Scalzi, John - Metatropolis (Erzählungen)
seiner Welt von einem Augenblick auf den anderen unsichtbar verschieben konnten, unter dem Einfluss von Entitäten wie Oversatch und Cilenia. Vielleicht hatte Fraction tatsächlich Hitchens’ Leute angeheuert – und damit auch Gennadi. Und vielleicht könnten sie es erneut tun, und er würde nichts davon bemerken.
»Werfen Sie den Rucksack in den Laderaum«, sagte Jake. »Wir können jemanden aus Oversatch schicken, der ihn holt. Mutter, du kannst ihn nach Cilenia bringen, wenn du kommst.«
Der Regen wurde schwächer, und nun erkannte er, dass ihre Wangen feucht von Tränen waren. »Ich werde kommen, Jake. Wenn man uns freilässt, werde ich zu dir kommen.«
Dann sagte sie als Jake: »Jetzt, Gennadi! Sie sind fast hier?«
Gennadi hielt den Rucksack fest. »Ich werde ihn behalten«, sagte er.
Gennadi zog die Brille aus der Tasche und warf sie über die Reling. Damit verließ er die Stadt, die er eben erst entdeckt hatte. Doch er hatte dort bereits gelebt und angefangen, sie zu lieben. Diese Stadt, die die Welt umspannte, die aus Licht und Idealen erbaut war, existierte nur von einem Moment auf den nächsten durch die Millionen, die daran glaubten und sich so verhielten, als wäre sie vorhanden. Er wünschte sich, zu ihnen gehören zu können.
Gennadi bemerkte Jakes Verzweiflung in Mirandas Stimme, als sie sagte: »Aber wie können Sie sich sicher sein, dass dieser Rucksack am Ende nicht doch in Sanotica landet?«
»Es gibt viel mehr Mächte auf der Erde«, rief Gennadi durch den Sturm, »als nur Cilenia und Sanotica. Was sich in diesem Rucksack befindet, ist eine dieser Mächte. Aber ich bin ebenfalls eine Macht. Vielleicht ist auch meine Identität nicht fixiert, und vielleicht bin ich nur ein einzelner Mensch, aber letzten Endes bin ich verpflichtet, dem zu folgen, was sich hierin befindet, ganz gleich, wohin es geht. Ich kann nicht mit euch nach Cilenia kommen oder auch nur in Oversatch bleiben, so sehr es mich reizen würde. Ich werde dorthin gehen, wohin dieses Plutonium geht, und verhindern, das es irgendeinem Menschen Schaden zufügt.«
Er blickte auf die Leute von der Schiffsbesatzung, die sie erreicht und umzingelt hatten. »Denn es gibt Dinge, die in allen Welten real sind.«
Danksagung
Der Herausgeber (also ich) möchte Steve Feldberg von Audible. com dafür danken, dass er den ursprünglichen Vorschlag zu dieser Anthologie machte, dass er das Hörbuch-Projekt während der Produktion begleitete, den Text korrigierte und während des gesamten Entstehungsprozesses ein wunderbarer Cheerleader für die Anthologie und die beteiligten Autoren war. Außerdem war er cool genug, eine gedruckte Fassung der Anthologie zu genehmigen. Es wäre schlicht unangemessen, ihn nicht überschwänglich für die Verwirklichung des Ganzen zu lobpreisen. Vielen Dank, Steve!
Außerdem danke ich allen bei Subterranean Press für ihre übliche außergewöhnliche Arbeit (bitte zur Kenntnis nehmen, dass das Übliche wiederum etwas Außergewöhnliches ist), und ganz besonders Anne K. G. Murphy sowie Bill Schafer, Tim Holt und Yanni Kuznia.
Doch am meisten bedanke ich mich bei Elizabeth Bear, Tobias Buckell, Jay Lake und Karl Schroeder. Während meiner gesamten Karriere gab es kaum ein Projekt, das mir so viel Spaß gemacht hat wie dieses, und der Grund dafür sind diese Menschen. Sie sind gute Freunde, großartige Schriftsteller und wunderbare Teamarbeiter. Danke, Leute!
John Scalzi
Titel der amerikanischen Originalausgabe
METATROPOLIS
Deutsche Übersetzung von Bernhard Kempen
Deutsche Erstausgabe 11/2010
Redaktion: Wolfgang Jeschke
Copyright © 2009 by John Scalzi
Copyright © 2010 der deutschsprachigen Ausgabe by
Wilhelm Heyne Verlag, München,
in der Verlagsgruppe Random House GmbH
Satz: Greiner & Reichel, Köln
eISBN 978-3-641-06068-8
www.heyne-magische-bestseller.de
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