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Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2

Titel: Scary City, Band 2: Der Wächter Des Goldenen Schlüssels, Scary City 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Borlik
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ließen und das Klicken und Klacken ihrer langen Beine im Rauschen eines unterirdischen Gewässers unterging.
    Â»Ich hoffe, ihr drei habt feste Mägen.« Die Kleine Meerjungfrau lächelte spöttisch. »Der Fluss scheint mir heute ein wenig wild.«
    Das war eindeutig die Untertreibung des Jahres. Das Boot, mit dem sie eine Weile flussabwärts fuhren, wurde von der Strömung wie ein Spielzeug hin- und hergeworfen. Mats schaute besorgt zu Lucy rüber, die ihm gegenübersaß und unter ihrer Kapuze leise Würgelaute von sich gab. Auch Tic, der auf Mats’ Schulter kauerte, hatte beide Hände fest auf den Mund gedrückt. Nur Mats selbst hatte überhaupt keine Probleme mit dem Schlingern des Bootes. Im Gegenteil. Es erinnerte ihn an seine Fahrt auf der Todesachterbahn der letzten Kirmes. Er war der einzige seiner Freunde gewesen, der trotz einer Tüte gebrannter Mandeln, einem kandierten Apfel und einem Döner obendrauf auch wieder grinsend ausgestiegen war.
    Zu Lucys und Tics Glück legte der Bootsmann kurz darauf an einem Steg an, einem ziemlich klapprigen Holzgestell, das sich nach wenigen Metern im dichten Ufergestrüpp verlor.
    Â»Der Sumpf«, verkündete die Meerjungfrau und kletterte so unbeholfen aus dem Boot, dass sie fast ins Wasser geplumpst wäre.
    Der Bootsmann, der den Kopf eines Schakals hatte, lachte heiser auf.
    Â»Wie groß ist er?«, fragte Mats, nachdem er Lucy auf den schwankenden Steg geholfen hatte.
    Â»Wen interessiert, wie groß er ist? Ohne den Pfad zu kennen, der euch sicher hindurchführt, wird der Sumpf euch schon nach wenigen Metern verschlungen haben.« Die Meerjungfrau watschelte zum Ende des Stegs und bog das Schilf auseinander, das wie eine grüne Mauer vor ihnen aufragte. »Tretet in meine Fußstapfen und nirgendwo anders hin«, befahl sie und schob sich durch die Lücke.
    Mats stapfte über einen schmalen Pfad, der sich wie ein braunes Band durch den Sumpf wand. Bei jedem Schritt schmatzte der Boden und Schlamm spritzte unter seinen Schuhen hervor. Gleich hinter ihm ging Lucy, während die Meerjungfrau sie anführte. Hin und wieder warnte sie vor Stellen, auf die man besser keinen Fuß setzte, obwohl der Boden dort nicht anders aussah als der, über den sie gerade schritten. Am schlimmsten an diesem Sumpf fand Mats jedoch nicht den Gestank der Faulgase, sondern die quälenden Moskitos, die sie auf Schritt und Tritt verfolgten und die sich bei genauerem Hinsehen als winzige, beißwütige Feen entpuppten.
    Â»Kannst du ihnen nicht sagen, dass sie uns in Ruhe lassen sollen?«, raunzte er den Feary an, der nach wie vor auf seiner Schulter hockte. Doch Tic reagierte nicht. Erst da fiel Mats auf, wie der Feary argwöhnisch die kaninchengroßen Kröten beäugte, die überall im Schilf hockten.
    Â»Was ist das?«, fragte Lucy, als das Heulen eines Wolfes einsetzte.
    Sofort stob Tic von Mats’ Schulter und blickte sich nach allen Seiten um.
    Â»Siehst du was?«, wollte Mats wissen.
    Tic schüttelte den Kopf. »Nichts«, sagte er düster. »Und das gefällt mir überhaupt nicht.«
    Die Meerjungfrau nickte zustimmend, was ihr Doppelkinn zum Schlackern brachte. »Es gibt hier normalerweise keine Wölfe. Beeilen wir uns lieber!«
    Bald endete der Sumpf am Fuße einer Felsklippe, die viele Hundert Meter in die Höhe reichte, wo sie mit der Höhlendecke verschmolz. Mats schaute sich um. Nicht weit von ihnen entdeckte er den mit Feenlichtern erhellten Eingang eines Tunnels. Das konnte nur der Zugang in den Immergrund sein.
    Â»Weiter gehe ich nicht.« Die Meerjungfrau löste ein kleines Lederbeutelchen von ihrem Gürtel und hielt es Tic hin. »Und jetzt her mit meiner Bezahlung.«
    Der Feenmann verzog das Gesicht, flog dann aber zu ihr rüber und ließ feinen Goldstaub von seinen Flügeln in den Beutel regnen. »Nimm nicht wieder so viel auf einmal. Du weißt ja noch, was beim letzten Mal passiert ist.«
    Sie warf Tic einen finsteren Blick zu, sagte jedoch nichts weiter dazu.
    Â»Was genau ist denn passiert?«, erkundigte sich Lucy, sobald das Schilf sich hinter der Meerjungfrau geschlossen hatte.
    Â»Ihre Lippen haben sich aufgebläht wie ein Kugelfisch.« Er zwinkerte ihr vergnügt zu. »Ich hatte rein zufällig vergessen, sie über die richtige Dosierung zu informieren.«
    Â 
    Der Anblick des Immergrunds war in

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