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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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aber nicht weiter um das Vogelwesen, sondern wartete auf Mallagans Reaktion. Der Betschide würde seinen kleinen Tart aufgeben müssen, und Doevelynk war entschlossen, in die Bresche vorzustoßen, die sich danach auftun würde. Er hatte den Sieg so gut wie in der Tasche.
    Wohin werde ich verschwinden, wenn ich das Spiel gewonnen habe?, überlegte er.
    Gerüchte über Ziel und Bestimmung der Sieger gab es viele. Alle besagten letztendlich, dass Gewinner des Spiels an herausragender Stelle für das Herzogtum arbeiten konnten. Einige Kranen wollten wissen, dass siegreiche Teilnehmer zu Vertrauten der Herzöge auf Kran und zu Mitarbeitern des Orakels von Krandhor wurden.
    Auf jeden Fall wird mein Leben eine große Änderung erfahren, dachte Doevelynk. Die Zeit unterhaltsamer Martha-Martha-Spiele war vorbei. Er würde zu den wichtigsten Bürgern des Herzogtums gehören und die Entwicklung des Sternenreichs vorantreiben helfen.
    Vor allen würde er ungeschlagen von der Martha-Martha-Szene abtreten. Jene, die nach ihm kamen, würden sich an seinen Leistungen messen lassen müssen.
     
    Sie hatten zwölf weitere Züge ausgeführt, und Doevelynk war nach vorn gestürmt. Surfo Mallagan saß auf dem Boden des Raumes, in den er sich drei Züge zuvor begeben hatte, und überschaute den Spielraum. Zweifellos hatte der Tart längst herausgefunden, in welch schlechter Verfassung sein Gegner sich befand, deshalb war es bedeutungslos, wenn der Jäger von Chircool sich auszuruhen versuchte.
    Doevelynk hatte die ganze Zeit über angegriffen, aber keineswegs mit so wütenden Einzelaktionen, wie Mallagan gehofft hatte. Der Tart hatte nie vergessen, seine Offiziere abzusichern. Zweimal hatte Mallagan den anderen mit einem Bauernopfer in eine Falle zu locken versucht, aber Doevelynk war nicht darauf eingegangen. Entweder weil er die Situation durchschaute oder weil er einfach Glück hatte.
    Der Martha-Martha-Spezialist stand mit drei Offizieren und zwei Bauern in Mallagans Bereich und war im Begriff, die von dem Betschiden notdürftig geflickte Verteidigung aufzubrechen.
    Mit Behutsamkeit allein, erkannte Mallagan, war das Spiel nicht mehr zu gewinnen. Doevelynk hatte bewiesen, dass er sich in die Strategie seines Widersachers hineindenken konnte. Seine Spielweise war mit der Doc Mings, des einzigen bedeutenden Gegners, den Mallagan je gehabt hatte, in keiner Weise zu vergleichen – Doevelynk war mindestens doppelt so gut wie der Heiler von Chircool. Der Tart spielte kaltblütig, gerissen und intuitiv. Vor allem seine letzte Eigenschaft machte Mallagan schwer zu schaffen.
    Wenn Mallagan seine bisherige Spielweise beibehielt, konnte er das Spiel vielleicht noch einige Zeit verschleppen – gewinnen konnte er so nicht. Er musste mehr riskieren.
    Der Lysker, der die Rolle des schwarzen Königs innehatte, schien momentan einigermaßen sicher zu sein. Einen Zug zuvor war Mallagan noch entschlossen gewesen, die gegnerische Dame abzuwehren, das einzige Vogelwesen, das an dem Spiel teilnahm, nun änderte er seine Taktik. Er musste darauf vertrauen, dass seine Verteidigung um den Lysker noch geraume Zeit standhielt, und seinerseits versuchen, Doevelynk direkt anzugreifen. Der weiße König hatte seine Position nicht wieder verändert, er wurde nur von einem Bauern und einem Turm abgesichert.
    Vielleicht kann ich ihn mit einem überfallartigen Angriff überraschen, überlegte Mallagan.
    Er brachte einen Läufer auf eine feindliche Ebene und wartete, was geschehen würde.
     
    Überrascht beobachtete Doevelynk das Vorgehen des Betschiden. War Mallagan bereits so verzweifelt, dass er die Kontrolle über das Spiel verlor? Bisher hatte der glatthäutige Betschide mehr als vorsichtig operiert und lediglich versucht, Doevelynks Angriffe abzuwehren. Er hatte sich dabei als geschickter Verteidiger erwiesen. Auch die taktischen Fähigkeiten Mallagans hatten den Tart beeindruckt.
    Und nun das!
    Doevelynk wollte nicht glauben, dass Mallagan einen planlosen Zug machte oder einen schwerwiegenden Fehler beging. Hinter der letzten Aktion der schwarzen Partei musste ein Sinn stecken. Der Martha-Martha-Meister betrachtete die neue Konstellation. Die Figur, die Mallagan in Doevelynks Bereich geschickt hatte, bedeutete keine unmittelbare Gefahr. Sie stand ziemlich allein, halbwegs unterstützt von einem nahen Helfer und – wenn Mallagan so verrückt sein sollte, die mühsam aufgebaute Deckung weiter zu entblößen – vielleicht von dem Betschiden selbst.
    Trotzdem

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