Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
Vom Netzwerk:
schritt durch die Hallen Liyiells. Auch hier herrschte eine erdrückende Stille, doch irgendetwas war an diesem Tag anders. Sie fühlte Angst, die keinen Ursprung zu besitzen schien. Eine Frau mit aschgrauen, lockigen Haaren trat zu ihr. „Priesterin, geht ihr zur nächsten Stunde?“
    „Hallo Kira.“ Sie lächelte das Kreismitglied freundlich an. „Ja, die Kinder erwarten mich sicher schon.“ Eine Zeit lang betrachtete Kira die Priesterin.
    „Verzeiht meine Unhöflichkeit, doch ihr seht krank aus.“ Ineana schritt weiter den Flur entlang.
    „Nun, ich denke die dürre Zeit hat uns allen zu schaffen gemacht. Wir können nur hoffen, dass uns der Winter Schnee beschert.“ Kira nickte. Doch als Ineana den Schulungsraum betrat, blickte Kira ihr besorgt nach. Sie würde mit dem Kreisführer sprechen, sobald er zurück aus Natriell war und ihn darum bitten Ineana für einige Tage von ihren Pflichten freizusprechen.
    Zwei Tage später brach Ineana mit hohem Fieber mitten im Unterricht zusammen. Man brachte sie nach Hause, doch ihr Zustand wurde nicht besser. Es war, als wenn sie innerlich brennen würde. Ihre Augen trugen dunkle Ringe, während sie ständig in einem fiebrigen Glanz leuchteten. Magier wurden zwar auch krank, jedoch nie so extrem. Wenn normale Kräuter nicht halfen, setzte man die Magie ein, um die eigenen Energien wieder in Einklang zu bringen. Man rief einen Heiler und benachrichtigte den Kreisführer. Als dieser ihr Zimmer verließ, warteten alle bereits auf das, was er zu sagen hatte.
    „Ich kann nicht genau sagen was es ist, doch es kostet sie alle Energie.“
    „Wird sie wieder gesund?“, fragten gleichzeitig Arthol und ihr Mann.
    „Das kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen, es ist ein Rätsel, doch tut es weder ihr noch dem Kind gut.“ Plötzlich herrschte Ruhe im Raum. Ganz langsam erhob sich Ineanas Mann und starrte den Heiler an.
    „Wir bekommen ein Geschwisterchen?“, platzte Jeras mitten hinein.
    „Habt ihr es denn noch nicht gewusst?“ Die Gesichter erübrigten diese Frage.
    „Sie ist im dritten oder Anfang des vierten Monats und ich mache mir große Sorgen um beide.“ Die Freude über die Schwangerschaft hielt nur kurz. Manche Tage erholte sich Ineana soweit, dass sie ein Stück spazieren ging, doch niemals weit und niemals allein. Ihre Energien bauten sich nicht wieder auf und das Fieber war nicht fortzubekommen. Zudem wurde sie immer verschlossener und ließ auch irgendwann den Heiler nicht mehr in ihre Ströme eindringen.
    Schon bald folgte dem Herbst der Winter. Er brachte schwere Stürme vom Meer, aber immer noch keinen Regen. Ineanas Zustand verschlechterte sich zusehends mit dem Zustand des Landes und Arthol ließ sie in die Hallen bringen, wo sich die Heiler besser um sie kümmern konnten. Oft saß er stundenlang an ihrem Bett und hielt ihre Hand. Sie schlief viel zu viel.
    „Arthol?“, fragte sie eines Abends. Er lächelte sie freundlich an, glücklich sie einmal wieder wach zu sehen.
    „Was ist, Ineana?“
    „Wann hast du die letzten Drachen gesehen?“ Ihre Stimme war leise und ihre Frage tat ihm weh. Er bemühte sich um einen fröhlichen Klang.
    „Erst vor wenigen Tagen, am Rande des Meeres. Du weißt doch, dass sie es lieben an den Klippen mit den Wellen zu spielen.“ Ein schweres Lächeln war auf ihren Lippen zu sehen.
    „Du bist ein schlechter Lügner.“ Arthol drückte ihre Hand ganz fest.
    „Du wirst wieder gesund, Ineana, damit du dein Kind lachen siehst.“ Sie schaute ihm direkt in die Augen. „Ganz bestimmt“, versuchte er es wieder.
    „Es ist das Kind des Vigils“, sagte sie bestimmt. Arthol musterte sie, seine Gedanken überschlugen sich.
    „Ineana, bist du dir sicher? Ich meine, es kann …“ Sie unterbrach ihn, in dem sie sachte den Kopf schüttelte.
    „Ich fühle es, Arthol, die Alte Welt liegt im Sterben.“ Sie hob eine Hand gegen seine Wange, wie eine Tochter bei ihrem Vater und lächelte ihn müde an. Sie wirkte verloren in dem großen Bett mit den vielen Kissen.
    „Es ist seltsam mit dem Wissen zu gehen, dass ein Teil des Neuen begonnen hat.“ So fest er konnte umfasste er ihre Hand.
    „Du musst es ihm sagen.“
    „Ich kann nicht, Arthol. Er ist der Wächter.“ Damit drehte sie sich von ihm weg. Nach einiger Zeit ließ der Druck ihrer Hand nach, sie war wieder eingeschlafen. Arthol stand auf. Wie konnte er so blind sein? Ineana hatte die letzten Monate gelitten wie nie zuvor, hatte ihre eigenen Energien vor allen

Weitere Kostenlose Bücher