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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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seine Aufmerksamkeit auf Jeras richtete. „Könnt ihr euch an meine Mutter erinnern und an das, was sie euch schenkte?“ Eine Weile blieb es still.
    „Das Gras, das sich biegt und am Ende doch brach.“ Der schwere Akzent war wieder da. Jeras schluchzte auf.
    „Aé, weil sie das größte Geschenk von allen erhielt und dafür war sie bereit zu sterben. Für euch, für meine Schwester, für eure Tochter.“ Schweigen war die Antwort. Ein erneutes Grollen erklang von draußen und selbst durch die Türen hörte man panische Schreie. Filyma rannte zu ihm.
    „Savin, ich bitte dich … was immer auch mit dir ist, werd wach, lass diesen Albtraum enden.“ Sie ergriff seinen Arm, doch Tamin stieß sie zur Seite und sah ihr voller Verachtung ins Gesicht.
    „Wagt es nicht den Wächter anzufassen.“ Sie sprang auf die Füße.
    „Nicht anfassen? Ich habe sogar das Bett mit ihm geteilt, noch Fragen? Also geh mir gefälligst aus dem Weg.“ Sie stieß nun ihrerseits den Schüler zur Seite, umfasste den überraschten Savinama im Nacken und schmiegte sich eng an ihn. „Kannst du dich noch an die Wärme erinnern? Ich mich schon an deine zärtlichen Hände …“ Shorbo hustete hörbar.
    „Das sind Details, die wir nicht wissen wollen.“ Aber sie hörte nicht auf ihn.
    „Ich habe Einblick in deine Welt voll tiefer Gefühle gehabt und kann sie dir zurückgeben. Und glaube mir, wenn du jetzt falsch handelst, werde ich dir so fest in den Hintern treten, dass du drei Wochen nicht sitzen kannst. Das ist ein Versprechen!“ Savinama sah ihr fest ins Gesicht. Irrte sich Filyma oder konnte sie das Aufblitzen eines Lächelns erkennen?
    „Aé, meiner weiß!“ Savinama drehte sich mit unglaublicher Schnelligkeit herum. Im Drehen hob er den Stab und schlug ihm den Tesoré direkt vor den Kopf. Dieser hatte mit dem Angriff nicht gerechnet, landete hart auf dem Rücken, wo er fassungslos seine Stirn berührte. Savinama baute sich über ihm auf. „Deiner ist mehr als ein Schatten. Nichts ist Gerecht daran, dir meinen Weg aufzuzwingen. Aé, es ist meine Schuld …“ Er umfasste mit beiden Händen den Stab. „Ganz allein meine.“ Ehe jemand reagieren konnte, bauten sich die Kräfte Liyfaniells auf, überfluteten den Raum, zogen hinaus in die Nacht, streiften die Elemente und verbanden sich mit ihren Energien, um dann mit aller Gewalt und einer Erschütterung zu ihrem Ursprung zurückzukehren. Tamins gellender Schrei erstarb in einer Explosion aus Licht, die alle im Raum zu Boden warf.
    * Kehre zurück Wächter, fessel nicht was ewig

35.
    Als wieder Ruhe einkehrte, rappelten sich alle langsam auf. Savinama strauchelte. Filyma eilte zu ihm, umfasste seine Schultern und ging mit ihm zu Boden. Er war sehr blass.
    „Das Gift.“ Der Stab rollte scheppernd über den roten Marmor.
    „Er ist nicht tot, er tat nur, was ihm befohlen. Sein Wissen liegt in den Schatten. Ein zu Hause ist, was meiner ihm wünscht“, flüsterte er erschöpft.
    „Musst du so geschwollen reden? Der Stab, er hat solche Macht, kann er dir nicht helfen?“, flehte Filyma.
    „Zuviel Energie. Noch ein, zwei Tage … schaffen. Für euch in einigen Monaten …“ Savinama streckte die Hand Shorbo entgegen, der sogleich zu ihm eilte. „Eine Bitte spricht mein Herz.“
    „Jede, die ihr wünscht, mein Freund.“ Der Vigil lehnte schwer an Filyma.
    „Der Kreis endet, wenn die Mächte der Elemente zurückfinden. So gibt es kein Halten in diesem Weg …“ Er brach ab und Filyma schaute Shorbo fragend an.
    „Der Kreislauf des Lebens. Der Weg des Wächters ist das Enden und der Beginn einer ganzen Welt und das Siegel …“ Der Kreisführer warf einen kurzen Blick auf das Buch. „…wird auf jeden Fall früher oder später brechen, doch wenn der Vigil stirbt, wird es niemals wieder einen Anfang geben können. Nur noch den Tod.“
    „Vergessen für eine kurze Zeit“, sagte Savinama. Shorbo starrte den Wächter an und zog die Augenbrauen hoch:
    „Ist dies euer Wunsch?“
    „Aé“. Der Kreisführer musterte Tamin, der noch immer bewusstlos am Boden lag. Der Wächter hatte ihn nicht getötet, er gab sich die Schuld an dem, was geschehen war und hatte Tamin für die Zeit, die der alten Welt noch bleiben würde, das Vergessen geschenkt. All dies wies darauf hin, dass Savinama niemals wieder der Vigil sein würde, der er einst war. Seine Zukunft zählte vielleicht nur noch wenige Stunden. Das Gift, das Tamin benutzt hatte, war uralt wie es nur der Wächter selbst wissen

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