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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Die Tür sprang auf.
    »Das war's.« Zufrieden löste Mallagan das Rohr.
    »Ich frage mich, warum ich so vorsichtig mit dem Wasser umgehen sollte«, sagte Scoutie.
    »Weil ich Durst habe«, gab Mallagan ungerührt zurück und trank das Rohr leer.
    Er spähte auf den Gang hinaus und fand ihn wie erwartet leer. Leise huschte er zu der Tür, hinter der Doevelynk gefangen war. Innerhalb weniger Sekunden glitt die Tür auf.
    Der Tart saß auf der Bettkante und starrte den Betschiden düster entgegen. In seiner Zelle war es hell. Verschiedene Kleidungsstücke sowie ein Martha-Martha-Brett und ein Tablett mit Essensresten zeigten deutlich, dass Doevelynk seine Gefangenschaft weitaus bequemer verbracht hatte als die Betschiden.
    »Lasst ihr mir nicht einmal in der Nacht meine Ruhe?«, fragte Doevelynk ärgerlich.
    »Ein Missverständnis«, sagte Scoutie hastig. Sie war Mallagan dichtauf gefolgt. »Wir sind Gefangene wie du. Aber wir verschwinden jetzt. Kommst du mit uns?«
    Doevelynk zögerte sekundenlang. Dann sprang er auf und stopfte hastig die Kleidungsstücke und das Martha-Martha-Brett in eine Ledertasche.
    »Wozu muss er den ganzen Kram mitschleppen?«, flüsterte Scoutie.
    Niemand antwortete ihr.
    Surfo Mallagan übernahm die Führung. Er führte seine Schützlinge zu einer der vielen Terrassen, über die sie in den parkähnlichen Garten gelangten. Im Gelände hielten sich keine Mitglieder der Bruderschaft auf.
    Erst die Umfassungsmauer war ein ernst zu nehmendes Hindernis, gut vier Meter hoch und so glatt, dass nicht einmal ein Prodheimer-Fenke daran hätte hinaufklettern können.
    »Wo kann das Tor sein?«, fragte Scoutie flüsternd. Mallagan deutete nach links.
    »Dort werden Wachen stehen!«, warnte Doevelynk.
    »Mit denen werden wir fertig!«
    Mallagan behielt recht. Nur ein verschlafener Lysker hielt Wache. Viel zu spät begriff der Krakenartige, was geschah. Scoutie und Brether Faddon fesselten und knebelten ihn, während Mallagan und der Tart schon das Tor öffneten.
    Dann rannten sie bergab, den Lichtern und dem pulsierenden Leben von Couhrs-Yot entgegen.

10.
    Die Nachricht von der Rückkehr der Entführten schlug wie eine Bombe ein. Die offizielle Meldung zu Doevelynks Befreiung kam eine Stunde nach Sonnenaufgang, und von da an feierte ganz Couhrs-Yot den Meisterspieler und die bevorstehende Lugosiade.
    Ein Schweber hatte die Betschiden zum Haus der Kämpfer gebracht. Sie waren froh, wieder in ihrem Quartier zu sein.
    »Es bleibt die Frage, was wir bei der Lugosiade tun können«, sagte Scoutie, als sie sich zu einem verspäteten Frühstück niederließen.
    »Besondere Fähigkeiten zu demonstrieren, die wir gar nicht haben, ist nicht gerade einfach«, murmelte Brether Faddon mit vollem Mund.
    »Ich werde nicht als Kämpfer oder sonst wie auftreten, sondern als Orakel«, erklärte Mallagan. »Ihr fungiert als meine Betreuer.«
    Scoutie blickte ihn mit vor Staunen offenem Mund an.
    »Du bist übergeschnappt«, stellte Faddon prompt fest. »Dieser verdammte Doppel-Spoodie ...«
    Wütend schlug Mallagan mit der Faust auf den Tisch. »Tut gefälligst das, was ich euch sage!«, herrschte er die Gefährten an.
    Brether Faddon musterte ihn erschrocken. »Natürlich werden wir als deine Betreuer auftreten, von mir aus auch als Sekundanten, wenn dir so viel daran liegt.«
    Mallagan starrte den etwas jüngeren Freund herausfordernd an. »Ihr werdet mich mit allem versorgen, was ich brauche«, sagte er. »Außerdem müsst ihr dafür sorgen, dass mir nicht Dutzende von Fragen gleichzeitig gestellt werden. Vor allem seid ihr dafür verantwortlich, dass die Zuschauer auf mich aufmerksam werden.«
    »Fürchtest du nicht, dass du dich lächerlich machen könntest?« Scoutie seufzte. »Du weißt, welche Bedeutung das Wort Orakel für alle im Herzogtum hat. Wenn du unter dieser Bezeichnung auftrittst, werden Ansprüche an dich gestellt, die du nicht erfüllen kannst.«
    »Dann richte dich nach meinen Anweisungen!«, sagte Mallagan schroff. »Mehr erwarte ich gar nicht.«
    Scoutie schaute sich nachdenklich um. »Ich frage mich, warum Cylam und Wyskynen sich nicht bei uns blicken lassen ...«
    Sie trat auf den offenen Bogengang hinaus und blickte in den Innenhof hinunter, in dem stets einige Kämpfer trainierten. Momentan war der Hof aber bis auf zwei halb nackte Gestalten leer. Sie umkreisten einander, aus der Höhe sah es aus, als vollführten sie einen rituellen Kampf.
    Scoutie entdeckte Garayn. Der Tart saß am Ende der

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