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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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den Taschen seines Umhangs und brachte schließlich Holzfigürchen zum Vorschein. Mallagan schätzte, dass die Hälfte davon mit schwarzem Ruß bemalt war, während die anderen ihre natürliche helle Farbe behalten hatten.
    »Dies sind die zweiunddreißig Spielfiguren«, sagte Doc Ming.
    Zweiunddreißig!, dachte der Mallagan in der Gegenwart.
    »Es ist ein strategisches Denkspiel«, erklärte Ming. »Die Figuren haben eine unterschiedliche Wertigkeit, über die ich noch sprechen werde.« Er deutete auf die Linien, die er in den Sand gekratzt hatte. »Wie ihr seht, ist das Spielfeld ein quadratischer Platz mit vierundsechzig quadratischen Feldern. Die Hälfte dieser Felder habe ich schraffiert.«
    Er stellte die Holzfigürchen in jeweils zwei Reihen hintereinander auf – die weißen auf der einen Seite des Spielfelds, die schwarzen auf der anderen.
    Schwarze und weiße Bänder!, dachte Surfo Mallagan in der Gegenwart.
    »Beginnen wir nun mit den Regeln und der Wertigkeit der Figuren«, sagte Doc Ming.
    »Wie heißt dieses Spiel überhaupt?«, erkundigte sich der Mallagan in der Vergangenheit.
    »Schach«, sagte Doc Ming.
    Schach!, dachte Mallagan in der Gegenwart. Es ist phantastisch!
    Brether Faddon verlor schnell das Interesse an dem Spiel und kam nicht mehr zu Doc Mings Unterrichtsstunden. Jörg Breiskoll erwies sich als ein guter und schwer berechenbarer Spieler, aber er war zu oberflächlich und zu sprunghaft, um auf Dauer Erfolg zu haben.
    Anders der Surfo Mallagan in der Vergangenheit. Er nutzte jede freie Minute, um Doc Ming aufzusuchen und ihn um eine Partie Schach zu bitten. Der Heiler hatte nicht immer Zeit, aber er gab dem Jungen Gelegenheit zum Spielen, wann immer es möglich war.
    Surfo spielte ernst und verbissen. Sechsundzwanzig Tage nach ihrer ersten Partie schlug er Ming zum ersten Mal – und verlor danach kein einziges Spiel mehr gegen den Heiler.
    Dreidimensionales Schach!, erkannte der Mallagan in der Gegenwart ungläubig. Das ist die Konzeption des Spiels.
     
    Als Carzykos das Gebäude wieder verließ, war er schweigsam und hielt sich von den beiden Betschiden fern.
    »Vielleicht hat er nicht erreicht, was er wollte«, vermutete Brether Faddon.
    »Du hast dich ihm gegenüber schlecht benommen«, warf ihm Scoutie vor. »Er ist ein alter Brummbär, das stimmt, aber er hat sich uns gegenüber immer fair verhalten.«
    »Soll ich vor ihm auf die Knie sinken und um Verzeihung bitten?«, entrüstete sich der Jäger von Chircool.
    »Ein freundliches Wort könnte nichts schaden.«
    Faddon sah Scoutie abschätzend an. »Du hast einen Narren an ihm gefressen«, sagte er vorwurfsvoll.
    »Wir haben wirklich nicht viele Freunde in diesem Herzogtum, das ist dir wohl klar. Umso schlimmer, wenn du ausgerechnet Carzykos vor den Kopf stößt.«
    »Also gut.« Faddon seufzte. »Ich werde ihm die Schuppen streicheln.«
    Er trat unter dem Dach hervor und ging zu den Gardisten, bei denen Carzykos stand. »Ich habe die Nerven verloren«, entschuldigte er sich bei dem alten Tart. »Aus Sorge um unseren Freund Mallagan, das kannst du hoffentlich verstehen.«
    Carzykos blickte ihn aus seinen kalten Echsenaugen an. Faddon wich dem Blick aus. »Ich glaube, wir können nicht abschätzen, was das Martha-Martha für euch bedeutet.«
    »Nein, das könnt ihr wirklich nicht«, sagte der Tart verdrossen.
    Faddon trat von einem Fuß auf den anderen. »Erzählst du mir etwas darüber?«
    »Über das Martha-Martha?«
    »Ja. Vielleicht kann ich es erlernen.«
    »Es ist das Spiel der Tarts«, versetzte Carzykos herablassend.
    »Wurde es auf Quonzor entwickelt?«
    Carzykos schüttelte den geschuppten Schädel. »Ursprünglich war es kein Tartspiel. Die Kranen haben es uns gebracht, schon bald nach unserem ersten Kontakt mit dem expandierenden Herzogtum. Wir gehörten zu den ersten Völkern, die sich Kran anschlossen.«
    Faddon war überrascht. »Martha-Martha ist also ein kranisches Spiel?«
    »Ich habe nie darüber nachgedacht«, gestand Carzykos. »Einige Psychologen behaupten, dass Martha-Martha uns Tarts dazu dient, aggressive Stimmungen und kriegerische Ansprüche zu kompensieren.«
    »Ich glaube, ich habe noch keinen Kranen Martha-Martha spielen sehen«, sagte der Betschide. »Vielleicht haben sie das Spiel eigens für euch entwickelt. Ein spezieller Beitrag zum Frieden ...«
    »Schon möglich«, meinte Carzykos. »Ich mache mir keine Gedanken darüber. Es ist ein Spiel, und wir vergnügen uns damit. Muss ich mehr

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