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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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müssen abwarten«, sagte sie. »Erst müssen wir herausfinden, ob unsere Leute ein Beiboot losschicken oder ob die Flotte eines ihrer Fahrzeuge einsetzt.«
    »Letzteres«, vermutete Zufir Malpar.
    Sobald ein Beiboot nahe genug war, konnte Gashta mit dem Funkgerät eine Nachricht senden, die hoffentlich aufgefangen wurde. Sie hätte die Notfrequenz nehmen können, befürchtete aber, dass gerade die Wellenlänge abgehört wurde.
    »Tatsächlich ein Boot der Flotte.« Malpar verfolgte aufmerksam alle Informationen. »Tomason und der Flottenchef unterhalten sich über Belanglosigkeiten. Der Krane gibt nicht den kleinsten Hinweis – warum nur?«
    »Hast du eine Ahnung, wer da an Bord kommt?«
    »Nicht einmal darüber unterhalten sie sich. Sie reden nur unverfängliches Zeug.«
    Gashta schaltete das Funkgerät ein. Sie suchte nach der Frequenz, auf der der Funkverkehr zwischen dem Beiboot, der SOL und dem Flottenverband geführt wurde.
     
    »Ich wünsche den Herzögen ein langes und erfülltes Leben«, sagte Tomason.
    »Gewiss, gewiss, es geht ihnen sehr gut«, entgegnete sein Gesprächspartner.
    Tomason hätte den Mann verprügeln mögen. Der Befehlshaber der acht Schiffe erstarb fast vor Respekt vor dem berühmten Kommandanten des Spoodie-Schiffs und wagte nicht, über unverbindliches Geschwätz hinauszugehen. Und Tomason konnte, Mallagan und seine Drohung im Rücken, nicht offen fragen.
    »Ich hoffe, dass ihr einen angenehmen Flug hattet«, fuhr Tomason fort. »Hat unser Gast den Flug gut überstanden?«
    »Ihr könnt ihn selbst fragen, ob er mit uns zufrieden ist.«
    Auch diese Antwort brachte Tomason keinen Schritt weiter.
    Auf der Grafik war zu sehen, dass Mallagan einen Korridor geschaffen hatte. Nur ein Weg war offen, auf dem der Passagier an Bord kommen konnte. Und es war nicht auszuschließen, dass dieser Weg geradlinig in Mallagans Gefangenschaft führte.
    Es war eine Zerreißprobe für seine Nerven, wie sie Tomason noch nicht erlebt hatte. Was er auch tat oder unterließ, es konnte ihn zum Schuldigen machen. Ihm fiel ein grauenvolles Abwägen von Interessen und Leben zu.
    Das Beiboot näherte sich und konnte nun schon von den schwächsten Geschützen des Spoodie-Schiffs erreicht werden.
     
    Die Stimme im Interkom wurde klarer und lauter. Offenkundig war das Beiboot der SOL schon sehr nahe.
    War jetzt der Zeitpunkt gekommen, die Besatzung zu warnen?
    Gashta sah hinüber zu Zufir Malpar. Der Techniker starrte auf den Interkom. »Jetzt?«, fragte sie.
    »Noch nicht!«, sagte Malpar. »Warte ein paar Sekunden!«
    Ihre Handflächen wurden feucht vor Erregung. Ein unbestimmtes Gefühl quälte sie, eine Ahnung, dass sie im Begriff stand, einen fürchterlichen Fehler zu begehen.
    Es polterte, als ihr das Funkgerät aus den schweißnassen Händen rutschte und auf den Boden fiel. Die Menschen zuckten erschreckt zusammen, sie sahen Gashta vorwurfsvoll an.
    Die Technikerin bückte sich und hob das Gerät auf. Sie sah sofort, dass es eine kleine Katastrophe gegeben hatte. Ein rotes Glimmen verriet, dass das Funkgerät beschädigt war und die Reparaturroutine lief. Der Empfangsteil war noch in Ordnung. Gashta konnte hören, dass das Beiboot anlegte.
    Der Sendeteil funktionierte nicht. Es war Zufall, aber es kam Gashta vor wie das Verhängnis selbst. Sie war den Tränen nahe, beherrschte sich mit aller Gewalt.
    Außer ihr schien niemand bemerkt zu haben, dass das Funkgerät defekt geworden war. Vielleicht war es ein sehr kleiner, unwichtiger Schaden, der sich schnell von selbst behob.
    Trotzdem konnte sie mit diesem Gerät einstweilen nicht senden.
    Noch nicht ...
     
    In der Zentrale der SOL herrschte eine beklemmende Stille. Das Beiboot schwebte im Hangar, der Passagier befand sich bereits auf dem Weg zur Zentrale.
    »Wir fliegen zurück, Kommandant!«, meldete der Pilot aus dem Beiboot.
    »Übermittle noch einmal meine Grüße und Glückwünsche an euren Kommandanten«, sagte Tomason steif. Ihn schmerzte, dass er die Flotte nicht warnen konnte.
    »Das Beiboot legt ab!«
    Tomason leckte sich die Lippen. Nichts war geschehen, was Mallagan hätte beunruhigen können – aber niemand wusste, wie es im Gehirn dieses Mannes aussah, welche Gedanken sich dort stauten. Mit einem logisch erklärbaren Verhalten des Betschiden war nicht zu rechnen.
    »Kommandant?«
    Die beiden Gefährten des Meuterers waren herangekommen. Tomason bedachte sie mit einem wütenden Blick. Er wollte vorerst nichts mit den beiden zu tun haben. Aber er

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