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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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mit den Stoffen der kleinen Markstände spielte. Er schloss die Augen und legte die Hände vor der Brust ineinander. Mit dem Wind kamen die ersten Energien, in denen wie kleine Nebel Stimmen zu flüstern schienen.
    „Ecasé“, sprach er leise. Der Wind wurde stärker, umschloss ihn und berührte seinen Geist. In der Ferne erklang ein Grollen.
    Ineana glaubte etwas gehört zu haben. Als ihr der aufkommende Sturm die Kapuze vom Kopf wehte, blickte sie besorgt zum Horizont, wo sich dunkle Wolken auftürmten.
    „Mir scheint, wir bekommen ein Unwetter vom Meer, lass uns besser umkehren.“ Sie zahlte eilig ihre Ware. „Mama?“ Failess zupfte ihre Mutter am Mantel.
    „Ja gleich.“ „Ich glaube, das solltest du dir ansehen, es geht um deinen seltsamen Bekannten.“ Ineana wirbelte herum. Savinama stand mitten auf der Straße, die sich zu leeren begann. Er streckte links und rechts die Handflächen zum Himmel und hielt den Kopf so tief, dass sein Gesicht ganz und gar von der Kapuze bedeckt wurde. Als er die Finger leicht drehte, erklang ein Donnern, das gefährlich nah wirkte. Der Wind fachte zu einem Sturm auf, kam direkt die Straße herauf und ergriff den Mantel des Wächters. Ein Stück die Straße hinunter erschien wie aus dem Nichts eine zweite Gestalt. Ineana erkannte den jungen Mann vom See wieder, den Arthol als Tesoré des Wächters bezeichnet hatte. Wie auf ein stummes Kommando zogen beide die Arme nach vorne und zwischen Savinamas Händen begann es zu leuchten und ein Stab wurde sichtbar. Mit einer heftigen Regenwand fegte es die ersten Körbe über den Weg und der Nieselregen ging in eine wahre Flut über. Eilig suchten alle Schutz und die Händler versuchten ihre Waren in Sicherheit zu bringen.
    „Mama komm schnell, lass uns Unterschlupf suchen.“ Ineana konnte die Stimme ihrer Tochter hören, doch war sie nicht fähig sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Ein seltsames Gefühl hatte von ihr Besitz ergriffen, das es ihr unmöglich machte selbständig zu handeln. Doch bereitete es ihr auch keine Furcht.
    „Mama, verdammt, was ist mit dir?“ Failess schüttelte heftig den Arm ihrer Mutter, worauf diese zusammenzuckte und erschrocken ihre Tochter ansah.
    „Nun komm schon ...“ Erneut ertönte ein ohrenbetäubender Donner, dicht gefolgt vom ersten Blitz und weiteren hellen Lichtfunken, die den Himmel durchzogen.
    „Lauf schon vor“, schrie sie ihre Tochter an, wartete gar nicht erst eine Antwort ab, sondern fasste ihren Mantel und kämpfte sich gegen den Sturm vor. Sie erreichte den Wächter.
    „Savin!“, rief sie laut, bemüht ihre Stimme fest klingen zu lassen. Doch breiteten sich in ihr die ersten Anzeichen von Unwohlsein aus. Nur zu verständlich. Ineana wusste, dass Savinama der Ecares Vigil war und mit diesem Wissen ahnte die Priesterin nicht, dass es sich nur um einen normalen Sommersturm handelte. So wie der Wächter dastand, hatte er in Ineanas Augen den Sturm gerufen. Er war wie weggetreten und völlig in seinem Element. Am liebsten hätte sie ihm eine verpasst, um auf sich aufmerksam zu machen, aber sie wollte ihn keinesfalls vor seinem Schüler bloßstellen. Gleichzeitig glaubte sie, etwas in ihrem Inneren würde ihn begleiten.
    „Deine Worte rufen den Wächter und wünschen zu erreichen. Sage mir wer du bist, dass dein Wort seinen Namen nennt.“ Ineana wirbelte herum und starrte den jungen Mann erschrocken an. Er war, ohne dass sie es bemerkt hatte, hinter sie getreten. Die Arme in den weiten Ärmeln seines Gewandes vergraben schien er den Sturm gar nicht zu bemerken. Ein seltsamer Glanz lag in seinen strahlend blauen Augen. Wie er nun direkt in ihr Gesicht sah, hob er plötzlich eine Hand, ballte sie zur Faust, umfasste diese mit der anderen Hand und verbeugte sich voller Achtung. „Ich grüße euch.“
    Warum lag plötzlich soviel Respekt in seinen Worten, fragte sich Ineana. Ein weiterer Blitz schoss hernieder und nun war es fast nachtschwarz. Ineana zuckte zusammen.
    „Kommt“, sagte der Jüngere, packte sie schützend bei den Armen und zog sie zu einer kleinen Häusergruppe, in dessen Schattenseite sie Schutz fanden. Das Wasser jagte den Dachlauf hinunter und ergoss sich auf die Straße.
    „Was geschieht da?“, rief sie laut und versuchte den peitschenden Wind zu übertönen. Sein Gesicht zeigte ihr, dass ihn ihre Frage verwunderte.
    „Es sind die Stimmen der Elemente, die ihn rufen, doch sollte euch das nicht fremd sein.“ Beim nächsten Donnern vergrub sie

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