Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scarpetta Factor

Scarpetta Factor

Titel: Scarpetta Factor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Daniels Cornwell
Vom Netzwerk:
Scarpetta ruhig und schaute aus dem Fenster. »So viele Verkehrstote könnten vielleicht noch leben, wenn sie angeschnallt gewesen wären. Ich kenne keinen einzigen Fall, in dem jemand wegen seines Sicherheitsgurts gestorben ist.«
    »Und wenn man ein Flussufer runterfällt und in der Brühe landet?«
    »Ohne Sicherheitsgurt prallst du vermutlich mit dem Kopf gegen die Windschutzscheibe, und Bewusstlosigkeit ist unter Wasser kein sehr hilfreicher Zustand. Benton hat gerade einen Anruf vom FBI bekommen«, fügte sie hinzu. »Könnte jemand so freundlich sein, mir zu erzählen, was los ist?«
    »Mag sein, dass er es weiß. Ich habe nämlich keinen blassen Schimmer.«
    »Hast du auch von ihnen gehört?«, fragte sie. Marino merkte ihr an, dass sie traurig war.
    »Vor einer knappen Viertelstunde, als ich unterwegs war, um dich abzuholen. Hat Benton etwas gesagt? Hat er mit einer Proftlerin namens Lanier gesprochen?« Marino bog in die Park Avenue ein und musste an Hannah Starr denken.
    Die Villa der Starrs war nur einen Katzensprung von seinem und Scarpettas Fahrtziel entfernt.
    »Als ich ging, hat er noch telefoniert«, antwortete sie. »Ich habe nur mitbekommen, dass es das FBI war.«
    »Also hat er nicht verraten, was sie von ihm wollte.« Marino nahm an, dass es Marty Lanier war, die Benton nach ihrem Gespräch mit ihm angerufen hatte.
    »Hat er nicht. Als ich ging, hat er noch telefoniert«, wiederholte sie.
    Sie verschwieg ihm etwas. Vielleicht hatten sie und Benton sich ja gestritten. Es konnte auch sein, dass sie wegen ihres gestohlenen BlackBerry nervös und niedergeschlagen war.
    »Ich blicke da nicht ganz durch.« Marino konnte sich die Bemerkung nicht verkneifen. »Warum rufen sie Benton an? Marty Lanier ist selbst Profilerin beim FBI. Wozu braucht sie dann einen ehemaligen Kollegen?«
    Es bereitete ihm insgeheim Freude, es laut auszusprechen, da Bentons schimmernde Rüstung dadurch eine Delle bekam. Er war nicht mehr beim FBI. Ja, er war nicht einmal mehr Polizist.
    »Benton hatte mit einer Reihe von Fällen zu tun, die das FBI beschäftigen.« Sie rechtfertigte sich nicht, sondern klang ruhig und gelassen. »Aber ich bin nicht darüber informiert.«
    »Soll das heißen, dass das FBI ihn um Rat fragt?«
    »Hin und wieder.«
    Marino war enttäuscht. »Das wundert mich aber. Ich dachte, er und das FBI seien damals aneinandergeraten.«
    »Man zieht ihn nicht deshalb hinzu, weil er früher selbst dabei war, sondern weil er ein anerkannter forensischer Psychologe ist und seine Fachkenntnisse gern bei der Aufklärung von Kriminalfällen in New York und anderswo zur Verfügung stellt.«
    Sie betrachtete Marino vom dunklen Beifahrersitz aus. Der eingerissene Dachhimmel befand sich nur wenige Zentimeter über ihrem Haar. Marino beschloss, mit Schaumgummi gepolsterten Stoff und hitzebeständigen Leim zu bestellen und das verdammte Ding auszutauschen.
    »Ich weiß nur, dass es um die Tätowierung geht«, versuchte er, vom Thema Benton abzulenken. »Als ich im Real Time Crime Center war, habe ich vorgeschlagen, das Netz weiter auszuwerfen und nicht nur in den Datenbanken des NYPD zu suchen. Wir haben nämlich nichts über die Tätowierung mit den Schädeln und dem Sarg am Hals dieses Kerls rausgekriegt. Allerdings haben wir etwas Interessantes über Dodie Hodge gefunden. Zusätzlich zu ihrer Verhaftung in Detroit im letzten Monat bin ich noch auf eine Vorladung der Bußgeldstelle der Verkehrsbetriebe gestoßen. Sie hat hier in New York in einem Bus randaliert und zu einem anderen Fahrgast gesagt, er solle sich doch per FedEx zur Hölle schicken. Die Karte an Benton war in einem FedEx-Umschlag, und der Typ mit der Tätowierung, der dir das FedEx-Paket gebracht hat, trug eine FedEx-Mütze.«
    »Ist das nicht so, als würde man einen Zusammenhang zwischen sämtlichen Postsendungen vermuten, weil immer eine Briefmarke draufklebt?«
    »Schon gut, vielleicht ist es ja an den Haaren herbeigezogen«, erwiderte Marino. »Allerdings werde ich den Verdacht nicht los, dass eine Verbindung zwischen dem Kerl und der Psychiatriepatientin besteht, die dir erst eine singende Weihnachtskarte geschickt und dich dann in einer Live-Sendung angerufen hat. Weißt du, warum ich mir in diesem Fall Sorgen machen würde? Der Typ mit dem tätowierten Hals ist ganz sicher kein Kandidat für die Ehrenbürgerschaft, wenn das FBI ihn in der Datenbank hat. Stimmst du mir zu? Er ist eingespeichert, weil er entweder festgenommen wurde oder gesucht wird,

Weitere Kostenlose Bücher