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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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Fenster, das bis zum Boden reichte und einen wunderbaren Ausblick aus dem zehnten Stockwerk auf die südliche Skyline Manhattans bot. Das Büro der beiden Detektive erreichteman durch einen kleinen, vorgelagerten Empfangsraum, die Anmeldung, welche halbtags von Lisa Ellis, einer dreiundzwanzigjährigen Blondine mit Traummaßen, besetzt war. Sie regelte alle Termine, ordnete und sortierte die eingehenden und abgeschlossenen Fälle. Scannte Dokumente und bearbeitete die anfallenden Papiere, Unterlagen und Korrespondenzen sowie Dateiordner. Außerdem kochte sie einen verdammt guten Kaffee. Kurzum, sie war die gute Seele der Detektei und für die beiden Männer unverzichtbar. Denn die meiste Arbeitszeit verbrachten die Detektive mit Ermittlungen außerhalb des Büros auf der Straße. Heute hatten die beiden jedoch etwas Freizeit. Denn es war ihnen erfolgreich gelungen, einen Fall zu lösen und somit abzuschließen. Und deshalb gönnten sie sich eine wohlverdiente Erholungspause und entspannten bei einer Partie Schach. Es war ihr Lieblingsspiel. Wann immer sich eine Möglichkeit dazu bot eine Partie zu spielen, nutzten die beiden ehemaligen Polizisten diese bereitwillig. Eine Klimaanlage lief auf Hochtouren und sorgte in dem beengten Raum für genügend Kühlung. Die Anlage ließ die Hitzewelle, welche die Stadt heimsuchte, ein wenig in Vergessenheit geraten.
    „Mein Läufer bedroht deine Dame, mein Junge. Pass auf, sonst ist sie weg“, scherzte Phelps etwas überheblich. Ray Phelps war ein Afroamerikaner, Mitte dreißig, mit kurzem, lockigem Haar. Ein athletischer Typ. Man sah seinem Körper immer noch seine Aktivitäten während seiner Highschoolzeit an. Die Gesichtszüge des Schwarzen wiesen keine Besonderheiten auf. Er hatte ein Dutzendgesicht, was der Arbeit als Detektiv nur zugutekam. Auch mit seinen Einmeterfünfundsiebzig fiel er in der Menge nicht auf. Einzig und allein seine Schlagfertigkeit war sein charakteristisches Markenzeichen.
    „Dame schlägt Läufer! Du hast nicht aufgepasst, Ray. Das kann beim Schach schnell ins Auge gehen“, konterte sein Gegenüber. Steve Fraizer war ein Jahr älter als Phelps, einmetersiebenundachtzig groß, schlank, mit einem kräftigen, durchtrainierten Körper. Mit seinem markanten Aussehen und seinen stahlgrauen Augen war er ein wahrerFrauenschwarm. Doch Fraizer war vergeben. Er lebte mit seiner Frau in einem in den 1930er-Jahren gebauten, dreistöckigen Backsteinhaus an der Upper West Side, das er mühevoll restauriert hatte. Er hatte Christien vor drei Jahren geheiratet und war immer noch so glücklich mit ihr wie am ersten Tag ihres Kennenlernens. Ray Phelps hingegen war mit Leib und Seele Single. Er genoss die Freiheiten seines ungebundenen Daseins und wechselte oft die Freundin. Diese Lebenseinstellung spiegelte sich auch in seiner kleinen Appartementwohnung in Chelsea wider.
    „So, Steve. Jetzt mache ich den Sack zu! Meine Dame bedroht deinen König. Ich würde sagen: Schach!“ Über Steve Fraizers Gesichtszüge ging ein Lächeln.
    „Was sagtest du noch gleich darüber, dass man beim Schachspiel aufpassen muss? Du hattest recht, mein Lieber. Mit einem einzigen Zug stelle ich dich ins Schachmatt. Mein Springer schlägt deine Dame. Damit ist dein König eingekesselt zwischen meinem Läufer und meinen Türmen. Du kannst nichts mehr machen. Du bist blindlings in die Falle getappt, die ich dir gestellt habe. Hast nicht mal gemerkt, dass ich dir meine Dame nur angeboten habe, um dich so in einen gemeinen Hinterhalt zu locken. Sorry, Ray.“ Fraizer verschränkte zufrieden seine Arme vor der Brust und lehnte sich mit einer glücklichen Gewinnermiene in seinem Bürostuhl zurück. Schelmisch beobachtete er seinen Partner dabei, wie dieser krampfhaft das verlorene Spiel analysierte und scheinbar immer noch nach einem Ausweg aus der Misere suchte. Doch es gab keinen. Frustriert kippte er nach dieser Einsicht seinen König auf die Seite und akzeptierte das Unausweichliche.
    „Du hast wieder einmal gewonnen, Steve. Verdammter Mist! Aber ich sage dir, beim nächsten Mal bist du fällig. Die Revanche wartet bereits auf Genugtuung.“ Phelps räumte das handgefertigte Spiel zusammen und verstaute es in seinem Schreibtisch, als es an der Bürotür klopfte. Sofort danach betrat die entzückende Lisa Ellis den Raum, ohne lange zu warten. Sie trug ein leichtes rotes Sommerkleid,das ihre betörenden Körperformen schmeichelnd unterstrich.
    „Mensch Lisa, es ist sowieso schon warm

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