Savannen - Tierparadiese unserer Erde
Gnupopulation in dem Lebensraum ab: Bei ortstreuen Populationen in Gebieten mit reichem Nahrungsangebot verhalten sich einige Bullen fast ständig territorial und verteidigen ihre Reviergrenzen heftig gegen Rivalen. Bei wandernden Herden besetzen sie hingegen nur kurzzeitig ein Revier und versuchen die durchziehenden Kühe zu begatten, um sich der Herde nach der Paarungszeit wieder anzuschließen.
Die Paarung erfolgt Mitte März bis Anfang April. Acht Monate später werfen sämtliche Kühe einer Herde innerhalb von zwei bis drei Wochen ein Kalb, das der Mutter sofort folgen kann (Nestflüchter). Die Geburt geschieht im Schutz der Herde, so dass die anderen Kühe Schakale und Afrikanische Wildhunde verscheuchen können. Gnus werden mit etwa 16 Monaten geschlechtsreif. Die Kühe kalben zum ersten Mal im Alter von ca. zwei Jahren. Jungbullen müssen erst ein Revier erobern, bevor sie zum Zuge kommen.
Keine leichte Beute
Dort, wo sie vorkommen, machen Weißbartgnus oft die Hauptbeute von Löwen aus: Sie decken bis zu 50% des Fleischbedarfs dieser Raubkatzen. Mit einer Widerristhöhe von 1,4m und ca. 250kg Gewicht sind die erwachsenen Tiere jedoch keine leichte Beute. Besonders gefährdet sind dagegen Jungtiere.
Ob Gnus bei einem Angriff die Flucht ergreifen oder nicht, hängt von den Umständen ab (Löwe, Schakal oder Gepard, Einzeltier oder Rudel, offenes Gelände oder bewachsen usw.). Fühlen sie sich überlegen, bilden sie einen Kreis um den Räuber und schicken sich an, ihn zu attackieren, woraufhin dieser oft Reißaus nimmt.
Weißbartgnu
Connochaetes taurinus albojubatus
Klasse Säugetiere
Ordnung Paarhufer
Familie Hornträger
Verbreitung Ost- und Südafrika
Maße Kopf-Rumpf-Länge: 115–200 cm
Gewicht über 250 kg
Nahrung Gräser
Geschlechtsreife mit 16 Monaten
Tragzeit 8 Monate
Zahl der Jungen 1
Höchstalter 12–15 Jahre
Steppenzebras:
Huftiere im Streifendesign
Zebras gehören zu den unverwechselbaren Wahrzeichen der afrikanischen Savannen, denn es gibt sie nur in Afrika. Wegen ihrer Streifenzeichnung werden sie auch als Tigerpferde bezeichnet. Sie sind eng mit Pferd und Esel verwandt und bilden gemeinsam mit ihnen die Familie der Pferde
(Equidae)
.
© istockphoto.com/Eric Isselee
Zebras sind mit Pferd und Esel verwandt.
Die »Wildpferde« Afrikas
Vom Körperbau her wirken Steppenzebras pferdeartig; an einen Esel erinnern hingegen der Kopf, die kurze, steife Nackenmähne und der lange, quastenbewehrte Schwanz. Die Tiere haben eine Widerristhöhe von knapp 1,40m und wiegen bis zu 300 kg.
Steppenzebras leben in offenen Graslandschaften oder lichten Baumsavannen. Typisch sind der federnde Gang dieser afrikanischen »Wildpferde« und die Anatomie ihrer Beingelenke, die ihnen erlaubt, ohne Muskelanspannung im Stehen zu schlafen. Pferdeartig sind auch die großen Mahlzähne zum Zerkleinern der Pflanzennahrung. Wie Pferde haben Zebras ein nervöses Temperament, sind sehr wachsam und suchen beim Angriff ihr Heil vorwiegend in der Flucht. Andererseits sind gerade die Hengste äußerst wehrhaft und aggressiv, sie können übel beißen und mächtige Huftritte austeilen.
Steppenzebra
Equus quagga
Klasse Säugetiere
Ordnung Unpaarhufer
Familie Pferde
Verbreitung in offen Graslandschaften und Savannen von Ost- bis Süd- und
Südwestafrika
Maße Kopf-Rumpf-Länge: bis 240 cm
Standhöhe: 125–140 cm
Gewicht 250–300 kg
Nahrung Gräser und Kräuter
Geschlechtsreife mit 2–4 Jahren
Tragzeit 1 Jahr
Zahl der Jungen 1
Höchstalter etwa 20 Jahre
Das Rätsel der Zebrastreifen
Über den Sinn und Zweck der kontrastreichen schwarz-weißen Musterung gibt es viele Theorien. Das Streifenmuster galt lange als Tarntracht, die den Körperumriss des Tieres optisch auflöst (
Somatolyse
) und es so vor Großräubern wie etwa Löwen schützt. Doch Zebras versuchen nie, sich im Gebüsch zu verstecken, wo eine derartige Tarntracht Sinn ergeben würde. Auch die Vermutung, Löwen würden durch das Streifenmuster beim Angriff verwirrt, hat sich bisher nicht erhärten lassen.
Einer anderen Theorie zufolge wirkt die Zebrastreifung für die Komplexaugen der Tsetsefliegen somatolytisch, so dass sie Zebras nicht als Opfer erkennen. Diese Fliegen übertragen die Naganaseuche und Zebras weisen tatsächlich eine nur geringe Befallsrate auf. Was zur Theorie nicht passt, ist die Tatsache, dass Zebras oft mit Gnus und Antilopen wandern, die von der Tsetsefliege besucht werden. Auf geringe Entfernung orientieren sich
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