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Scarpetta Factor - Thriller

Titel: Scarpetta Factor - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Cornwell
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Jedenfalls stecken verschiedene Beweggründe dahinter.«
    Inzwischen hatte Lucy den Stimmungsfragebogen vollständig ausgefüllt. Auf dem Bildschirm erschien ein Kästchen mit der Aufschrift Abschicken . Lucy klickte es an und erhielt die Bestätigung, dass ihr kompletter Fragebogen erfolgreich an die Website versendet worden war, wo man ihn überprüfen würde. Wer würde ihn überprüfen? , überlegte Scarpetta. Der Betreiber einer Studie, der Psychologe war, ein Psychiater, ein Neurowissenschaftler, ein Forschungsassistent, ein Doktorand? Wer zum Teufel konnte das wissen? Doch es waren sicher mehrere Personen beteiligt. Vermutlich ein ganzes Gremium. Jeder konnte zu diesen unsichtbaren Forschern gehören, und der Standort des Instituts konnte überall und nirgends sein. Offenbar handeltees sich um ein Projekt, das die Berechenbarkeit menschlichen Verhaltens untersuchen sollte. Und bestimmt plante jemand, von den Ergebnissen zu profitieren.
    »Es ist ein Akronym«, verkündete Lucy.
    Auf dem Bildschirm war der folgende Text zu lesen:
     
    DANKE FÜR IHRE TEILNAHME AN DER CAL CULATED I NTEGRATION OF G PS U PLOADED L IGHT AND A CTIVITY STUDY
     
    Also handelte es sich anscheinend um eine Studie, die die Zusammenhänge zwischen menschlicher Aktivität und Lichtverhältnissen erforschte und den Tagesablauf der Probanden per GPS verfolgte.
     
    »CALIGULA«, sagte Scarpetta. »Ich begreife immer noch nicht, warum sich jemand so ein Akronym aussucht.«
    »Der Mann litt an chronischen Albträumen und Schlaflosigkeit.« Lucy studierte auf dem anderen MacBook verschiedene Dateien, die das Thema Caligula behandelten. »Die ganze Nacht lief er in seinem Palast auf und ab und wartete darauf, dass die Sonne aufging. Deshalb wahrscheinlich der Name. Wenn sich die Studie zum Beispiel mit Schlafstörungen und den Auswirkungen von Licht und Dunkelheit auf die Stimmung befasst, passt er. Übrigens ist sein Name von dem lateinischen Wort caliga abgeleitet, was ›kleine Sandale‹ bedeutet.«
    »Und dein Name bedeutet ›kleiner Schuh‹«, wandte sich Marino an Scarpetta.
    »Kommt schon, Jungs«, feuerte Lucy ihre Netzwerkprogramme und Suchmaschinen mit leiser Stimme an. »Die Sache wäre viel einfacher, wenn ich das Ding mit in mein Büro nehmen könnte.« Sie meinte den BioGraph.
    »Dass Scarpetta auf Italienisch ›kleiner Schuh‹ heißt, stehtüberall im Internet«, fuhr Marino fort. Sein Blick hinter der dicken Plastikbrille wirkte besorgt.
    »Endlich tut sich etwas«, verkündete Lucy.
    Daten – ein Gewirr aus Buchstaben, Symbolen und Ziffern – liefen über den Bildschirm.
    »Mich würde interessieren, ob Toni genau wusste, was dieses Ding, das sie rund um die Uhr am Handgelenk trug, alles aufgezeichnet hat«, merkte Lucy an. »Oder ob der Mörder darüber im Bilde war.«
    »Ich denke, sie war ahnungslos«, erwiderte Scarpetta. »Die Einzelheiten der Theorie, die der Betreiber einer Studie zu beweisen versucht, sind geheim und werden niemals öffentlich herumposaunt. Selbst die Probanden erfahren nichts Genaues, sondern nur Allgemeinplätze, um das Ergebnis nicht zu verfälschen.«
    »Toni hat sich bestimmt etwas davon versprochen«, stellte Marino fest. »Immerhin musste sie dauernd mit dieser Uhr herumlaufen und jeden Tag einen Fragebogen ausfüllen.«
    »Vielleicht war sie ja persönlich von Schlafstörungen oder jahreszeitbedingten Stimmungsschwankungen betroffen und hat eine Anzeige gesehen, in der Probanden gesucht wurden. Oder jemand hat ihr einen Tipp gegeben. Ihre Mutter sagte, sie sei bei trübem Wetter launisch und niedergeschlagen gewesen«, entgegnete Scarpetta. »Außerdem werden die Teilnehmer an einer Studie normalerweise bezahlt.«
    Sie dachte an den Vater Lawrence Darien und seinen erbitterten Kampf um Tonis persönliche Habe und ihre Leiche. Ein Bioelektrik-Ingenieur vom MIT. Ein Spieler und Trinker mit Kontakten zum organisierten Verbrechen, der in der Gerichtsmedizin eine Szene gemacht hatte. Vielleicht war er hinter dem BioGraph her gewesen.
    »Unglaublich, was in diesem Ding alles gespeichert ist.« Lucy zog sich einen Hocker vor einen ihrer MacBooks und studiertedie Rohdaten in Tonis BioGraph. »Offenbar eine Kombination aus Actigraphy-Datenanalyse-Software mit einem hochempfindlichen Beschleunigungsmesser in einem zweischichtigen piezoelektrischen Sensor, der, kurz gesagt, die grobmotorischen Aktivitäten misst. Ich kann nichts erkennen, was mit dem Militär oder einem Geheimdienst

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