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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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anzusprechen. Auch wenn sie sich nur miteinander unterhielten, mussten sie darauf gefasst sein, dass ihr Gefährte unvermittelt aus der Haut fuhr. Folglich zogen sie sich von ihm zurück und redeten nur dann, wenn Mallagan nicht auf sie achtete.
    Eine solche Gelegenheit ergab sich, als Surfo einen Schluck Wasser trinken wollte. Mit einem Fluch spuckte er es sofort wieder aus, weil es offenbar ungenießbar geworden war. Zornrot im Gesicht, griff er nach dem Leitungsrohr und knickte es ab. Einfach so, mit der bloßen Hand.
    Ein heftiger Wasserstrom schoss aus der Öffnung hervor. Dann erklang in der Wand ein schnappendes Geräusch, danach kam überhaupt kein Wasser mehr.
    »Das hast du fabelhaft gemacht«, sagte Faddon.
    Mallagan starrte den Freund an und hob die Fäuste, beließ es aber dabei, nur seinen Unwillen zu zeigen. Augenblicke später hob er die Klappe zum Essenschacht. »Wir brauchen Wasser!«, schrie er hinein und schlug die Klappe zu, dass es knallte. Dann warf er sich wieder aufs Bett.
    »Diese verdammte Bruderschaft«, murmelte Faddon. »Ich möchte wissen, was sie ihm angetan haben.«
    Surfo Mallagan hatte sich verändert, daran gab es nichts zu rütteln. Genau genommen hatte diese Veränderung schon vor geraumer Zeit begonnen. Mallagan war nicht mehr er selbst, seitdem er den zweiten Spoodie unter der Kopfhaut trug.
     
    Er betrachtete die unkenntlich gemachten Schriftzeichen an den Wänden und entdeckte grundlegende Unterschiede in ihnen. Einige waren echt, andere hatte jemand mit einer bestimmten Absicht angebracht – in ihnen saßen Spionsonden. Diese neuen, künstlichen Spuren ergaben keinen Sinn, die alten dagegen waren für ihn nicht länger unleserlich. Surfo Mallagan verstand die Botschaften, die frühere Gefangene in die Wände geritzt hatten. Noch vor wenigen Tagen hätten sie ihn aufgewühlt und ihm klargemacht, was er von der Bruderschaft zu halten hatte. Inzwischen waren sie ihm gleichgültig.
    Irgendwann, es musste schon Abend sein, wurde die Tür geöffnet. Zwei bewaffnete Tarts standen draußen. Ein gnomenhaftes Wesen, das eine schwere Tasche trug, huschte zur Wasserleitung und brachte ein neues Rohr an.
    Mallagan hatte sich mit Bedacht einen Platz ausgesucht, von dem aus er auf den Gang hinausblicken konnte, sobald die Tür geöffnet wurde. Er verzog keine Miene, als er den Erleuchteten im Hintergrund stehen sah. Der Krane gab ihm Zeichen, die Mallagan mühelos deutete – noch war die Zeit nicht gekommen.
    Scoutie und Faddon schienen bereit zu sein, einen Fluchtversuch zu wagen. Mallagans unveränderte Haltung und seine stoische Ruhe brachten sie aus dem Konzept, und ehe sie so weit waren, dass sie sich darüber hätten hinwegsetzen können, war der Gnom schon wieder verschwunden.
    »Ob wir jemals wieder hier herauskommen?«, fragte Scoutie bedrückt.
    Mallagan lächelte verächtlich. Der Fluchtweg war so deutlich markiert, dass es außerordentlich schwer sein musste, ihn nicht zu sehen.
    »Wie lange seid ihr schon in dieser Zelle?«, fragte er.
    Sie starrten ihn an, als wäre er ein Gespenst.
    »Dem Geist der SOL sei Dank!«, stieß Scoutie hervor. »Er ist wieder normal.«
    Mallagan verzichtete auf jedes erklärende Wort. »Wie lange?«, wiederholte er.
    »Seit zwei Tagen«, antwortete Faddon. »Warum fragst du?«
    »Weil ich wissen möchte, ob man uns beobachten kann. Habt ihr wenigstens in der Hinsicht etwas herausgefunden?«
    »Ich glaube nicht, dass wir ständig kontrolliert werden«, bemerkte Scoutie. »Aber ich kann es nicht beweisen.«
    »Wir müssen ein gewisses Risiko eingehen«, sagte Mallagan nach einer gebührenden Pause. »Ich habe keine Lust, wochenlang in dieser Zelle auszuharren.«
    »Du hast einen Plan? Sprich dich aus!«
    »Das hätte vorerst wenig Sinn«, behauptete Mallagan. »Es gibt nicht viel zu sagen, und wir müssen ohnehin die Nacht abwarten.«
    Faddon lachte auf. »So gefällst du mir schon besser!« Er versetzte Mallagan einen herzhaftem Rippenstoß.
    Surfo Mallagan beherrschte sich nur mit Mühe und zwang sich zur Konzentration. Die Flucht musste reibungslos verlaufen. Brether und Scoutie würden jeden Fehler bemerken. Wenn sie Verdacht schöpften, war ihr Leben verspielt.
    »Es gibt einen Punkt, über den wir uns vorher einigen müssen«, sagte Mallagan langsam. »Das ist Doevelynk.«
    »Wir sollten froh sein, wenn es uns gelingt, diesen Bau zu verlassen«, bemerkte Scoutie. »Sobald wir draußen sind, können wir die Schutzgarde rufen. Die werden dann

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