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Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
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Telefon wiederholen können. Nun fühlte sich Berger im Stich gelassen und nicht ernst genommen. Lucy hatte keinen Respekt vor ihr und verschwieg ihr etwas, und Marino war zu beschäftigt, um einen Termin mit ihr einzuhalten.
    »Interessanterweise«, fuhr Berger fort, »habe ich meine Zweifel, ob Eric Sie wirklich so verdächtig fand, wie er angab. Vielleicht wollte er nur damit prahlen, dass er sich mit einem Filmstar getroffen und Informationen über ihn hatte, die zu einem Riesenskandal führen würden. Er könnte eine Chance gewittert haben, der nächste Superstar zu werden und in die Nachrichten zu kommen, das Motiv, das mittlerweile die meisten Leute anzutreiben scheint. Ihr Pech war nur, dass wir wirklich auf etwas gestoßen sind, als wir Erics Sensationsgeschichte unter die Lupe genommen haben. Im Park General Hospital ist tatsächlich etwas vorgefallen.«
    »Der Typ ist nur ein Spinner, der wirres Zeug redet.« Seit Lucy den Raum verlassen hatte, war Judd um einiges ruhiger geworden.
    »Wir haben es überprüft, Hap.«
    »Es ist vier Jahre her, dass ich dort gearbeitet habe. Ungefähr. Eine Ewigkeit also.«
    »Vier Jahre oder fünfzig Jahre«, entgegnete Berger. »Leichenschändung verjährt nicht. Obwohl Sie, wie ich zugeben muss, die New Yorker Justiz vor eine seltene juristische Herausforderung gestellt haben. Für gewöhnlich haben wir es bei einem Fall von Leichenschändung nämlich mit Archäologie und nicht mit Nekrophilie zu tun.«
    »Auch wenn Sie es noch so oft wiederholen, wird es dadurch nicht wahrer«, protestierte er. »Ich schwöre, ich könnte niemals jemandem schaden.«
    »Kein Mensch wünscht sich, dass es sich wirklich so abgespielt hat, das können Sie mir glauben«, erwiderte Berger.
    »Ich bin hergekommen, um Ihnen zu helfen.« Mit zitternden Händen wischte er sich die Augen ab. Ob er nur Theater spielte, um Mitleid zu erregen? »Und was diese andere Sache angeht, redet der Typ einfach bloß Scheiße.«
    »Eric war ziemlich überzeugend.« Verdammt, wenn nur Marino hier gewesen wäre, um sie zu unterstützen! Berger hatte eine Stinkwut auf ihn.
    »Dieser kleine Mistkerl soll sich ins Knie ficken. Ich habe nur rumgealbert, als wir aus der Kneipe raus sind. Wir haben uns einen Joint reingezogen. Und ich habe Witze über den Vorfall im Krankenhaus gerissen. Es war heiße Luft, mehr nicht. Mein Gott, das habe ich doch nicht nötig. Warum sollte ich so etwas tun? Es war leeres Gerede. Gras, dummes Geschwätz, und vielleicht waren auch ein paar Tequilas dabei. Ich war breit und in einer Kneipe und dieser Typ ... ein dahergelaufener Niemand. Ich scheiß auf ihn. Verklagen werde ich dieses Arschloch, dass ihm Hören und Sehen vergeht. Das hat man nun davon, wenn man nett zu einem dahergelaufenen Groupie ist.«
    »Wie kommen Sie darauf, Eric könnte ein Groupie sein?«, fragte Berger.
    »Er hat mich am Tresen angesprochen. Ich habe einfach nur dagesessen und einen getrunken. Da hat er mich um ein Autogramm gebeten. Und ehe ich mich’s versah, haben wir einen Spaziergang gemacht, und er wollte allen möglichen Mist über mich wissen. Wahrscheinlich hat er gehofft, dass ich schwul bin. Bin ich aber nicht und war ich auch nie.«
    »Ist Eric schwul?«
    »Immerhin hängt er im Stonewall Inn rum.«
    »Genau wie Sie«, entgegnete Berger.
    »Wie ich schon sagte, bin ich nicht schwul und war es auch nie.«
    »Dann ist es doch ungewöhnlich, dass Sie in so ein Lokal gehen«, stellte Berger fest. »Das Stonewall Inn ist die berühmteste Schwulenkneipe im ganzen Land und dazu das Symbol des Kampfes für die Bürgerrechte Homosexueller. Also nicht unbedingt ein Treffpunkt für Heteros.«
    »Als Schauspieler treibt man sich in allen möglichen Läden rum, damit man in verschiedene Rollen schlüpfen kann. Ich bin ein Anhänger des Method Acting und recherchiere. Auf diese Weise hole ich mir meine Einfälle und Ideen. Ich bin dafür bekannt, dass ich die Ärmel hochkremple und mir für nichts zu fein bin.«
    »Der Besuch einer Schwulenkneipe ist Recherche?«
    »Ich bin selbstsicher genug, um abzuhängen, wo ich will.« »Was für Recherchen betreiben Sie sonst noch, Hap? Ist Ihnen die Body Farm in Tennessee ein Begriff?«
    Judd machte erst ein überraschtes, dann ein ungläubiges Gesicht. »Was soll das? Lesen Sie etwa meine E-Mails?« Berger antwortete nicht.
    »Ich habe etwas dort bestellt. Für Recherchezwecke. Ich soll nämlich im nächsten Film einen Archäologen spielen, der ein Massengrab entdeckt. Sie

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