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SB 122 – Gefangene der SOL

SB 122 – Gefangene der SOL

Titel: SB 122 – Gefangene der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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willkürlichen Züge zu verhindern. Weiß war am Zug, und Mallagan brauchte kein Prophet zu sein, um sich vorstellen zu können, was das Ergebnis von Doevelynks Ansprache sein würde.
    Einer der weißen Läufer stand so günstig, dass er einen schwarzen Turm schlagen konnte, ohne dabei selbst in Gefahr zu geraten. Der Läufer war ein Prodheimer-Fenke, und auf ihn konzentrierte sich Mallagans Aufmerksamkeit, denn der Betschide musste Gewissheit darüber haben, ob der Tart das Spiel verstanden hatte und die Gegenseite leitete.
    Der gefährdete schwarze Turm war ein Krane. Mallagan kannte ihn von der Lugosiade und wusste, dass der Mann Rugtyl hieß. Wahrscheinlich ahnte Rugtyl nicht einmal, dass sein Ausscheiden unmittelbar bevorstand.
    Doevelynk hatte seine Rede beendet. Mallagan sah, dass sich die Offiziere der weißen Partei entspannten; sie schienen nun zu wissen, woran sie waren.
    Der Prodheimer-Fenke verließ seine Zelle und begab sich in Rugtyls Raum.
    Mallagan wand sich wie unter körperlichen Schmerzen, als er zusehen musste, wie Rugtyl durch einen Transmittereffekt aus dem Spielbereich verschwand. Der Krane war als Teilnehmer ausgeschieden.
    »Niemand bewegt sich!«, rief Mallagan spontan.
    Er wusste nicht, ob er auf diese Weise weitere unkontrollierte Züge von Schwarz verhindern konnte, aber er musste es versuchen. Wenn Doevelynk seine Offiziere und Bauern blockieren konnte, sollte Mallagan aufgrund seiner ebenfalls bevorzugten Position auch dazu in der Lage sein.
    Atemlos wartete der ehemalige Jäger, was geschehen würde. Er sah, dass einige Mitglieder seiner Gruppe den Versuch machten, ihre Zellen zu verlassen, aber sie wurden zurückgeschleudert.
    Gut!, dachte Mallagan. Ich habe zwar einen Turm verloren, aber ich kann Doevelynk Widerstand leisten.
    »Ich bin Surfo Mallagan, ein Teilnehmer des Spiels« , sagte er. »Wenn mich nicht alles täuscht, müssen mich alle, die ein schwarzes Band tragen, jetzt hören.«
    Die Reaktionen der verschiedenen Wesen in ihren Zellen waren eindeutig: Mallagan wurde verstanden.
    Die Rede, die er nun hielt, unterschied sich in ihrem Sinn kaum von der Ansprache, die Doevelynk gehalten hatte.
    »Doevelynk, der das Spiel auf der Gegenseite in die Hand genommen hat, ist die wichtigste Figur der Weißen, der König«, sagte der Betschide abschließend. »Er hat einen Bauern verloren, wir haben einen Turm eingebüßt. Das scheint für ihn zu sprechen, doch er hat seine sichere Eckposition bereits verlassen und muss sich gegen Angriffe wappnen. Ich glaube, die derzeitige Position ist für beide Seiten ziemlich ausgeglichen. Allerdings hängt alles davon ab, dass ihr alle bereitwillig mit mir zusammenarbeitet.«
    Niemand erhob einen Einwand. Mallagan befahl einem seiner Bauern, einem unscheinbar wirkenden älteren Kranen, sich in eine andere Zelle zu begeben. Er kannte den Namen des Kranen nicht, aber indem er das Aussehen des »Wolfslöwen« exakt beschrieb, machte er sich verständlich.
    Der Angesprochene schien froh darüber zu sein, dass ihm endlich jemand sagte, was er zu tun hatte. Als einer von acht einfachen Bürgern, die für das Spiel als schwarze Bauern rekrutiert worden waren, hatte er bislang vergeblich nach dem Sinn der merkwürdigen Vorgänge gesucht.
    Mallagan spürte, dass Doevelynk ihn beobachtete, aber das machte ihm nichts aus, er empfand sogar eine gewisse Genugtuung dabei. Er erinnerte sich an den Besuch im Palast, wo Scoutie, Brether und er Doevelynk bei der Austragung eines regelrechten Super-Martha-Martha beobachtet hatten. Damals hatte Mallagan erkannt, dass der elegant wirkende Tart außersinnliche Fähigkeiten besitzen musste, um so spielen zu können. Doevelynks Spiel war ihm mühelos erschienen. Der Tart profitierte indes nicht nur von seiner ungewöhnlichen Begabung, sondern auch vom Nimbus der Unschlagbarkeit, der seine Gegenspieler nervös machte und Fehler begehen ließ.
    Das Spiel im Park war womöglich komplizierter gewesen als das, was sich nun auf dem Ednuk zutrug. Aber Doevelynk war ein Martha-Martha-Spieler, er würde in jedem Fall einige Zeit brauchen, um sich auf bestimmte Unterschiede zwischen Schach und Martha-Martha einzustellen. Außerdem besaß er nur einen Spoodie.
    Alles in allem, dachte Mallagan, hatten sie beide die gleichen Voraussetzungen.
    Er fragte sich, wie Doevelynk darüber dachte. Vermutlich strotzte der sieggewohnte Tart vor Zuversicht. Dass Doevelynk seinen sicheren Eckplatz verlassen hatte, deutete auf eine gewisse

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