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Sawyer

Sawyer

Titel: Sawyer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Macomber
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ein paar Stunden Schwimmunterricht, aber sie haben keine Angst vor Wasser.“ Das Wasser war so klar, dass man bis zum Grund sehen konnte. In Ufernähe war es nur etwa einen Meter tief.
    Das Ufer war dicht bewachsen, und Abbey entdeckte wilde Rosenbüsche. In etwa einem Monat würden sie blühen, sodass es an diesem ohnehin herrlichen Ort noch schöner sein würde.
    Sobald Sawyer sie aus dem Flugzeug gehoben hatte, begannen Scott und Susan zu plantschen. „Huh, ist das kalt, Mom!“ rief Scott mit klappernden Zähnen. „Aber toll!“
    „Ja, es ist herrlich“, bestätigte Abbey, nachdem sie einen Fuß ins Wasser getaucht hatte. „Wie heißt der See, Sawyer?“
    Er zuckte die Schultern. „Es gibt drei Millionen Seen in Alaska, die nicht alle einen Namen haben. Nennen wir ihn doch … Abbey Lake.“
    „Abbey Lake!“ wiederholte Susan lachend.
    „Klingt gut“, sagte Abbey.
    „Können wir jetzt weiter reingehen?“ fragte Scott. „Ich möchte schwimmen.“
    „Nicht so eilig, mein Junge.“ Im Handumdrehen hatte Sawyer sich ausgezogen und sich zu den Kindern ins Wasser gesellt, die abwechselnd kurze Strecken schwammen.
    Abbey brauchte etwas länger, um Shorts und T-Shirt auszuziehen. Sie setzte sich auf eine der Kufen und ließ die Beine ins Wasser baumeln.
    „Komm schon, Mom!“ rief Scott. „Es ist toll, wenn du dich an die Kälte gewöhnt hast.“
    „Vielleicht sollten wir ihr dabei helfen“, neckte Sawyer.
    „Nein, bitte nicht!“ Ehe sie sich’s versah, war sie von oben bis unten nass gespritzt. „Na gut, wenn ihr es so haben wollt! Die Männer gegen die Frauen.“
    Nachdem sie sich schreiend und lachend gegenseitig nass gespritzt hatten, watete Abbey ans Ufer und setzte sich dort in den warmen Sand.
    Sawyer folgte ihr wenige Minuten später, ohne jedoch die Kinder aus den Augen zu lassen.
    „Das war eine fantastische Idee“, meinte sie. „Danke, dass du an uns gedacht hast.“
    „Das habe ich in letzter Zeit öfter getan“, erwiderte er leise. „An dich zu denken, meine ich. Christian und ich haben dir nicht die ganze Wahrheit über Hard Luck gesagt.“
    „Ich habe schließlich die Entscheidung getroffen, hierher zu kommen. Ich wusste genau, worauf ich mich einlasse. Die Sache mit der Unterkunft ist schon ein Problem, aber ihr wusstet ja nichts von den Kindern.“
    „Zuerst wollte ich, dass du wieder abreist.“
    „Ich weiß“, bestätigte sie mit bebender Stimme, da es ihr immer noch zu schaffen machte.
    Sawyer schaute sie forschend an. „Jetzt will ich es nicht mehr.“
    „Das freut mich“, flüsterte sie und seufzte leise, als sie daran dachte, wie Sawyer ihr Leben bereichert hatte. Er war wunderbar zu den Kindern – und zu ihr.
    Plötzlich wandte er sich ab, als hätte er das Gefühl, die Unterhaltung wäre zu persönlich geworden. „Wann willst du die Bücherei eröffnen?“
    „Komisch, dass du das auch fragst. Heute Nachmittag haben sich nämlich mehrere Leute danach erkundigt. Morgen ist es so weit.“
    „Toll“, erklärte er wenig begeistert.
    Da Scott jetzt ebenfalls aus dem Wasser kam, war Abbey froh, ihre Aufmerksamkeit ihm widmen zu können.
    „Ich hab’ dich beobachtet“, sagte er zu Sawyer. „Es sah so aus, als würdest du meine Mom gleich küssen.“ Er grinste, während er sich das Wasser aus den Augen wischte. „Ich hab’ nichts dagegen.“ Dann lief er wieder zurück in den See.

8. KAPITEL
    A m nächsten Morgen um neun stellte Abbey ein großes Schild mit der Aufschrift „Geöffnet“ vor der Bücherei auf. Fünf Minuten später schlenderte John Henderson herein, die Hände in den Hosentaschen. Er war groß und stämmig und hatte dichtes goldblondes Haar.
    „Guten Morgen“, begrüßte sie ihn freundlich.
    „Morgen“, erwiderte er beinahe schüchtern. „Schöner Tag heute, nicht?“
    „Stimmt“, bestätigte sie. Man hatte ihr bereits mehrfach gesagt, dass es in diesem Jahr ungewöhnlich warm war.
    John ging zwischen den Regalen hin und her und ließ den Blick über die Bücher schweifen.
    „Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?“ erkundigte sie sich.
    „Ja.“
    „Was lesen Sie gern?“
    „Liebesromane“, erklärte er.
    Abbey ließ sich nicht anmerken, wie überrascht sie war, denn normalerweise wurden Liebesromane von Frauen gelesen.
    „Ich brauche ein Buch, aus dem ich lernen kann, wie man Frauen Komplimente macht“, fügte er hinzu. „Zum Beispiel, wie ich es ihr am besten sage, wenn ich finde, dass sie besser aus sieht als eine neue

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