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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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kann lange warten.
    Die Minuten strichen vorbei. Mineshka betrachtete verstohlen den Magier. Ihr war kalt. Das Kind hatte noch keine Übung darin ihre Energien zu nutzen, um die Kälte auszusperren. Sie versuchte aus dem Haufen zu klettern, als Savinama ihr wieder alle Aufmerk-samkeit schenkte.
    „Habe ich irgendeine Entschuldigung gehört?“ Sofort hielt sie inne und kreuzte wieder die Arme vor der Brust.
    „Savin, was tust du da?“ Erschrocken sprang er auf und wirbelte herum, so konnte er auch nicht das Grinsen sehen, dass sich auf Mineshkas Gesicht breitmachte. Ineana stand vor ihm und hatte, genau wie ihre Tochter, die Arme vor der Brust verschränkt, während sie ihn herausfordernd ansah.
    „Deine Tochter erziehen.“
    „Indem du dafür sorgst, dass sie krank wird oder was?“
    „Ein kleiner Schnupfen hat noch niemanden umgebracht, davon ab verstehst du dich ja gut auf die Heilkunst.“ Sie tippte mit dem Fuß auf den Boden.
    „Willst du mich provozieren?“ Er kreuzte die Arme nun ebenfalls.
    „Würde ich nie wagen, euer Hochwohlgeboren.“ Die beiden stritten sich wie ein altes Ehepaar. Mineshka sah ihre Chance darin, sich heimlich hineinzuschleichen, doch gerade als sie an ihnen vorbeihuschen wollte, bemerkten sie das Mädchen und brüllten gleichzeitig: „Hinsetzen!“ Mineshka zuckte zusammen und ließ sich augenblicklich auf den Hosenboden fallen. Sie starrte von einem zum anderen.
    Arthol war auf den Lärm aufmerksam geworden. Er öffnete eines der Fenster über dem Haupttor und blickte nach unten.
    „Das ist kein Kind, das ist eine Hexe.“
    „Hexe? Hör mir mal gut zu, du engstirniges Etwas, ehe du meine Tochter beleidigst solltest du daran denken, dass du dich mit mir anlegst.“
    „Ich dachte, ich unterhalte mich mit deinem Geist.“ Sie funkelte ihn wütend an, als plötzlich eine eiskalte Ladung Wasser von oben beide traf. Ineana riss erschrocken die Arme zur Seite, während Savinama völlig entgeistert den Kopf hob. Arthol stand dort, halb ins Fenster gelehnt, mit einem Eimer in der Hand.
    „Falls es den Herrschaften noch nicht aufgefallen ist, hier gibt es Lehrer, die gerne unterrichten möchten“, fuhr er sie, bemüht um Ernsthaftigkeit, an. Erst jetzt bemerkten Savinama und Ineana die Gesichter an den Fenstern. Sie mussten unheimlich laut geworden sein. Jedenfalls hatten jetzt alle was zu lachen. Savinama wischte sich das Wasser aus den Augen.
    „Seltsam, immer wenn deine Tochter im Spiel ist, werde ich nass.“ Ineana verzog die Mundwinkel.
    „Ich glaube wir sollten uns umziehen.“
    „Wir?“ Er zog eine Augenbraue hoch und seine Augen blitzten auf, wie die eines Lausbuben. Ineana beugte sich etwas vor.
    „Ich brauche jemanden, der mir die Haare trocknet.“
    „Mama gehen wir jetzt nach Hause?“ Die Priesterin blickte zu ihrer Tochter hinunter.
    „Hast du gemacht, was Savinama dir befohlen hat?“ Erstaunt starrte das halsstarrige Kind ihre Mutter an.
    „Nein.“ Ineana drehte sich um und zog die Tür auf.
    „Dann wirst du wohl noch etwas hier draußen bleiben müssen.“ Savinama hielt ihr die Tür auf und ehe er ihr folgte, zwinkerte er Mineshka noch einmal zu; in deren Augen erste Tränen sichtbar wurden. Ihre eigene Mutter ließ sie im Stich.
    Im Flur sahen sich Savinama und Ineana kurz um. Niemand war in der Nähe und so liefen sie die Stufen hinauf. Auch im oberen Stockwerk war alles still. Ineana wollte weiterlaufen, als Savinama sie an der Hand zurückzog und festhielt.
    „Savin, du bist unfair.“ Er grinste.
    „Ich weiß.“ Er drängte die Priesterin gegen das Geländer, das die Mitte der Halle im ersten Stock umschloss, umfasste ihr Gesicht und Ineana erwiderte seinen stürmischen Kuss. Sie kicherte.
    „Du magst das Risiko, kann das sein?“
    „Was wäre das Leben ohne.“ Jetzt lachte sie hell und klar, schlug sich dann aber die Hand vor den Mund, um keine weitere Aufmerk-samkeit zu erregen.
    „Savin mir ist kalt, bitte.“ Der Magier lehnte sich näher an ihren Körper.
    „Das kann man ändern.“
    Arthol seufzte leise und lehnte sich mit beiden Armen auf die Brüstung. Er war gespannt, wie lange es dauern würde, bis sie ihn entdeckten. Die beiden sahen aus wie zwei Kinder, die sich gegenseitig aufzogen und neckten. Er gestand sich ein, dass sie ein wunderschönes Paar abgaben und war hin- und hergerissen zwischen Belustigung und Verzweiflung. Ein bisschen hatte Arthol gehofft, dass es die Art und das Auftreten gewesen waren, die Ineanas Interesse

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