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Schach mit einem Vampir

Schach mit einem Vampir

Titel: Schach mit einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Krüger
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Fähigkeiten verfügten die beiden? Hellhörig wurde er, als der Besucher der Frau einen Plan darlegte, das FBI zu täuschen. Besaßen die beiden Privatermittler vielleicht doch eine gehobene Intelligenz, die sie von der plumpen Denkweise anderer Menschen abhob? Waren sie dadurch etwa in der Lage, in den Rang eines Jägers aufzusteigen? Würden diese beiden seine platzierten Zeichen bei seinen Nahrungsspendern erkennen, sie zu deuten wissen und seine Herausforderung annehmen, ihn durch die Zeichen zu finden? Polizei und FBI verfuhren immer nach denselben Mustern. Sie spulten an den Tatorten ihre Programme ab und zogen nicht die Tatsache in Betracht, dass es noch andere, fast unglaublichere Existenzen neben derMenschheit auf diesem Planeten gab. Für die Behörden und die Presse war er nur ein Serienmörder. Ein kranker Geist, der zu seinem Vergnügen tötete. Doch er war weit mehr. Überlegen! Und solange die Menschen nicht an die Existenz von Vampiren glaubten, sie ins Reich der Sagen und Mythen verdrängten, würden sie ihn nie überführen können. Denn der Glaube an seine Existenz war der Schlüssel zur Lösung des Rätsels um den Schachspieler .
    Der Fremde im Zimmer erhob sich vom Sofa und schritt auf das offene Fenster zu. Der Vampir schob sich rasch die Hauswand hoch und verschmolz dort mit einem Schatten. Er verhielt sich absolut ruhig und wirkte wie erstarrt. Im Fensterrahmen zeigte sich ein Kopf, der auf die stark befahrene Straße hinunterblickte. Der Vampir hätte den Mann mit Leichtigkeit am Kragen packen können, um ihn auf das neun Stockwerke tiefer gelegene Straßenpflaster zu schleudern.
    Zerschmettern, vernichten!
    Danach würde er ungestört in das Zimmer eindringen, um seine Begierde zu stillen. Doch er verwarf rasch den Gedanken und entschloss sich dagegen. Er wusste selbst nicht genau weshalb. War es ein Handeln aus Neugierde oder aus reiner Langeweile heraus? Zeit war nicht sein Problem. Aber die Abwechslung fehlte nach all den ruhig dahinfließenden Jahrhunderten seiner widernatürlichen Existenz. Es fehlte eine Herausforderung! Allzu lange vegetierte er im selben Trott dahin. Jahr für Jahr, Jahrzehnt für Jahrzehnt, Jahrhundert für Jahrhundert. Jeder Tag war wie der andere. Deshalb hatte er sich auch dazu entschlossen, Spuren bei seinen Opfern zu hinterlassen. Kleine Schachfiguren, einen Fußabdruck oder eine andere Winzigkeit. Und das nur, um die Menschen auf sich aufmerksam zu machen. Er wollte etwas Spannung in sein tristes Dasein bringen, doch Polizei und FBI waren nicht dazu fähig, dass er dieses Vergnügen auskosten konnte. Vielleicht konnte er von den Detektiven mehr Spaß erwarten? Waren sie vielleicht dazu bestimmt, ihm etwas Zeitvertreib zu bereiten? Diese Abwechslung,einmal von Privatdetektiven gejagt zu werden, kam ihm gerade recht. Es würde ein Spiel werden.
    Ja, spielen, wie eine Katze es mit einer Maus macht.
    Nannten die Menschen ihn nicht den Schachspieler ? Er würde die Detektive zu einer Partie dieses Brettspiels herausfordern. Allerdings würde es in der Realität, in der Umgebung der wirklichen Welt, stattfinden – und nicht auf einem Spielbrett. Würden diese beiden Menschen dazu in der Lage sein, ein paar seiner Spielzüge vorherzusehen? Und die Frau? Sie konnte er sich auch später noch holen. Wenn er sie jetzt sofort zu der Seinen machen würde, wäre das Spiel mit den Detektiven beendet, bevor es richtig begann. Denn dann würde die Privatdetektive ihre Suche nach ihm einstellen, denn es gäbe ja keine Auftraggeberin mehr. Der Vampir beschloss, den Mann zu beschatten. Er hatte Fragen zu den beiden Personen, seinen Gegenspielern, die der Aufklärung bedurften. Wie und wo lebten sie? Hatten sie Partnerinnen? Wo befand sich das Büro der Jäger ? Und vor allen Dingen: Wie konnte man das Spiel interessant gestalten und gleichzeitig die Detektive so motivieren, dass sie ihr gesamtes Können für ihre Suche nach ihm einsetzten? Das waren die vielen Fragen, die ihn plötzlich beschäftigten. Eine Vorfreude machte sich in ihm breit. Sobald der Detektiv das Gebäude verlassen hatte, begann das Spiel . Ein Spiel, in dem er die Regeln festlegte.
    Der Detektiv trat vom Fenster zurück, ohne den Vampir entdeckt zu haben. Fraizer verabschiedete sich von Miss Meyers und verließ ihre Wohnung. Einige Zeit später sah der Vampir ihn unten auf der Straße. Nun war es so weit. Das Spiel hatte tatsächlich begonnen. Ein Spiel, das auf jeden Fall mit dem Tod des Detektivduos enden

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