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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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geistesabwesend zum Fön
gegriffen hast. Webster wird meine Geschichte bestätigen. Er sah ja, wie erschüttert du gewesen bist, als du erfahren hattest, daß dein Liebhaber plante, dich umzubringen.«
    Â»Was Alex abstreiten wird.«
    Â»Ganz sicher wird er das. Aber er wird in Verdacht geraten, was die anderen Todesfälle betrifft, wenn die Behörden das Material in seinem Arbeitszimmer finden. Danke, daß du mir davon erzählt hast, Cat. Anscheinend hat er umfangreiche Akten über seine Interviews angelegt und aufbewahrt.«
    Â»Interviews?«
    Â»Er hat die Herzempfänger interviewt. Hat großen Eindruck hinterlassen, muß ich schon sagen. Jeder von ihnen erzählte mir davon. Sie waren geschmeichelt, daß er sie für sein neues Buch interviewt hat. Mr. Pierce ist sehr gerissen und außergewöhnlich charmant. Niemand ist darauf gekommen, daß er in Wahrheit auf der Suche nach Amandas Herz war.
    Sogar ich fiel auf seine Masche rein und glaubte, er würde für ein Buch recherchieren. Das heißt, nur so lange, bis ich mit meinen Nachforschungen über dich anfing und feststellte, daß seine ehemalige große Liebe ebenfalls Herzspenderin gewesen war.
    Wenn die Polizei diese Unterlagen findet, wird er eine Menge zu erklären haben, was?« Er kicherte. »Ich muß ja zugeben, daß ich ziemlich überrascht war, als er plötzlich auf der Bildfläche auftauchte. Ich dachte schon, er würde alles ruinieren und mir auf die Schliche kommen. Bestimmt hatte er Lunte gerochen, als die Herzempfänger, die er interviewt hatte, der Reihe nach starben. Nun gut, es lag jeweils ein Jahr dazwischen. Aber einen Excop würde das sicherlich zu neugierig machen, um es ignorieren zu können.
    Wahrscheinlich wollte er nicht nur Amandas Herz in dir
finden, sondern dich auch vor dem Schicksal der anderen bewahren. Sein Verlangen, dich zu beschützen, war wirklich ziemlich nobel.
    Ich vermute sogar, daß er hinter diesen anonymen Briefen steckte. Das machte mich nervös, weil ich annehmen mußte, daß er wußte, welchen Plan ich verfolgte. Nicht, daß es mich aufgehalten hätte...
    Aber Pierce machte die ganze Sache noch spannender. Durch ihn wurde die Situation komplexer und somit interessanter. Bei den anderen war es fast zu leicht gewesen. Ich begann, ihn als Herausforderung zu betrachten. Und nun wird er einen ausgezeichneten Sündenbock abgeben, den ich gar nicht eingeplant hatte.«
    Er schüttelte den Kopf und schnalzte bedauernd mit der Zunge. »Sieht nicht gut aus für unseren Bestsellerautor, was? Vor allem, wenn man die vielen Akten und Unterlagen bedenkt, die er unter Verschluß hält. Da muß doch ein Bild eines eindeutig krankhaft besessenen Mannes entstehen, oder?«
    Nachdenklich fügte er hinzu: »Dabei verfolgen wir beide eigentlich ein sehr ähnliches Ziel.«
    Â»Du meinst, Amandas Herz zu finden? Du hast sie auch gekannt?«
    Â»Cat...«, schalt er sie. »Was ist denn mit dir los? Hast du es immer noch nicht begriffen? Schäm dich.«
    Seine ruhige Art machte ihr angst. Wenn er getobt und vor Wut geschrien hätte, hätte sie sich weniger vor ihm gefürchtet. So aber verrieten seine kühle Logik und sein sanfter Ton das wahre Ausmaß seines Wahnsinns. Er hatte jeglichen Bezug zur Realität verloren.
    Â»Niemand wird mich verdächtigen, auch dieses Mal nicht«, sagte er. »Du hast ja auch immer Melia beschuldigt, nie mich. Aber ich war es, der die O’Connor-Geschichte an Truitt weitergab. Ich habe ihn auch angerufen und mich als
Zyklop ausgegeben. Ich hatte schon Bedenken, er würde bei dem Gespräch in Websters Büro meine Stimme wiedererkennen. Aber er hatte es viel zu sehr auf dich abgesehen, um mich überhaupt zu beachten.
    Das mit der Lampe war ich auch. Das verdammte Ding hätte dich fast zu früh ins Jenseits befördert. Ich wollte dir nur einen Schrecken einjagen.«
    Sein Mund verzog sich höhnisch. »Nach so vielen Rückschlägen, beruflich wie persönlich, wird es wohl jeder verstehen, daß du am Jahrestag deiner Operation depressiv geworden bist, ja sogar selbstmordgefährdet.
    Ich werde weiterziehen, in einen anderen Bundesstaat, werde mir einen neuen Job suchen und wieder in der Masse untertauchen. Ich kann fast jede Rolle spielen, kann mich anpassen, sehr unauffällig. Niemand erinnert sich an mich. Die meisten nehmen mich nicht

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