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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zylinderförmige Mitteilteil miteinander verbunden waren.
    Sie machte ein Handzeichen. Faddon blieb fast augenblicklich neben ihr stehen. Der helle Fleck des Handscheinwerfers huschte über matten Stahl und stumpf schimmernde Verbindungselemente.
    Ein Tor geriet in den Lichtkreis, dahinter die Einstiegsöffnung zu einem Antigravschacht. In einer Ecke stand, wuchtig, aber regungslos, ein großer Kampfroboter. Scoutie ging mit gemischten Gefühlen an dem Koloss vorbei. Der Roboter reagierte nicht.
    Scoutie leuchtete in die Tiefe des Antigravschachts hinab. Irgendetwas bewegte sich, ganz unten, fast außerhalb des Leuchtbereichs.
    Ich gehe zuerst, signalisierte Scoutie. Faddon bestätigte knapp.
    Die Waffe in der Hand, schwebte sie langsam in die Tiefe. Brether Faddon folgte ihr. Der Scheinwerferstrahl zuckte unruhig über den Boden.
    Ab und zu huschte etwas durch den Lichtkreis. Ein Etwas, das einige Dutzend Meter unter den beiden Betschiden im Schacht abwärtssank. Scoutie fragte sich, ob außer Faddon und ihr noch jemand zur Erntemannschaft unterwegs sein konnte.
    Sie aktivierte kurz das Triebwerk ihres Raumanzugs und kam dem Boden des Schachts deutlich schneller näher. Faddon folgte ihrem Beispiel.
    Scoutie sah das Etwas nun deutlicher vor sich. Es bewegte sich nicht nur – es lebte. Zudem schien es menschliche Gestalt zu haben.
    Und – kalt und unbarmherzig griff die Furcht nach Scoutie und schnürte ihr die Kehle zu – das Etwas trug keinen Raumanzug.
    Fremde waren an Bord! Ihre Entwicklung musste sich krass von der menschlichen unterscheiden, wenn sie sich im Vakuum aufhalten konnten, ohne Schaden zu nehmen.
    Hinterher!, bestimmte Scoutie mit einer energischen Geste. Sie wollte den Eindringling stellen und festhalten, ihn daran hindern, dass er womöglich Schaden anrichtete.
    Das Fremde landete am Schachtboden und verschwand sofort. Augenblicke später kamen auch Scoutie und Brether Faddon auf. Sie erkannten sofort, dass es kein Zurück mehr gab.
    Sie wurden von mindestens zwanzig Fremden erwartet.
    Scoutie stieß den Strahler ins Magnetholster zurück und hob langsam die Hände.
     
    Douc Langur bewegte sich langsam und vorsichtig. Der Forscher hatte es nicht sehr eilig.
    Es war einer der Vorteile seiner Existenzform, dass Douc Langur sich sehr lange Zeit schutzlos im Vakuum aufhalten konnte, ohne Schaden zu nehmen. Für Surfo Mallagan musste es aussehen, als habe der Passagier des Spoodie-Schiffs sich in nichts aufgelöst.
    Der Forscher wollte herausfinden, wo Surfo Mallagan sich verborgen hielt. Vielleicht hatte Langur als der »Alte vom Berg«, wie ihn die Betschiden auf Chircool genannt hatten, größere Aussichten, Mallagan zur Vernunft zu bringen. Langur konnte seine Autorität in die Waagschale werfen. Aber dazu musste er Mallagan erst einmal gegenüberstehen.
    Surfo Mallagan hatte sich in eine Position hineinmanövriert, die ihm kaum Bewegungsmöglichkeiten ließ.
    Die Zeit drängte, das Herzogtum brauchte neue Spoodies. Jede Stunde Verspätung verringerte die Chancen, Mallagans Auftreten stillschweigend zu beenden. Nach einer nennenswerten Verspätung des Spoodie-Schiffs würde eine gründliche Untersuchung der Vorfälle erfolgen. Dann standen Mallagans Chancen schlecht – sein Verhalten kam einem Hochverrat gleich.
    Mallagan brauchte in seinem Versteck Luft, Wasser, Nahrungsmittel und Energie. Gab es eine Möglichkeit, aus dem Verbrauch zu rekonstruieren, wo sich Mallagan aufhielt? Ermitteln ließ sich, wie viele Personen jeweils in den Luftblasen eingeschlossen waren. Entsprechend groß musste dort der Verbrauch an Luft, Wasser und Nahrungsmitteln sein.
    Zweifellos hatte Mallagan auch leer stehende Luftblasen zur Tarnung geschaffen. Und irgendwo musste es eine solche Blase geben, in der nur eine einzelne Person Luft und Nahrung verbrauchte.
    Douc Langur suchte den nächsten Anschluss an die Bordpositronik auf. Dass er Wasserverbrauchsunterlagen anforderte, hielt er für unverdächtig. So etwas gehörte zur Routine an Bord jedes Raumschiffs.
    Die Perfektion, mit der SENECA alle Vorgänge an Bord steuerte, erwies sich für Langur als segensreich. Aus den kleinsten Details konnte man eine Art logisches Fahndungsraster zusammenstellen. Er brauchte nicht lange, dann hatte er die benötigten Werte beisammen.
    Seine Auswertung ergab, dass tatsächlich eine einzelne Person in einer Luftblase festsaß. Das konnte ein hilfloses Mitglied der Besatzung ebenso sein wie der Gesuchte. Douc Langur stieß einen

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