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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Eigentlich wollte sie ihn nur ein Stück herunterziehen, um ihn zu küssen, allerdings ging sie dabei so heftig und ungeschickt vor, dass das Tier einen Satz zur Seite machte, der Magier den Halt verlor und der Länge nach auf den Boden schlug.
    „Autsch!“ Er rieb sich den schmerzenden Hinterkopf. Das Tier trabte aus den Stallungen. Savinama vernahm Stimmen, man versuchte das Pferd wieder einzufangen. „Bist du verrückt? Wenn uns jemand sieht?“, brummelte er. Doch sie packte seine Hand und zog ihn hastig die Leiter zum Boden hinauf. Savinama zog gerade den Saum seins Mantels nach, als Stimmen aus der Stallgasse ertönten.
    „Hier ist niemand.“
    „Und wem gehört dann dieser verrückte Gaul?“ Die Antwort kam von draußen. Ineana kicherte und erschrocken presste Savinama seine Hand auf ihren Mund.
    „Scht!“ Jetzt legte sich ihre auf seinen Mund. Die Priesterin hielt ihn fest und zog ihn von der Leiter weg. Sie rollten ein Stück über das unebene Heu bis in eine Mulde. Hier lauschten sie den Geräuschen.
    Der junge Mann, der den Reiter des Pferdes suchte, hob den Kopf. Vorsichtig stieg er die wackeligen Stufen der Leiter hinauf. Im letzten Moment zog die Priesterin den Kopf ein.
    „Ist hier jemand?“ Beide hielten sich gegenseitig den Mund zu, denn sie waren kurz davor in lautes Gelächter auszubrechen. Der Mann verweilte noch einige Sekunden und lauschte in das Zwielicht, das auf dem Heuboden herrschte, bis er endlich den Rückweg antrat. „Nein hier ist niemand. Lasst uns das Tier wieder einfangen und reinbringen, sein Besitzer wird schon auftauchen.“
    Ineana suchte seine Lippen.
    „Warum ausgerechnet hier?“, zischte er leise. „Wenn sie uns erwischen.“
    „Entschuldige.“ Sie zwinkerte ihm zu. „Ich bin manchmal sehr ungeduldig.“ Savinama versuchte sich aufzusetzen, doch die Priesterin presste ihn zurück ins Heu. „Ich habe so lange auf dich gewartet“, hauchte sie mit sanfter Stimme in sein Ohr und raubte ihm regelrecht den Atem. Diese Frau kostete ihn alle guten Vorsätze, die er sich seit Natriell vorgenommen hatte. Sie löste die Spangen aus ihrem Haar. Weich floss es über ihre Schultern. Er seufzte leise, als er wieder das Prickeln fühlte. Wie hatte Filyma damals gesagt? Das ist Leidenschaft? Nein, sie hatte sich geirrt! Dies hier und jetzt war Leidenschaft. Und mit einem so intensiven Gefühl von Liebe verbunden, dass es nichts Größeres geben konnte. Ganz sanft zog er sie an sich und ließ seine Hände über ihren Rücken streichen. Die Priesterin streckte sich wohlig unter seiner Berührung. Verboten oder nicht, in diesem Moment war alles egal und so ließ er seine letzten Zweifel los und zog sie fest an sich.
    Das Ganze zu verbergen war nicht einfach. Auf den Fluren stritten sich die beiden regelmäßig, kaum unter sich machten sie sich wieder darüber lustig. Natürlich wussten Savinama wie Ineana, dass es nicht ewig so weitergehen konnte und genossen die wenigen Stunden, die sie gemeinsam verbringen konnten.
    Savinama nahm sich mehr Zeit für Mineshka. Das Mädchen dachte aber gar nicht daran, irgendeinen Lehrer an sich heranzulassen. Ihre Sturheit wuchs, je mehr Savinama sich um ihren Lerneifer bemühte. Das Kind mochte den Magier nicht.
    Der Winter war schon fast vorüber, als sie den Magistratero eines Tages vor versammelter Klasse beleidigte. Wie er sie zurechtweisen wollte, holte Mineshka aus und trat ihm vors Bein, ehe sie mit den Worten „Du bist nicht mein Vater!“ aus dem Zimmer rannte.
    Doch Savinama ließ nicht locker, lief ihr nach, packte sie im Nacken und schritt mit ihr nach draußen. Ihre wütenden Schreie ignorierte er. Draußen warf er sie einfach in den Schnee.
    „Vielleicht ist es dir hier möglich dein überhitztes Gemüt abzukühlen.“ Das Kind hockte mitten im Schneehaufen und schlug wütend hinein.
    „Das sag ich meiner Mama!“, keifte sie ihn an. Savinama strich mit einer ruhigen Geste den Schnee von der obersten Stufe und setzte sich einfach hin.
    „Und dann?“
    „Dann wird ... wird sie euch, dann wird sie euch ...“ Sie brach ab.
    „Was wird sie mich?“ Doch Mineshka blieb still und stellte auf stur.
    „Ich mache dir einen Vorschlag Mineshka. Wenn du bereit bist dich zu entschuldigen, darfst du wieder rein.“ Aus Protest verschränkte sie die Arme vor der Brust und signalisierte damit: Darauf kannst du lange warten.
    Savinama zog seinen Mantel enger um die Schultern und begann sich die Umgebung anzusehen. Sollte heißen: Und ich

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