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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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Modern Art, das Seagram Building und den französisch-gotischen Turm der Kirche Saint Thomas.
    Lucy hatte dazu Folgendes anzumerken:
     
60 E. 54 ist das Hotel Elysée, dessen Monkey Bar – man höre und staune – offiziell nicht geöffnet ist, sofern man nicht zu den Eingeweihten gehört. Es ist wie ein Privatclub, sehr exklusiv und Hollywood. Ein Treffpunkt der oberen Zehntausend.
     
    War es möglich, dass die Monkey Bar jetzt, um siebzehn Minuten nach drei Uhr morgens, geöffnet war? Laut Aufzeichnung befand sich Scarpettas BlackBerry noch immer dort. Sie erinnerte sich an das, was Lucy ihr zum Thema Längen- und Breitengrad erklärt hatte. Vielleicht war Carley ja gar nicht in der Monkey Bar, sondern anderswo im Gebäude.
    Scarpetta schickte ihrer Nichte eine E-Mail:
     
Hat die Bar noch offen, oder ist das BB möglicherweise in einem Hotelzimmer?
     
    Lucys Antwort:
     
Könnte im Hotel sein. Ich habe hier eine Zeugenvernehmung. Sonst würde ich selbst hinfahren.
     
    Scarpetta:
     
    Marino soll das erledigen, falls er nicht bei dir ist.
     
    Lucy:
     
Ich glaube, ich zerstöre das Ding am besten. Der Großteil deiner Daten ist auf dem Server gespeichert. Dir kann also nichts passieren. Marino ist nicht bei mir.
     
    Damit meinte sie, dass sie aus der Entfernung Zugriff auf Scarpettas BlackBerry hatte und die meisten darin gespeicherten Daten sowie die Einstellungen löschen konnte, sodass sich das Gerät wieder in demselben Zustand befand, wie es ab Werk geliefert worden war. Falls Scarpetta mit ihrem Verdacht richtiglag, war es ein wenig spät dafür. Sie vermisste das BlackBerry nun schon seit sechs Stunden. Wenn Carley Crispin es gestohlen hatte, hatte sie also genug Zeit gehabt, die Schatztruhe, gefüllt mit vertraulichen Informationen, zu durchwühlen. Vielleicht hatte sie sich schon vor der Sendung das Foto vom Fundort der Leiche beschafft, das sie im Fernsehen gezeigt hatte. Scarpetta war nicht bereit, ihr das zu verzeihen, aber sie brauchte Beweise.
    Also schrieb sie:
     
Nicht zerstören. Das BB und die Daten darin sind Beweismittel. Bitte weitersuchen. Wo ist Marino? Zu Hause?
     
    Lucys Antwort:
     
BB hat sich in den letzten drei Stunden nicht bewegt. Marino ist im RTCC.
     
    Scarpetta erwiderte nichts darauf. Unter den gegebenen Umständen hatte sie nicht vor, die Sache mit dem Passwort zu erwähnen. In diesem Fall hätte Lucy nämlich beschließen können, das BlackBerry trotz ihres ausdrücklichen Verbots dennoch zu zerstören, da sie in letzter Zeit ein taubes Ohr für Anweisungen zu haben schien. Es war wirklich erstaunlich, was Lucy alles wusste. Scarpetta war beunruhigt, und etwas bohrte in ihr, das sie nicht in Worte fassen konnte. Lucy war darüber im Bilde, wo das BlackBerry war und wo Marino sich aufhielt, und drängte sich auf eine Art und Weise in ihrer aller Leben, wie sie es früher nie getan hätte. Über welche Informationen verfügte ihre Nichte sonst noch, und warum war sie so versessen darauf, sie alle zu überwachen oder wenigstens die Möglichkeit dazu zu haben? Falls du entführt werden solltest , hatte Lucy gesagt, und das war kein Scherz gewesen. Oder falls du dein BlackBerry verlierst. Wenn du es im Taxi vergisst, finde ich es , hatte sie erklärt.
    Es war seltsam. Scarpetta rief sich den Tag ins Gedächtnis, an dem die eleganten Geräte aus dem Nichts aufgetaucht waren, und war erstaunt, wie genau und ausgeklügelt Lucy geplant hatte, um sie mit dem Geschenk zu überraschen. Es war an einem Samstagnachmittag gewesen, dem letzten Samstag im November, also am 29. Scarpetta erinnerte sich noch genau. Sie und Benton hatten unter Anleitung ihres Trainers im Fitnessraum Sport getrieben. Anschließend waren sie in die Sauna gegangen und hatten nach einem frühen Abendessen das Theater besucht. Billy Elliot . Sie hatten ihre Gewohnheiten, und Lucy kannte sie sehr gut.
    Sie wusste, dass sie ihre Mobiltelefone niemals in den Fitnessraum in ihrem Gebäude mitnahmen. Der Empfang war dort miserabel, und außerdem brauchten sie sie nicht, weil sie auch so erreichbar waren, da im Notfall die Rezeption des Fitnesscenters die Anrufe entgegennahm. Bei der Rückkehr in ihre Wohnung hatten sie die BlackBerrys auf dem Esszimmertisch vorgefunden, jedes mit einer roten Schleife versehen, und dazu einen Brief, in dem stand, dass Lucy, die einen Schlüssel besaß, während ihrer Abwesenheit hier gewesen sei. Sie habe die wichtigen Daten von ihren alten Mobiltelefonen bereits auf die neuen

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