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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Sekunde hielt er sich auf den Beinen und bewahrte die Waffe vor dem Fall. Einen Liedschlag lang hatte er geglaubt ein schwarzer Drache mit gelben Blitzen um die Augen griffe ihn an, doch genauso schnell war es wieder vorüber. Dafür drangen die Worte noch tiefer in ihn.
    „Schaut in eure eigene Vergangenheit, damit die Zukunft neu erstehen kann, Wächter, denn mein Wort würde keinen neuen Anfang bringen, nur die Vernichtung.“ Die Fesseln des Nebels zogen sich dichter. Der Boden verschwamm vor ihm und warf kleine Wellen. Savinama verspürte Angst und mit diesem Gefühl starrte er Tamin an. Seine Hände schlossen sich fester um die Waffe. Mit einem Aufschrei griff Savinama den Magier an.
    Tamin zog sein Schwert und riss es nach oben. Die Klingen krachten aufeinander, Funken stoben.
    „Ich sehe es in euren Augen, ihr fühlt es, doch wollt ihr es nicht wahrhaben.“ Savinama starrte den Jüngeren an. Aus einem Reflex heraus drehte er sich in einem Halbkreis und stieß die Klinge schnurstracks auf seinen Gegner. Tamin sprang im letzten Moment mit beiden Füßen in die Luft und entging dem Schwertstoß. Wie eine geschmeidige Wildkatze kam er in einer halb knieenden Position auf den Boden. Er hob den Kopf und jetzt trug sein Gesicht nichts mehr von Traurigkeit. Jetzt griff er an.
    Ein Kampf entbrannte und wurde mit solchem Eifer geführt, dass am Ende nur einer überleben konnte.
    Von dem Lärm aufgeschreckt kamen einige Zuschauer in die Halle gestürmt. Unter ihnen Jeras. Er wich gerade noch einem Schlag Tamins aus. Die Klinge trieb in den Stein am Bogen zum Flur, die Brocken flogen zu allen Seiten davon. Blitzschnell, mit der gleichen Bewegung, zog Tamin sein Schwert wieder heraus, wirbelte herum und trat Savinama in den Rücken. Der Magier knallte auf den Boden und sein Schwert schlitterte mit lautem Klirren weg. Er drehte sich herum, doch Tamin stand schon über ihm, ließ sich mit einem Knie genau auf seine Wunde Fallen und setzte mit beiden Händen die Spitze seiner Klinge auf Savinamas Kehle.
    „Bringt es zu Ende!“ Savinama rang schwer nach Luft. Doch anders als erwartet, hob der Magier eine Hand direkt über sein Gesicht. Die Hände des Magistrateros schossen nach oben und umklammerten Tamins Handgelenk. Ein greller Schmerz jagte durch seinen Kopf.
    „Nuavera Vigil oder geht mit dieser Welt zugrunde!“
    „Savinama!“ Jeras wollte vorspringen, doch eine Hand hielt ihn zurück.
    „Nein, du kannst ihm jetzt nicht helfen“, sagte Shorbo. „Tamin würde dich ins Nichts befördern. Hole die fähigsten Magier, die noch hier sind!“
    „Aber Shorbo, dafür ist keine Zeit!“
    „Mach schon und sammelt euch in der Vorhalle.“ Der Ältere ballte die Hand zur Faust. Sie tat weh.
    Irgendwie schaffte es Savinama wieder auf die Füße, ohne die Hand des anderen loszulassen und stand jetzt mit dem Rücken am Geländer. Tamin warf das Schwert hinunter und augenblicklich erschien stattdessen wieder die Schale.
    Das Feuer in Savinamas Adern schien unerträglich und ihn regelrecht von innen zu zerstören. Er sah Drachen, den Nebel und hörte wieder diese Stimmen. Zwischen allem flammten Bilder aus vergessener Zeit auf. Er hatte Mühe Realität und Spukbilder auseinander zu halten.
    Die Vorhalle füllte sich.
    „Ihr haltet euch zurück, der Mann ist gefährlich“, fuhr Shorbo die jungen Schüler um sich herum an und eilte die Stufen hinunter. Auf halben Weg sah er ein Leuchten, das sich in der Mitte des Bodens immer weiter ausbreitete. Hastig schaute er wieder nach oben und erkannte, dass Savinama versuchte die Schale mit einer Hand von sich wegzudrücken und gefährlich über der Brüstung hing.
    Auf dem Boden der Halle breitete sich das Leuchten zu einem hellen Ring aus. Die Lehrer und jungen Schüler, die dort standen, wichen erschrocken zurück. Shorbo brauchte nicht in seine Hand zu blicken, um zu wissen, dass dort das Mahl des Tribunals zu sehen war. Er konnte das Entsetzen in den Gesichtern erkennen, als sich drei Linien im Ring miteinander verbanden und ein Dreieck ergaben. So wie man es seit Jahrhunderten von der Glaskuppe kannte.
    „Das Tribunal!“
    „Das Ende!“, hörte man furchtsame Ausrufe.
    Ein Krachen ertönte, das Geländer brach. Savinama schlug hart auf den Boden. Direkt neben ihm landete die Schale, deren Inhalt sich auf dem dunklen Marmor ausbreitete. Benommen schüttelte der Magier den Kopf und stützte sich mit beiden Händen ab. Als er sich bewusst wurde, in was seine Hand lag zog er sie

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