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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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ängstlich ihren Kopf unter seinem Arm. Ganze zehn Minuten lang schien der Himmel eine gewaltige Wand aus Wut zu sein, der seine ganze Macht demonstrierte. Ineana kam es vor wie eine Ewigkeit, ehe das schwere Sommergewitter langsam in die Ferne zog.
    „Bei allen“, keuchte sie auf. Sie war völlig durchnässt. Aber als sie die überspülte Straße hinaufsah, konnte sie Savinama nirgendwo entdecken. „Wo ist er?“ Der junge Mann ließ sie los und zog die Kapuze vom Kopf.
    „Ihr seid eine Magicera.“ Stellte er freundlich fest.
    „Aé, ich bin eine Magicera, was immer das ist.“ Ineana wirkte genervt. Konnte man nicht auf eine einfache Frage eine einfache Antwort erwarten? Der Magier grinste. Zu ihrer Erleichterung wirkte er völlig normal, nichts hatte er von des Vigils Art an sich. Im Ganzen wirkte er wie ein junger Magier. Als habe er ihre Gedanken gelesen, sprach er:
    „Aé, auch ich bin ein Magicero, mein Name ist Tamin.“ Zitternd nickte sie. „Ihr solltet euch wärmen, kommt.“ Seine Augen suchten die Umgebung ab. „Die Hallen Liyiells sind nicht weit, dort habe ich trockene Sachen.“
    „Wenn ihr es wünscht, werde ich euch begleiten bis der Vigil zurückkehrt.“ „Wo ist er überhaupt hin?“
    „Er leitet die Ströme zurück aufs Meer.“
    „Natürlich, was frag ich überhaupt.“, muffelte sie und stapfte durch den Schlamm in Richtung der Schulen. Sie hatten den Regen dringend benötigt, aber wenn er mit solcher Wucht auf die trockene Erde schlug, brachte er mehr Schaden als Hilfe.
    Tamin wich nicht von ihrer Seite, begleitete sie wie eine Wache. Seine Augen beobachteten aufmerksam die Umgebung. Nach einer Weile wurde ihr sein Schweigen zu dumm.
    „Ihr seid sein ..., sein Tesoré nicht wahr?“
    „Aé.“ Als sie die Hallen betrat, zog sie den durchweichten Mantel aus und überreichte ihn an eine junge Gehilfin.
    „Richte mir ein Bad und mache uns etwas Warmes zu trinken.“ Sie schaut Tamin an. „Möchtet ihr auch etwas?“
    „Gerne.“ Ehrfurchtsvoll betrachtete er die Eingangshalle. Eben trat die Sonne wieder durch die Wolkendecke. Durch die großen Fenster oberhalb der breiten Treppe, die zu den oberen Stockwerken führte, brachen bunte Strahlen in das Halleninnere. Tamin schaute sich mit großen Augen um, so imposant war die Halle. Der weiße Marmor, die edlen Verzierungen.
    „Ihr seid so anders wie er“, stellte sie nüchtern fest. Tamin lachte und sah ihr dabei direkt ins Gesicht.
    „Ihr ebenfalls. Und doch sehe ich in euch die Energien des Ecares Vigil.“
    „Sehen?“ Nun wurde sein Grinsen noch breiter.
    „Habt ihr mal in einen Spiegel gesehen?“ Sie starrte ihn an und lief dann zu einem der Spiegel, die links und rechts neben dem Haupttor kunstvoll in die Wand eingelassen waren. Ihre Schritte verursachten durch die Nässe ihrer Schuhe quietschende Geräusche. Als sie hineinsah, verschlug es ihr fast die Sprache.
    „Ach du Schande.“
    „Ineana!“ Arthols Stimme erklang. Sie wirbelte herum.
    „Wir haben uns Sorgen gemacht, als eure Tochter alleine zurückkehrte.“
    „Ich mache mir ganz andere Sorgen“, murrte sie leise vor sich hin und zwang sich zu einem Lächeln. „Ihr denkt doch nicht, dass mir in solch wichtiger Begleitung etwas geschieht?“ Immer wenn sie nicht alleine waren, wechselten sie wieder vom du auf die höfliche Anrede. Ihre Stimme hatte etwas Spöttisches angenommen. „Darf ich vorstellen, Arthol Resas, Kreisführer Liyiells. Arthol dies ist Tamin, der Tesoré des Vigils. Er war so nett mich hierher zu begleiten.“ Tamin verbeugte sich.
    „Der Tesoré des...“, stammelte Arthol erschrocken.
    „Ja, sein Meister zog es vor mich im Regen stehenzulassen.“ Ihr Zynismus war nun nicht mehr zu überhören. Schnell fasste sich Arthol und betrachtete seine Priesterin.
    „Bei allem was mir lieb ist, Ineana, aber kannst du mir bitte sagen, wie wir das erklären sollen?“ Sie wusste, dass er auf ihre Augen anspielte.
    „Sag einfach Bernstein ist meine neue Lieblingsfarbe.“
    „Mama!“ Das hatte ihr noch gefehlt. Ihre Tochter kam über den Flur geeilt. Ineana wurde blass.
    „Sag meiner Tochter bitte, dass ich mich umziehe.“ Sie rannte an Arthol vorbei die Stufen hinauf und ließ die völlig verdutzte Failess einfach stehen. Tamin verbeugte sich erneut.
    „Ihr werdet mir verzeihen, doch mein Lehrer ruft mich.“ In der nächsten Sekunde war er verschwunden. Arthol blickte noch eine Zeit lang auf die Stelle, wo der junge Schüler eben noch

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