Scharade
Vertrauter geworden, als sie beides ganz dringend brauchte. Und schlieÃlich war er ihr Liebhaber geworden. Sie hatte ihm ihre Liebe gestanden, während er die ganze Zeit...
Sie schluchzte. Viel zu schnell nahm sie die Abfahrt der Autobahn, hielt das Lenkrad fest umklammert und fuhr an den letzten Blocks entlang bis zu ihrem Haus. Immer wieder sagte sie sich, daà sie jetzt nicht über diese persönlichen Aspekte der Angelegenheit nachdenken durfte. Sie muÃte überleben. Danach würde immer noch genügend Zeit sein, ihr gebrochenes Herz zu heilen.
Sie bog in die Auffahrt und kam mit quietschenden Reifen zum Stehen. Sie stieà die Fahrertür auf, sprang aus dem Auto und rannte auf das Haus zu. Als sie die Verandatreppe erreichte, stolperte sie über jemanden, der dort saÃ. Erschrokken schrie sie auf.
Ihr unerwarteter Besucher sprang auf und packte sie am Arm.
»Cat! Wo bist du gewesen?«
Sie wäre fast zusammengebrochen aus Angst, dann aus Erleichterung. »Jeff! Gott sei Dank!« Sie klammerte sich an die Ãrmel seiner Jacke, lehnte sich an ihn und rang nach Luft. »Du muÃt mir helfen.«
»Gute Güte, Cat, du bist ja... wieso hast du nichts an?« stammelte er.
»Das ist eine lange Geschichte.« Sie schloà die Haustür
auf und stellte die Alarmanlage ab. Jeff folgte ihr ins Haus. »Ich muà die Polizei anrufen«, sagte Cat. »Alex Pierce ist derjenige, der mich terrorisiert.«
»Was!? «
»Wegen einer Frau, die er geliebt hat. Sie starb bei der Geburt seines Sohnes. Er gab das Einverständnis für die Entnahme ihres Herzens.«
Während sie das alles erklärte, suchte sie in ihrer Handtasche nach der verdammten Visitenkarte, die Hunsaker ihr gegeben hatte. »Wo habe ich das verdammte Ding nur hingetan? Ich weià genau, daà sie hier irgendwo ist. Ich muà ihn sofort anrufen. Heute ist der Jahrestag â«
»Ich weiÃ. Das ist mir um Mitternacht klargeworden. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil ich den ganzen Tag nichts von dir gehört habe. Ich bin vorbeigekommen, um nachzusehen, ob auch alles in Ordnung ist, und wollte dir anbieten, dir Gesellschaft zu leisten, falls du nicht allein sein willst.«
»Er wird mir nachkommen, Jeff, auch wenn er es nur tut, um mich mundtot zu machen. Er ist unglaublich gerissen. Und total skrupellos. Du ahnst ja gar nicht, wie sorgfältig er seinen Plan in die Tat umgesetzt hat.«
Es klingelte an der Hautür, ein lautes Klopfen folgte. »Cat!«
Sie erstarrten. Dann stellte sich Jeff vor sie hin und schirmte sie mit seinem Körper ab. Bei jeder anderen Gelegenheit hätte sie sich über seinen heldenhaften, aber komischen Versuch, sie zu beschützen, amüsiert.
»Die Polizei ist schon auf dem Weg!« rief er.
»Cat? Ich binâs. Bill.«
Sie schob Jeff beiseite, eilte zur Tür und öffnete sie.
Bill Webster trat ein. »Was ist denn hier los? Doyle? Was machen Sie denn hier? Cat, wie sind Sie denn angezogen...?«
»Alex Pierce ist der Absender der anonymen Briefe«, sagte
Jeff. »Er hat die drei anderen Herzempfänger umgebracht, und jetzt ist er hinter Cat her.«
Bill war von dieser Erklärung ebenso überrascht, wie Jeff es gewesen war. »Woher wissen Sie, daà Pierce es war? Wo ist er jetzt?«
»Ich komme gerade aus seiner Wohnung.« Beide Männer schauten verlegen auf Cats nackte Beine. Sie hatte jedoch keine Zeit für falsche Scham. »Ich rufe jetzt Lieutenant Hunsaker an.«
Sie schilderte ihnen rasch, was sie in Alexâ Arbeitszimmer gefunden hatte. »Jetzt ergibt das auch alles einen Sinn für mich. Er muà innerlich gejubelt haben, als ich ihn um Hilfe bat, den anonymen Briefeschreiber zu finden. Er hat mich dann gezielt in die Irre geführt. Erst die Sache mit Sparky. Dann âºentdeckteâ¹ er Paul Reyes und bürdete dem armen Mann und dessen Familie unnötigen Ãrger und Kummer auf.«
»Wo ist Reyes?« fragte Bill.
Sie berichtete kurz von ihrem Flug nach Fort Worth. Die beiden Männer waren überrascht, was Alex auf sich genommen hatte, um von sich selbst abzulenken.
»Hier ist sie ja!« Sie hielt Hunsakers Karte in die Höhe und griff zum Telefon.
»Laà mich anrufen«, bot Jeff an. »Dann kannst du dich inzwischen umziehen.«
»Danke.« Sie wollte in ihr Schlafzimmer gehen, doch Bill hielt sie zurück.
»Cat, sind wir immer
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