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Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition)

Titel: Savinama - Der Wächter: Fantasy-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. Steinberg
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Gesicht. Er unterrichtete schon fast ein halbes Jahr auf Liyiell, aber nie zuvor war er Zielscheibe eines Streiches geworden. Er bemühte sich ruhig zu bleiben und schritt Richtung Tür.
    „Ich werde gleich wieder da sein. Bis dahin habt ihr eure Arbeiten fertig. Mineshka!“ Seine Stimme nahm nun etwas Herrisches an. Sie schaute ihn schelmisch grinsend an. „In die Ecke mit dir und wag es nicht dort wegzugehen, bis ich wieder da bin.“ Das Gesicht des kleinen Mädchens verfinsterte sich. Sie verschränkte protestierend die Arme vor der Brust.
    „Wieso ich?“
    „Wenn du so schlau bist, wie du immer tust, dann erübrigt sich diese Frage wohl oder sollte ich denken, dass du dumm bist?“ Selten hatten die Kinder ihren Magistratero so wütend gesehen. Schmollend stand sie auf und trat in die Ecke.
    „Doofmann“, brummelte sie vor sich hin.
    „Dafür darfst du gerne noch eine Stunde länger meine Gesellschaft genießen.“ Und mit diesen Worten verließ Savinama das Klassenzimmer. Er machte sich auf den Weg in Richtung Haupthalle. Jetzt musste er extra in sein privates Arbeitszimmer im dritten Stock, um die nasse Kleidung loszuwerden. Als er an einigen Lehrern vorbeikam, blickten sie dem Kollegen erstaunt nach. Im Flur traf er ausgerechnet auf Ineana und Arthol.
    „Wie seht ihr denn aus?“ Die Priesterin fing schamlos an zu lachen. Savinama, der sowieso schon angespannt war, kochte jetzt fast über:
    „Das könnt ihr eure verzogene Tochter fragen!“ Die Augen der Priesterin blitzten wutentbrannt auf.
    „Meine Tochter ist nicht verzogen, ich würde eher auf eure Unfähigkeit als Lehrer tippen.“
    „Ich unfähig?“ Der Magier ballte die Hände und funkelte sie giftig an. Ineana tat es ihm gleich. Arthol betrachtete mit gutmütigem Gesichtsausdruck die zwei Streithähne und zuckte gleichgültig mit den Schultern.
    „Ich halte mich lieber raus.“ Er grinste und ging einfach weiter.
    „Wenn ihr nicht unfähig wärt, würdet ihr wohl kaum so rumlaufen.“ Mit einer weiten Geste wies die Priesterin auf seinen blau-rot gesprenkelten Mantel.
    „Hättet ihr eurer Tochter Respekt gegenüber Lehrern beigebracht, wäre dies nie geschehen.“
    „Ach, ist sie etwa besser in Magie als ihr? Was mich doch wundert, wenn man alle Prüfungen in fünf Jahren schafft. Vielleicht seid ihr nur ein Theoretiker und meine Tochter kann euch noch etwas in Praxis beibringen.“ Sie standen sich direkt gegenüber, einer belauerte den anderen.
    „Eure Tochter ist genau wie ihr.“ Plötzlich ging er an Ineana vorbei die Stufen hinauf.
    „Was erlaubt ihr euch?“ Sie rannte hinter ihm her. Im ersten Stock holte sie ihn ein und packte ihn am Arm.
    „Wollt ihr damit sagen ich hätte kein Benehmen?“
    „Offensichtlich nicht.“ Savinama schaute auf ihre Hand, dann in ihr Gesicht. Sie waren sich gefährlich nahe, aber er rief sich zur Ordnung. Nein, es lag nicht an dem Kind. Diese Frau verursachte etwas in ihm, für das er keine Worte fand. Er konnte und durfte ihr nicht sagen, dass sie ihn nachts in seinen Träumen verfolgte. Dass es tief in ihm eine Sehnsucht gab, die es nicht geben durfte.
    „Verzeiht, Priesterin, ich habe mich gehen lassen.“ Er verbeugte sich und ging nun endgültig, doch sie lief ihm nach und knallte die Tür zu seinem Arbeitszimmer hinter sich zu.
    „Mineshka ist ein sehr begabtes Kind und braucht einfach etwas mehr Geduld.“ Irgendetwas schien Ineana im Raum zu halten, sie konnte sich nicht loseisen. Savinama holte einen neuen Mantel aus dem Schrank und ließ den verschmutzten auf den Boden fallen. In einer Schüssel mit Wasser wusch er sich die Farbe aus dem Gesicht. Während Ineana weiter diskutieren wollte und wild gestikulierend den Raum auf und ab schritt, stellte sich der Magier vor den Spiegel und versuchte die Schnallen zu schließen. „…Sie ist eben nur etwas schwieriger als andere Kinder, sonst nichts.“
    „Schwierig trifft es. In etwa“, muffelte er. Ineana sah, wie er mit dem Verschluss kämpfte und drehte ihn an den Schultern herum.
    „Warum seid ihr Männer in solchen Dingen eigentlich alle so tollpatschig?“
    „Ich schaff das auch allein.“ Er schlug ihre Hand zur Seite und wandte sich energisch wieder um. Ineana starrte ihn an.
    „Savin?“ Er hielt in der Bewegung inne. Niemand wagte es ihn Savin zu nennen. Er wollte gerade etwas sagen, als sie ihn plötzlich mit beiden Händen in die Haare griff und ihn leidenschaftlich küsste. Er war so überrumpelt, dass er nicht mehr

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