteidigt hat, und schließt sich einer durchziehenden Herde von Artgenossen an.
Thomsongazelle
Gazella thomsoni
Klasse Säugetiere
Ordnung Paarhufer
Familie Hornträger
Verbreitung Tansania, Kenia
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 80–110 cm
Gewicht 15–30 kg
Nahrung Gräser, Kräuter, Laub
Geschlechtsreife Männchen mit 18 Monaten, Weibchen mit 9 Monaten
Tragzeit 5–6 Monate
Zahl der Jungen 1
Höchstalter bis 10 Jahre
Geiß und Kitz
Abseits der Herde bringt die Geiß nach 5 – 6 Monaten in der Regel ein Kitz zur Welt. Das Kitz bleibt an einem Abliegeplatz versteckt und wird von der Mutter nur zum Säugen aufgesucht, aber dennoch beim Äsen kaum aus den Augen gelassen. Denn neben den Feinden erwachsener Tiere stellen dem Nachwuchs auch Schakale, Paviane, Adler, Serval und Honigdachs nach. Wird das Kitz angegriffen, versucht sich die Geiß zwischen den Räuber und ihr Junges zu stellen und ihn abzulenken. Auf der Flucht signalisiert sie ihrem Kitz mit ihrem aufblitzenden weißen Schwanzspiegel die richtige Richtung.
Löwen: Herrscher der Savanne
Als kraftvoller Herrscher in den Savannen Ost- und Südafrikas braucht der Löwe (
Panthera leo
) kein anderes Tier zu fürchten – aber den Menschen. Auch in einst menschenleeren Gegenden macht er dem »König der Tiere« aufgrund seines Bevölkerungswachstums den Lebensraum streitig. Seit 1970 sind die Bestände um 75 % zurückgegangen.
© istockphoto.com/Mark Fox
Löwenmännchen im Serengeti-Nationalpark
Auf dem Rückzug
Einst waren Löwen nicht nur in Afrika, sondern auch in Kleinasien bis hinein nach Nordindien verbreitet. Aber die zunehmende Besiedlung, die damit verbundene Ausdehnung der landwirtschaftlichen Nutzflächen, die Ausrottung der Beutetiere und die hemmungslose Gier nach begehrten Jagdtrophäen drängten die mächtigen Raubtiere immer stärker zurück. Heute sind die Großkatzen lediglich in den afrikanischen Nationalparks und im indischen Gir-Schutzgebiet vor den Nachstellungen der Menschen sicher.
Einträchtig trinkt dieses Löwenpaar an einem Wasserloch. An solchen Wasserstellen, die ebenfalls von anderen Tieren genutzt werden, lässt sich auch leicht Beute machen
.
Perfekt angepasst
Einst über fast ganz Afrika verbreitet, sind wilde Löwen heute nur noch im Gebiet südlich der Sahara zu finden. Ihr bevorzugter Lebensraum sind die offenen Weiten der grasbedeckten Savannen. Die Tiere sind an diesen Lebensraum perfekt angepasst: Die einheitlich fahlgelbe Färbung ihres Fells sorgt dafür, dass sie im meist trockenen Gras nur schwer zu erkennen sind. Ihre Pranken sind mit Sohlenpolstern ausgestattet, so dass sie sich bei der Jagd geräuschlos ihrer Beute
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