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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Schritte zu planen und auszuführen, tasteten alle anderen vermutlich noch blind und verunsichert ihre Umgebung ab. Sie würden ihre Grenzen schnell erkennen.
    Bedeutete dieses unkontrollierte Umhertasten der anderen nicht eine Gefahr? Öffnete es dem Zufall die Tür?
     
    Wenn Doevelynk die Bestätigung für seine Theorie bekommen wollte, musste er seine Aufmerksamkeit auf die Räume unmittelbar vor und über ihm konzentrieren, denn nur in einen davon konnte er im Augenblick gelangen – vorausgesetzt, einer war frei.
    Es kam ihm nicht darauf an, seinen derzeitigen Platz zu verlassen – das war nach allem, was er über die Konzeption des Spiels herausgefunden hatte, sogar ausgesprochen töricht –,er wollte lediglich einen weiteren Blick in seine Umgebung werfen und sich den Beweis holen. Einen solchen Blick hätte er auch durch den Versuch erhaschen können, eine besetzte Kammer zu betreten. Doch er dachte mit Schrecken daran zurück, auf welch schmerzhafte Weise solche Fehler korrigiert wurden.
    Seine Aufregung wuchs. Doevelynk trat an die Wand, über die sich der Transmittereffekt offenbar aktivieren ließ. Ein kurzes Zögern, dann presste er sich gegen die kühle Metallfläche.
    Er durchdrang die Wand. Das Bild, das er sah, entsprach dem, das er sich in Gedanken von seiner Umgebung gemacht hatte. Allerdings waren die Räume nicht so besetzt, wie er es erwartet hatte. Das war indes kein Problem, denn er konnte unmöglich alle bisher stattgefundenen Stellungswechsel erraten.
    Die Transparenz verblasste, und um ihn herum wurden die Wände einer verlassenen Kammer stofflich. Er war da angekommen, wo er seiner Einschätzung nach hatte ankommen müssen.
    »Es stimmt!« Laut machte Doevelynk seinen Gefühlen Luft. »Ich habe die Konzeption verstanden.«
    Er kannte das Spiel .
    Schließlich war er der Meister darin.
     
    Der Surfo Mallagan in der Vergangenheit kauerte in stummer Ehrfurcht am Boden und sah zu, wie Doc Ming etwas in den Sand malte. Dem jungen Betschiden war klar, welche Gunstbezeigung Brether, Jörg und er gerade erlebten.
    Doc Ming kaute auf einem getrockneten Edornblatt. Ab und zu spuckte er einen Strahl braunen Speichels gezielt gegen einen nahe liegenden Felsen.
    »Die Hauptsache sind Geduld und Konzentration«, erklärte der Heiler.
    Jörg Breiskoll kratzte ungeduldig auf dem Boden und machte den beiden anderen ein Zeichen. Das Jagdfieber leuchtete in seinen Augen.
    »Spiele haben oft mythologische Bedeutung«, sagte Doc Ming in dem Moment, und sein Gesicht nahm einen verträumten Ausdruck an. »Es gibt Spiele, die so weit in die Vergangenheit unseres Volkes zurückreichen, dass wir über ihre Wurzeln nichts mehr wissen.«
    Manchmal hatte der Mallagan in der Vergangenheit den Eindruck, dass Chircool zu klein war für Doc Ming. Auf dieser Welt musste der Heiler sich wie ein Gefangener vorkommen. Aber Doc Ming benutzte die Flügel seiner Phantasie, um sich über diese Welt und über diese Zeit zu erheben.
    »Traditionen zu pflegen ist eine der schönsten und wichtigsten Aufgaben«, sagte Doc Ming lächelnd. »Das wurde auch an Bord der SOL nicht vernachlässigt.«
    Er fuhr fort, mit seinem angespitzten Holz Linien in den Boden zu kratzen. »Es gibt immer wieder Leute, die einen traditionsbewussten Menschen konservativ oder sogar reaktionär schelten – aber das ist barer Unsinn«, sagte er. »Ohne das Bewusstsein seiner Herkunft und seiner kulturellen Vergangenheit ist ein Mensch arm.«
    Jörg Breiskoll stieß den Heiler an. »Du wolltest uns etwas über ein Spiel erzählen, nicht philosophieren.«
    »Ja«, stimmte Brether Faddon zu. »Von Traditionen werden wir nicht satt.«
    Doc Ming sah die drei jungen Burschen der Reihe nach an. »Die Kenntnis eines Spiels bedeutet nichts, wenn ihr die Hintergründe nicht versteht.«
    Wie recht er hatte!, kam es dem Mallagan in der Gegenwart in den Sinn.
    »Wir werden dir zuhören«, sagte der Mallagan in der Vergangenheit.
    »Von allen überlieferten Spielen ist dies hier das schönste«, verkündete Doc Ming. »An Bord der SOL soll es Männer und Frauen gegeben haben, die darin eine wahre Virtuosität erlangt hatten.« Er kratzte sich verlegen am Hinterkopf. »Ich bin leider kein sehr guter Spieler. Aber vielleicht befindet sich in euren Reihen ein Talent.«
    Brether Faddon warf einen argwöhnischen Blick auf die Linien im Sand. »Ich bestimmt nicht«, brummte er.
    Jörg Breiskoll lachte.
    Nur der Mallagan in der Vergangenheit blieb ernst.
    Doc Ming fischte in

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