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Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Savannen - Tierparadiese unserer Erde

Titel: Savannen - Tierparadiese unserer Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bertelsmann Lexikon
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40 und 60 kg sind Geparden schlanker, leichter und hochbeiniger als Leoparden. Sie haben einen kleinen, windschnittigen Kopf sowie einen 70 bis 80cm langen Schwanz, der ihnen bei raschen Wendemanövern die nötige Balance verleiht. Ihre Pfoten sind härter als die anderer Katzen und die Krallen werden am Boden nicht völlig eingezogen; dieser »Spike-Effekt« verhilft ihnen zu einem guten Bodenkontakt und verhindert das Wegrutschen bei Richtungswechseln.
    Geparden erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 105 km/h; können diese aber nur über rund 300 m durchhalten. In einer einzigen Sekunde kann ein Gepard drei bis vier Sätze machen, jeder 7– 8m weit. Sie brauchen dafür aber auch viel Sauerstoff, und so haben sie einen tiefen Brustkorb, ein großes Herz und große Lungen. Stark entwickelte Nebennieren sorgen für den nötigen Adrenalinschub bei der Jagd.
    Jagdtechniken eines Sprinters
    Geparden haben im Vergleich zur Kopfgröße breite Nasenöffnungen und -gänge; diese begünstigen eine rasche Atmung, lassen aber nur wenig Platz für tief wurzelnde Zähne – das Gebiss von Geparden ist deutlich schwächer ausgebildet als das von Leoparden. Sie reißen vorwiegend kleine bis mittelgroße Antilopen, aber auch Vögel und Kaninchen; Männchengruppen können auch junge Gnus, Kudus oder Wasserböcke überwältigen.
    Bevor sie auf Jagd gehen, halten Geparden von erhöhten Punkten wie Hügeln, Termitenbauten oder Bäumen Ausschau und orientieren sich über die Lage. Haben sie ein Beutetier entdeckt, schleichen sie sich auf 30 – 50 m an ihr Opfer heran und überwältigen es nach einem kurzen Sprint; rund die Hälfte aller Versuche gelingt. Die Verfolgung dauert meist kaum 30 s und geht über eine kurze Strecke von 150 – 200 m. Gelingt es dem Geparden, eine Gazelle einzuholen, wird sie durch die Wucht des Ansprungs zu Boden geschleudert und dann mit einem Kehlbiss erstickt. Kleinere Beutetiere wie Kaninchen werden meist mit einem Biss durch den Schädel getötet, was dem Geparden bei einer größeren Beute wegen seiner relativ schwachen Kiefer und Zähne nicht gelingt. Seine Krallen kann er im Gegensatz zu Leopard und Löwe beim Töten der Beute ebenfalls kaum einsetzen; sie sind ziemlich stumpf. Die Anpassungen ans Sprinten bezahlen Geparden also mit gewissen Problemen beim Töten der Beute.
    Gepard
Acinonyx jubatus
    Klasse Säugetiere
    Ordnung Raubtiere
    Familie Katzen
    Verbreitung in Afrika und im Mittleren Osten
    Maße Kopf-Rumpf-Länge: 112–140 cm
    Standhöhe: 60–80 cm
    Gewicht 40–60 kg
    Nahrung vorwiegend kleine bis mittelgroße Antilopen, aber auch Vögel und Kaninchen
    Geschlechtsreife mit 2–3 Jahren
    Tragzeit 90–95 Tage
    Zahl der Jungen 1–6
    Höchstalter etwa 15 Jahre
    Viele unerwünschte Mitesser
    Ihr relativ schwaches Gebiss und ihre vergleichsweise geringere Robustheit führt dazu, dass kräftigere Räuber Geparden oft um den Lohn ihrer Anstrengungen bringen. Vor allem Löwen und Tüpfelhyänen vertreiben Geparden oft von ihrem Riss. Deshalb fressen Geparden, die Beute gemacht haben, sehr rasch bzw. ziehen den Kadaver ins Gebüsch, wo sie besser getarnt sind. Außerdem verringern sie das Risiko von unerwünschten Mitessern dadurch, dass sie tagsüber – meist frühmorgens und spät nachmittags – jagen, während ihre größten Konkurrenten noch in der Sonne dösen. Dennoch ziehen Geparden dort, wo es viel Konkurrenz durch andere Großraubtiere gibt, häufig den Kürzeren und sind nicht besonders zahlreich. In Schutzgebieten wie dem südafrikanischen Krüger-Nationalpark, wo die Löwen- und Hyänendichte hoch ist, leben gerade einmal 200 Geparden.
    Nomadinnen und standorttreue Revierbesitzer
    Im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten sind es bei den Geparden die erwachsenen Weibchen, die als Einzelgängerinnen durchs Leben ziehen, es sei denn, sie führen Junge. Die Weibchen verteidigen kein Territorium. Sie haben ein Streifgebiet, das mit denen anderer Artgenossen überlappt, meiden aber den Kontakt. Wie groß ein solches Streifgebiet ist, hängt vom Nahrungsangebot ab. Im Krüger-Nationalpark ist ihr Jagdgebiet 100 bis 200 km 2 groß. In der Serengeti und in der Kalahari wandern ihre Beutetiere; deshalb umfasst dort ihr Streifgebiet stets mehrere hundert Quadratkilometer.
    Heranwachsende Geparden bilden oft gemischte Geschwistergruppen. Sind die jungen Weibchen paarungsbereit, wandern sie ab, paaren sich und suchen sich ein eigenes Streifgebiet. Die Männchen werden zu Einzelgängern oder

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