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Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman

Titel: Scarlett – Die Liebe hat Augen wie Eis, der Tod hat Augen wie Feuer: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Baraldi
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berührt. Danach hätte ich vor nichts mehr Angst.
    Dann könnte ich auch sterben.
    Er nähert sich mir und drückt seine Lippen auf meinen Hals. Ein Schauer überläuft mich.
    »Du riechst gut«, flüstert er. Und dann verschwindet er wie ein schöner Traum, der sich beim Erwachen in Nichts auflöst.
    Bevor ich hineingehe, werfe ich noch einen Blick auf die Straße … Aber er ist schon nicht mehr zu sehen.

57
    I ch hätte nie gedacht, dass ich mal in der Schule Angst haben würde!« Caterina streicht sich mit den Handflächen über die Arme, als wollte sie eine Gänsehaut vertreiben. »Das hier war immer so ein ruhiger Ort, es gab nichts, wovor man sich fürchten musste.«
    »Anscheinend hat die Grausamkeit der Welt jetzt auch diese Oase der Ruhe und des Friedens erreicht.« Genziana klingt ungewöhnlich düster.
    »Stell dir vor, gestern war ein Fernsehteam hier. Sie haben die ganze Schule auf der Suche nach einem Knüller durchkämmt und … Rate mal, was passiert ist?« Sie lässt mir keine Zeit zu antworten. »Lavinia und Sofia haben die Gelegenheit genutzt, um eine große Show abzuziehen.«
    »Sofia hatte sogar falsche Tränen in den Augen«, fügt Caterina hinzu.
    »Eine routinierte Schauspielerin, das muss man ihr lassen.«
    Ich erkenne Mikaels hohe, schlanke Gestalt schon von Weitem. Er kommt auf uns zu. Mein Herz fängt heftig an zu klopfen.
    Die anderen folgen meinem Blick. Ein kollektives »Aaah«.
    »Das glaube ich nicht! Mikael Lancieri höchstpersönlich. Hast du uns irgendwas verschwiegen, Scarlett?«
    »Nichts, was euch interessieren könnte«, antworte ich mit einem schüchternen Lächeln.
    »Entschuldigt die Unterbrechung …« Mikael ist schöner als je zuvor. Die Sonne küsst seine durchscheinende Haut, und seine Augen leuchten blau wie Himmelsfragmente.
    Ich stehe auf und strahle ihn an.
    »Ich will dir etwas zeigen«, flüstert er mir zu.
    »Ciao, bis später«, sage ich und tue so, als würde ich Genzianas vielsagende Gesten und Caterinas schwärmerischen Blick nicht bemerken.
    Als ich vor der Statue der Frau mit der Taube stehe, kommt es mir vor, als hätte ich sie schon immer gekannt. Sie ist wunderschön. Lange Haare, die von einem ewig wehenden Wind liebevoll zerzaust werden, meisterlich in weißen Marmor gebannt von einem Künstler, der einen Moment zu erfassen und ihn für die Ewigkeit festzuhalten vermochte. Der ekstatische und undurchschaubare Gesichtsausdruck erinnert mich an Ofelia. Etwas, das man nicht fassen kann und das einen trotzdem gefangen nimmt und mit sich fortträgt.
    Mikael baut sich hinter mir auf. Ich drehe mich um und fange seinen Blick auf. Er lächelt.
    Als er sich zu mir hinunterbeugt, rutscht ihm wieder die Silberkette mit dem Anhänger in Form von Fledermausflügeln aus dem T-Shirt. Wieder fällt mir auf, wie hell er leuchtet. Mindestens so verführerisch wie sein Besitzer.
    Er öffnet seinen Rucksack. Ein kleiner schwarzer Fellball springt heraus und beginnt auf dem Rasen herumzulaufen.
    »Black … Das glaube ich nicht … Du hast ihn rausgebracht!«
    »Er wollte gern ein wenig mit seinem Frauchen zusammen sein.«
    Das Kätzchen nimmt Anlauf, springt auf meine Beine zu, spielt mit den Schnürsenkeln meiner Schuhe, und als ich mich hinunterbeuge, um es hochzunehmen, rennt es weg. Ich verfolge es ein wenig, und als ich damit aufhöre, verfolgt es mich. Ach, ich liebe dieses dumme kleine schwarze Kätzchen!
    Nachdem Black sich eine Weile ausgetobt hat, streicht er mir um die Beine, bis er mich so weit hat, dass ich ihn auf den Arm nehme.
    »Deine Kette ist wunderschön.« Instinktiv strecke ich die Hand aus, um sie zu berühren, aber Mikael weicht abrupt zurück.
    Ich kann meine Enttäuschung nicht verbergen.
    »Verzeih mir … Weißt du, ich habe einfach Angst, dich in meine Welt einzuführen. Angst, dass du dann wegläufst. Ich bin es nicht gewohnt, mich zu offenbaren, bis heute habe ich es noch nie getan. Es ist, als würde ich dir Teile meiner Seele schenken.«
    Black spürt, dass sich nicht mehr alles um ihn dreht. Er miaut leise und entwindet sich meinen Armen.
    »Aber ich will dich ganz«, sage ich leidenschaftlich.
    Mikael wendet sich ab. »In mir ist ein Blut, das so heiß ist, dass es alles verbrennt. Es könnte uns beide mit sich fortreißen.«
    »Wenn du nicht bei mir bist, brennt das mehr in mir als alles andere.«
    Da nimmt er meine Hand und führt sie auf den Anhänger zu. »Vorsichtig«, warnt er mich.
    Als ich die Finger darauflege, ziehe

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