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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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tiefe Stimme rief:
    „Was sind schon Namen ehrenwerter Kreisführer? Nichts im Vergleich zu dem, was es gilt noch zu lernen.“ Die Schüler am Eingang machten Platz. Shorbo ließ das Blatt sinken, Freude glitt über sein Gesicht. Der Magier in dem weißen, einfachen Mantel des Kreises Liyiells trat an die oberste Stufe zur Mitte des Raumes. Shorbo holte tief Luft.
    „So sagt mir, hat sein Herz für sich gefunden, was es denn lernen musste?“ Savinama hob die rechte Hand. Ein Leuchten wurde kurz sichtbar und zurück blieb der weißgoldene Stab, den Shorbo all die Zeit in seinem Arbeitszimmer aufbewahrt hatte. Mit festem Schritt trat er die Stufen hinab. Seine Haltung zeugte von Stolz und Ehre. Savinama legte eine Hand vor die Brust und verbeugte sich.
    „Aé, denn führte ihn einst ein weiser Lehrer.“ Der Kreisführer Natriells ließ gegen jede Regel spontan die Blätter fallen und eilte Savinama entgegen. Kurz hielt er inne und schloss den Freund schließlich fest in die Arme.
    „Ich wusste, dass ihr zurückkehren würdet.“
    „Fünf Jahre, Shorbo, fünf Jahre.“ Der Kreisführer drückte ihn erneut, ehe er sich verstohlen eine Träne aus dem Augenwinkel fortwischte. „Emotionen von euch?“, frotzelte Savinama leise. Die Lachfältchen des Kreisführers waren für Sekunden markanter. Er kehrte an seinen Platz zurück.
    „So begrüße ich den dritten Magistratero, Savinama, von dem ich sicher bin, dass er eine Bereicherung für das Wissen der Schüler Liyiells sein wird.“
    Kurze Zeit später löste sich die Runde auf und Karaz kam auf ihn zugeschlendert.
    „Ich hätte nicht geglaubt, dass wir dich je wiedersehen. Aber es freut mich umso mehr.“ Karaz betrachtete beiläufig seine Hand, zwinkerte den Freund dabei zu, holte aus und schlug ihm mit der Faust mitten ins Gesicht. Savinama heulte auf und strauchelte. Vorsichtig berührte er seine Nase und starrte den Serva an.
    „Du hast eine seltsame Art alte Freunde zu begrüßen.“ Karaz grinste frech.
    „Den war ich dir noch schuldig für Manea.“ Und dann umarmte er den Freund und klopfte ihm dabei auf den Rücken. „Schön, dass du wieder hier bist.“
    Abends saßen alle an den Sonnenfeuern beisammen, wie damals, als Savinama nach Natriell gekommen war. Es brauchte keine Erklärung, alle spürten, dass eine grundlegende Veränderung mit dem in ihrer Erinnerung sehr aggressiven und berechnenden Magier vorgegangen war. Doch so sehr Savinama sich auch freute die Freunde wiederzusehen, es zog ihn zurück nach Liyiell. Der Ort, an dem er begonnen hatte zu leben. Seine Heimat. Und schon mit dem nächsten Schiff machte er sich auf den Weg nach Hause.

21.
    Als das Schiff vier Tage später in den Hafen Liyiells einlief, stand er ganz vorne im Bug. Savinama konnte es kaum erwarten. Natürlich brachte man seine Sachen und sein Pferd als erstes an Land. Alle kannten die Farben des Kreises, die Respekt geboten. Als Savinama endlich über den Steg trat, sog er die vertraute Luft Liyiells ein, die er schmerzhaft vermisst und all die Jahre niemals vergessen hatte. Er hob schützend die Hand gegen das Sonnenlicht und beobachtete, wie die Seevögel über den Himmel zogen.
    Sein Pferd folgte dem Weg über die Anhöhen und er fühlte unendlichen Frieden. Die weiten grünen Wiesen, das Gras, das sich im Wind leicht bog, im Süden schemenhaft die schneebedeckten Gipfel der Berge. Oh ja, er war nach Hause zurückgekehrt.
    Von weitem hörte er das Lachen der Kinder, die im Hof der alten Schulen spielten. Wie oft war er mit ihnen zusammen durch den Park geschritten und hatte ihnen die verschiedenen Pflanzen, damals zur Nachhilfe, erklärt? Heute würde er sie als vollwertiger Magistratero unterrichten dürfen. Vor dem Hauptportal, über das sich ähnlich wie auf Natriell zwei Drachen erhoben, stieg er vom Pferd. Sofort kam ihm ein Stalljunge entgegen. Savinama zog den Stab aus einer Halterung am Sattel. Der Stalljunge nahm ihm das Bündel ab.
    Er betrat den weißen Marmorboden im Inneren des Gebäudes und seine Augen begannen zu strahlen. Niemand war hier um ihn zu begrüßen, was für den Magier völlig in Ordnung war. Man erwartete die Heimkehrer Natriells in frühestens einer Woche. Zwei Frauen kamen ihm entgegen. Sie trugen lavendelfarbene Kleider, ähnlich der Seherin. Im Vorbeigehen verbeugten sie sich kurz. Savinama erwiderte höflich den Gruß.
    „Wer war das?“, flüsterte die eine.
    „Keine Ahnung, aber es muss ein Kreismitglied sein“, antwortete ihre

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