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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gedeih und Verderb des Herzogtums hingen damit zusammen. Nur an Bord dieses Schiffes gab es eine Erntemannschaft. Nur diese Personen waren in der Lage, Spoodies zu ernten und dem expandierenden Herzogtum zur Verfügung zu stellen.
     
    Der Lichtkreis von Scouties Handscheinwerfer riss nacheinander verschiedene Einrichtungsgegenstände aus dem Dunkel.
    Brether Faddon stieß seinen Helm gegen den ihren. »Lass mich raten«, sagte er. »Du hast soeben einen deiner glänzenden Einfälle.«
    Scouties Lachen hörte sich schrecklich an. Diese Art der Schallübertragung hatte kaum Klangtreue. »Erinnerst du dich an unser ursprüngliches Vorhaben, als wir an Bord kamen?«, fragte sie.
    »Wir wollten die Erntemannschaft suchen.«
    »Genau das werden wir jetzt tun.«
    »Haben wir nicht schon Sorgen genug?«
    »Kommt es da auf eine mehr oder weniger an?«
    Das war ein unschlagbares Argument. Faddon nickte stumm.
    »Zuerst werden wir unseren Luftvorrat auffüllen«, drängte Scoutie. »In der Nähe gibt es einen Anschluss. Danach dringen wir durch die evakuierten Bereiche zum Zylinderteil des Schiffes vor.«
    »Hört sich einfach an ...«
    »Es ist einfach. Aufhalten kann uns auch keiner – es sind ja nur wenige mit Raumanzügen unterwegs, und die finden uns in diesem Riesenschiff nie.«
    Das stimmte zweifellos. Die stählerne Kugel durchmaß 2500 Meter und umfasste somit einen Raum von mehr als fünfzehn Kubikkilometern. Teilte man dieses Volumen nur in Decks von je einhundert Metern Höhe, ergab das bereits eine Stellfläche von mindestens 150 Quadratkilometern. Diese Grundfläche, vollgepackt mit Räumen, Aggregaten, Maschinen und dergleichen, war als Ausgangsbasis für ein Versteckspiel schon atemberaubend. Der Versuch, zwei Betschiden darin zu finden, kam der Aufgabe gleich, zwei muntere Mäuse in einer ansonsten fast leblosen Millionenstadt voller Wolkenkratzer und zehnstöckiger Tiefgaragen aufzuspüren.
    Während Scoutie und Brether Faddon allerdings wussten, wohin sie sich zu wenden hatten, würden eventuelle Suchtrupps, die ihnen folgten, an der Aufgabe schier verzweifeln. Nicht ganz so schlimm. Faddon befürchtete, dass der Kommandant die richtigen Folgerungen ziehen würde.
    »Also gut«, stimmte er zu.
    Wenig später füllten sie ihren Luftvorrat auf und setzten ihren Weg durch das Labyrinth fort, in dem Tod und Leben so eng aneinandergrenzten. Luftleere Bereiche und Räume, in denen nach wie vor normale Atmosphäre herrschte, waren mitunter regelrecht ineinander verzahnt.
    Scoutie deutete auf ein Schott. Es war geschlossen, also gab es dahinter Atemluft und vermutlich auch Menschen, Ais, Lysker oder andere. Wenn es sich um eine große Luftblase handelte, die sich einige Male durch raumfeste Schotten unterteilen ließ, war die Sache recht einfach – dann konnte der Raum zwischen zwei Schotten zur Schleuse umfunktioniert werden. Das funktionierte, kostete aber jedes Mal wertvollen Raum, falls es nicht gelang, die improvisierte Schleuse nach dem Verlassen wieder mit Luft zu füllen.
    Scoutie klopfte mit dem Kolben ihrer Waffe gegen das Schott. Es gab keine Antwort.
    Faddon stellte Helmkontakt her. »Sollen wir es wirklich wagen?«
    »Wir geben erneut Signal, dann öffnen wir«, sagte Scoutie.
    Auch der zweite Versuch herauszufinden, ob sich Besatzungsmitglieder hinter dem Schott befanden, scheiterte. Zögernd betätigte Scoutie den Öffnungsmechanismus.
    Atemluft fauchte ihnen entgegen. Mittlerweile hatten sie schon Übung darin, durch Schnelligkeit beim Betreten des Raumes den Verlust gering zu halten und das Schott sofort wieder zu schließen. Der Raum füllte sich wieder mit Luft. Das Kombiinstrument am Handgelenk zeigte es.
    Scoutie öffnete den Helm und atmete tief durch. »Sehen wir uns um!«, sagte sie.
    Die Luftblase umfasste zweiundzwanzig unterschiedlich große Räume. In keinem befanden sich Besatzungsmitglieder.
     
    Die Stille war bedrückend. Scoutie empfand sie fast als körperliche Bedrohung, als die beiden Betschiden in einem Antigravschacht abwärtsschwebten.
    Scoutie war neugierig auf die Erntemannschaft. Irgendwo im Raumsektor Varnhagher-Ghynnst ernteten die Bewohner des SOL-Mittelteils die Spoodies. Es war Scoutie unmöglich, sich den Vorgang als solchen vorzustellen. Vor allem fragte sie sich, warum nicht einfach hoch spezialisierte Roboter für die Ernte herangezogen wurden.
    Nach ihrer Schätzung hatten Faddon und sie mittlerweile den Sektor erreicht, in dem das Kugelsegment der SOL und der

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