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Sayuri

Sayuri

Titel: Sayuri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carina Bargmann
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Kisten rollte die Sanddüne hinab, begleitet von einem grauenvollen, angsterfüllten Schrei, der gleich darauf abbrach, als die Kreatur von Kisten und Sand bedeckt im Tal zum Liegen kam.
    Langsam stieß Marje die angehaltene Luft aus und sah zu den anderen Lasttieren auf, die unruhige Laute von sich gaben und nach den Essjiar traten, die sie einkreisen wollten. Der lose Sand kam unter ihren breiten Füßen ins Rutschen. Die Arbeit im Tal war ins Stocken geraten, weil sich alle Aufmerksamkeit auf die angekommene Karawane richtete.
    Ein zweites Lasttier brach aus und riss zwei seiner Artgenossen hinter sich mit. Marje konnte die dicken Seile erkennen, die sich zwischen den Tieren spannten und mit denen sie aneinandergebunden waren. Die Söldner versuchten, die Herde vom Lager fortzutreiben, aber die Tiere ließen sich in ihrer Angst nicht mehr kontrollieren und rannten den Hang hinab, stolperten und überschlugen sich im Fallen. Ihre panischen Schreie erfüllten die Luft, bis sie verklangen und sich eine seltsame Stille über das Wüstental legte.
    Wenige Sekunden später regte sich etwas unter dem Sand, der vier Lasttiere fast vollständig bedeckte. Eines von ihnen kämpfte sich mühsam auf die Beine. Ein ängstlicher Schrei entrang sich seiner Kehle, viel zu hoch für ein so massiges, schweres Tier, wie Marje fand. Die Söldner auf ihren Echsen unternahmen jede Anstrengung, um es mit Seilen einzufangen.
    Als erneut das Horn erklang, glaubte Marje ihren Augen nicht zu trauen. Über den Dünenkamm zog eine scheinbar nicht enden wollende Karawane von träge schwankenden Lasttieren, die von noch mehr Söldnern begleitet wurden. Marje riss ihren Blick erst los, als sie aufgeregte Schreie aus dem Tal vernahm. Das Tier, das sich eben aus seinem Sandgrab befreit hatte, war durch den Kreis der Söldner und Essjiar gebrochen und hielt nun auf die andere Seite des Tals zu. Dabei stieß es immer wieder wehklagende Schreie aus, die auch die anderen Lasttiere in Angst versetzten. Sie begannen, an ihren Zügeln zu zerren, und traten unruhig auf der Stelle.
    Als Marje wieder zu dem fliehenden Geschöpf schaute, konnte sie erkennen, wie es trotz seines massigen Körpers über die Löcher sprang, die in die Minen hinabführten, und auch der lockere Sand schien es nicht in seinem Lauf zu bremsen.
    Doch plötzlich geriet es ins Straucheln. Der Körper des Tieres überschlug sich und stürzte auf den Boden, der nachgab und einen Krater bildete.
    Ein Geräusch erfüllte die Luft, dumpf und doch so laut wie eine Steinlawine. Sand rutschte in die Tiefe, der Krater wurde breiter und breiter. Der Sand bildete einen Strudel und riss das Lasttier, zwei Söldner, die nicht mehr fliehen konnten, und eine Essjiar mit sich nach unten.
    Nun brach Panik aus. Gebrüllte Befehle und Wortfetzen drangen an Marjes Ohr. Menschen flohen in alle Richtungen, während immer mehr Tiere in das Lager strömten und die Baracken wie Kartenhäuser niederrissen. Eines der Geschöpfe brachte einen der Wachtürme zu Fall und stürzte dann kopflos auf den gegenüberliegenden Hang zu.
    Marje konnte sich nicht rühren, als sie erkannte, dass eins der riesigen Wesen direkt auf sie zurannte. Das lange zottelige Haar stand vom vor Schweiß glänzenden Körper ab, die Füße hatten mehrere Zehen, die die Kreatur gespreizt hatte, um auf dem weichen Sand sicheren Halt finden zu können. Es stieß einen ohrenbetäubenden Angstschrei aus und riss dabei sein Maul so weit auf, dass Marje die Zähne sehen konnte, die alles andere als ungefährlich wirkten.
    Als das Lasttier mit einem gewaltigen Sprung über sie hinwegsetzte, verfehlte es Marje nur um wenige Zentimeter.
    Sie schnappte nach Luft und sah fassungslos dem Tier nach, wie es ins nächste Tal hinab- und die folgende Düne hinaufrannte, bis es aus ihrem Blickfeld verschwand.
    Marje wollte gerade erleichtert ausatmen, als ihr etwas einfiel. Was, wenn jetzt die ganze Herde auf sie zuhielt! Aber aus dem Tal schien ihr keine Gefahr mehr zu drohen.
    Ihr Blick glitt hinüber zu den Hügeln hinter dem Lager und nun blinzelte sie ungläubig.
    Es war eine sandfarbene Raubkatze, die dort drüben auf dem Kamm stand! Yuuka stieß ein triumphierendes Knurren aus, das wie ein ferner Donner über das Tal hinweggrollte.
    Und plötzlich begriff Marje, warum Suieen, Sayuri und Yuuka verschwunden waren. Sie mussten das alles geplant haben! Die Wiljar hatte den Lastentieren Angst eingejagt, um Verwirrung und Chaos zu stiften. Und ihnen die

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