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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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wieder? Euer Respekt lässt zu wünschen übrig.“ Der Tesoré verbeugte sich, wenn auch abweisend.
    „Naé. Meine Aufgaben, die man mir zutrug, erfülle ich. Ihr wisst selbst, dass ich schon weit genug davon abschweife, denn ich versuche ihn zurückzuholen und nicht zu vernichten. Die Strafe für meinen Ungehorsam nehme ich danach gerne in Kauf.“
    Shorbo begriff in diesem Moment, dass Savinama seinen Schüler viel zu gut ausgebildet hatte und dass niemand ihn von dem Weg abbringen würde.
    „Wenn ihr ihn töten wollt, müsst ihr erst mich umbringen“, zischte er ihn an. Man sah dem Tesoré die Überraschung an. „Verschwindet!“ Er hob die Hand und wies zur Tür. „Raus hier, sofort!“ Shorbo brüllte so laut, dass sogar Filyma und Jeras zusammenzuckten.
    Tamin zögerte, doch dann verschwand er. Keiner sah, wie Savinama kurz die Augenlieder hob, ehe das Mittel ihn wieder weitab in die Schwärze driften ließ, in Träume, die er nicht verstand und mit Worten im Nachhall, die davon sprachen, dass noch jemand bereit war für ihn zu sterben.

34.
    Savinama erwachte lange vor dem Morgengrauen. Mit leisem Stöhnen setzte er sich im Schein einer einzelnen Kerze auf.
    Er bemühte sich keine Geräusche von sich zu geben, sodass Filyma im Sessel nicht geweckt wurde, zog seine Tunika zurecht und schloss mit zitternden Fingern die Schlaufen. Sein linker Arm war fast taub vor Schmerz, der von der Wunde herrührte. Sein Sehvermögen war durch das Gift stark eingeschränkt.
    Als er sich erhob, wurde ihm schwindelig. Er schaffte es dennoch auf den Flur. Im gleichen Moment wie die Tür leise hinter ihm ins Schloss fiel, fühlte er die Eiseskälte, die ihn streifte. Der Boden glitzerte im Licht der einzelnen Fackeln, als befände sich Raureif auf ihm. Die linke Hand gegen die Wunde gedrückt, zog der Magier schwerfällig eines der Schwerter, die zur Dekoration an der Wand drapiert waren, aus der Halterung.
    Seine weichen Lederstiefel verursachten nicht einen Laut auf dem glatten Boden, als er sich langsam der Mitte des Gebäudes näherte. Dort, wo sich die zwei in Stein gemeißelten Drachen von der unteren Halle erhoben, um mit ihren Flügeln die runde Glaskuppe zu halten. Links und rechts von ihnen führten Stufen hinunter zum Hauptportal und in der Mitte der Galerie erblickte er den jungen Magier, der definitiv auf ihn wartete. Er hatte den Mantel auf der linken Seite über die Schulter geworfen, so konnte Savinama den Griff eines Schwertes erkennen. In den Händen hielt er etwas, doch um es genauer identifizieren zu können, war es einfach zu dunkel. Im Schein der Fackeln funkelte seine eigene Klinge wie etwas Drohendes.
    „Ehre euch, Savinama! Seid ihr gekommen, um euren Weg wieder zu beschreiten?“ Tamin sprach in ruhigem Tonfall. Savinama stolperte näher. Sein Gleichgewichtssinn ließ ihn im Stich. Schweißperlen liefen seine Schläfen hinunter.
    „Ich bin hier, weil nicht noch jemand meinetwegen sterben soll, Tamin. Sagt, was habe ich getan, dass ihr einen solchen Hass auf mich habt?“ Der Tesoré lächelte ein wenig traurig.
    „Ihr wisst es noch immer nicht? Wie kann ich euch dann vorwerfen, was ihr mir angetan habt? Es ist nicht Hass der mich leitet, sondern die Bitte die Verantwortung nicht tragen zu müssen, die ihr mir auferlegt habt.“
    „Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht.“ Der Jüngere streckte die Hände vor und Savinama erkannte eine hölzerne Schale, dessen Inhalt im Schein des Feuers schwarz und dickflüssig aussah.
    „Was ist das?“
    „Die Ewigkeit, die ihr selbst verbannt habt. Das Enden und Entstehen einer ganzen Welt. Leid, Wut, Hass, Hoffnung, sogar Liebe. Die Elemente in ihrer reinsten Form. Das Schicksal.“
    „Was erwartet ihr also von mir?“
    „Dass ihr euren Weg weitergeht und beendet, was beendet werden muss.“ Der Schüler ging in die Knie und stellte die Schale auf den Boden, ehe er einige Schritte zurückwich. Er fixierte seinen Meister mit einem unergründlichen Blick und hob ein wenig die Hände.
    Savinama spürte das Prickeln von Magie auf seiner Haut. Mit beiden Händen umfasste er den Griff des Schwertes und hob es an. Ein leises Flüstern schien aus der Schale zu sickern, bewegte sich in kaum erkennbaren Nebelschwaden über den Boden auf ihn zu, berührte seine Füße und wanderte an ihnen hinauf. Mit der Berührung kehrten die Stimmen zurück. Nicht Mann, nicht Frau, nicht Kind.
    Reveate Vigil non agore dea aternias
*
    Erschrocken taumelte er zurück. In letzter

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