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Schabernack mit zwei Gespenstern

Schabernack mit zwei Gespenstern

Titel: Schabernack mit zwei Gespenstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. Potthoff
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Mami, aber wir haben
ein kleines Geheimnis“, erklärte Nik blinzelnd.
    „Hmhm!“ machte Frau Lehmann. Dann
wandte sie sich an Norbert. „Wohntest du mit deinen Eltern in Remburg?“
    „Ja“
    „Wir auch bis vor kurzem“, rief Uli.
    „Oh! Tatsächlich?“ Norbert staunte.
    „Wo ist denn der Unfall passiert?“
fragte Frau Lehmann weiter.
    „Etwas außerhalb von Remburg auf einer
Landstraße“, erwiderte Norbert. „Rechts und links sind Felder und Wald.“
    „Vielleicht ist dein Schnuffel nach
Hause zurückgelaufen“, meinte Frau Lehmann.
    „Daran hab ich auch gedacht“, rief
Norbert lebhaft. „Ich bin deshalb zuerst zu dem Haus gegangen, in dem wir
früher wohnten. Aber ich hab mich nicht getraut, bei den Nachbarn nach
Schnuffel zu fragen. Sie hätten mich sicher sofort ins Kinderheim
zurückgebracht.“
    „Ich weiß was!“ Nik rutschte aufgeregt
auf seinem Stuhl herum. „Vielleicht fährt Papi mal sonntags mit uns nach
Remburg. Dann holen wir Norbert ab und suchen alle zusammen nach Schnuffel.“
    Norberts Augen leuchteten auf.
„Glaubst du, daß dein Vater das tut?“
    „Warum nicht?“ meinte Nik. „Papi ist
klasse. Wir fragen ihn heute abend.“
    „Aber Uli!“ rief Frau Lehmann da, denn
Uli, ganz in Gedanken versunken, fuhr mit dem Zeigefinger kreuz und quer durch
die leere Puddingschüssel.
    „Hä?“ Uli schreckte auf, leckte rasch
seinen Zeigefinger ab und sagte dann zu Nik: „Hör mal! Du hast Norbert gefunden,
weil sein Foto in der Zeitung stand. Wenn wir nun ein Bild von Schnuffel an die
Zeitung schicken, meinst du nicht, daß vielleicht...“
    „Eine gute Idee!“ Nik sprang auf und
starrte Uli begeistert an. „Also, in den nächsten vier Wochen sag ich nicht mehr,
daß du für irgendwas zu klein bist oder zu dumm.“
    „Wirklich nicht?“ Uli wurde ganz rot
vor Freude.
    „Aber ich habe doch gar kein Foto von
Schnuffel“, rief Norbert.
    „Pah! Foto!“ antwortete Nik vergnügt.
„Du brauchst Uli nur zu erklären, wie Schnuffel aussieht. Dann malt er ein Bild
von ihm, daß du denkst, er bellt gleich los.“
    „Hm!“ Zweifelnd betrachtete Norbert
den kleinen Jungen mit dem blonden Krauskopf.
    Frau Lehmann lächelte. „Er ist
wirklich begabt. Du wirst staunen. Hol nur deine Zeichensachen, Uli. Wir drei
räumen inzwischen den Tisch ab.“
    Uli nickte und rannte hinaus. Als er
zurückkam, sagte Frau Lehmann: „Ich lege mich jetzt eine Stunde hin, aber
vorher...“, sie zögerte ein wenig, „rufe ich noch im Heim an und sage Bescheid,
daß du hier bist, Norbert.“
    Eine kleine Weile war es
mucksmäuschenstill im Zimmer. „Ja, das muß wohl sein“, antwortete Norbert dann
bekümmert.
    „Ach, Mami, kannst du nicht mit dem
Telefonieren bis morgen warten?“ bettelte Nik.
    „Nein, das wäre nicht in Ordnung.
Also, bis nachher!“ Frau Lehmann ging aus dem Zimmer.
    Nik runzelte die Stirn und maulte:
„Bei den Erwachsenen muß immer alles in Ordnung sein. Und was sie so in
Ordnung finden — ich weiß nicht — überhaupt — Ordnung! Ein blödes Wort!“
    „Aber es kann doch nicht jeder tun,
was er will“, meinte Norbert. „Das gäbe ein schönes Durcheinander.“
    „Pah!“ Trotzig schob Nik die
Unterlippe vor. „Im Kinderheim haben sie bestimmt Kinder genug. Du könntest
doch gut bei uns bleiben. Oben sind noch zwei Zimmer frei.“
    „Au ja!“ schrie Uli entzückt. „Mensch!
Das wär doch...“
    „Hört auf!“ bat Norbert, und seine
Stimme zitterte ein bißchen. „Glaubt ihr vielleicht, ich ginge gern ins Heim
zurück?“
    Da blickten die Brüder sich
erschrocken an. „Es tut mir leid, daß ich so dumm dahergeredet habe“, murmelte
Nik verlegen.
    Uli sagte schnell: „Jetzt fangen wir
aber an. Was ist das für ein Hund, der Schnuffel?“
    „Tja!“ Norbert kratzte sich
nachdenklich am Kopf. „Das kann man nicht so mit einem Wort sagen. Wir haben
Schnuffel vor ungefähr zwei Jahren aus dem Tierheim geholt. Er ist lieb,
lustig, mutig...“
    „Das kann ich aber nicht zeichnen“,
unterbrach Uli ihn. „Wie sieht er denn aus?“

    Norbert grinste. „Von jeder Seite
anders. Von vorn hat er Ähnlichkeit mit einem Dackel und von hinten mit einem
Pudel...“
    „Oooh! Ein Dapuckel!“ meinte Nik
kichernd. „Und wie sieht er von der Seite aus? Vielleicht wie ein
Bernhardiner?“
    „Ja-a-a...“, antwortete Norbert
zögernd.
    Uli kniff die Augen ganz fest
zusammen. „Dackel-Pudel — Bernhardiner“, murmelte er.
„Dackel-Pudel-Bernhardiner.“ Dann steckte er

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