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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Superfleißig. Aber er wird leicht nervös.«
    Â»Ist er schwul?«
    Â»Tut das was zur Sache?«
    Â»Nein, gar nicht«, antwortete er, verdutzt über ihren scharfen Ton. »Hat mich nur interessiert. Es wird getratscht. So oder so – ich persönlich finde ihn für Cats Kids geeigneter als für das harte News-Geschäft. Wie kommen Sie mit Melia klar?«
    Â»Sie hat so ihre Launen.«
    Â»Haben wir die nicht alle?«
    Â»Schon. Nur manchmal rasseln ihre und meine gehörig zusammen.«
    Sie wollte es auf keinen Fall so klingen lassen, als sei es allein Melias Schuld. Vielleicht war es das auch gar nicht. Ihre Abneigung basierte auf Gegenseitigkeit, auch wenn Cat wirklich versucht hatte, mit Melia auszukommen. Sie
brachte ihr mehr Geduld entgegen, als sie ihrer Meinung nach verdiente.
    Webster reagierte auf ihre Andeutung bezüglich Disharmonie nicht. »Wie Sie schon sagten, Cat – wenn mehr als einer beteiligt ist, kommt es zwangsläufig zu gegensätzlichen Meinungen.«
    Bill hatte sich allergrößte Mühe gegeben, ihren Wechsel zu WWSA einfach und angenehm zu machen. Deshalb wollte sie nicht als Nörglerin dastehen. Und so ließ sie es zumindest fürs erste auf sich beruhen. »Ich bin sicher, daß wir irgendwann alle Falten ausgebügelt haben.«
    Â»Da bin ich mir auch ganz sicher. Gibt es sonst noch was?«
    Sie schaute auf die Uhr; sie hatte noch einige Minuten Zeit. »Ich möchte, daß Sie mal über die Möglichkeit einer Spendenaktion nachdenken.«
    Â»Spendenaktion?«
    Â»Zugunsten der Kinder, die noch immer in Pflegefamilien sind, und für die, die bereits adoptiert wurden. Pflegeeltern bekommen vom Staat gerade mal zweihundert Dollar Zuschuß pro Kind. Und natürlich Beihilfe im Krankheitsfall. Aber das reicht natürlich vorn und hinten nicht.
    Wäre es nicht eine prächtige Werbung für den Sender, ebenso wie es toll für die Kinder wäre, wenn WWSA ein Konzert sponsern würde oder ein Prominentengolfturnier oder so was in der Art, um Geld zusammenzubringen? Für solche Ausgaben wie kieferorthopädische Eingriffe, Brillen und Sommercamp.«
    Â»Fabelhafte Idee. Legen Sie los.«
    Â»Danke. Aber ich brauche Unterstützung. Ich bin noch immer die Neue und kenne noch nicht so viele Leute. Meinen Sie, Nancy würde mir dabei helfen?«
    Â»Ha! Nichts lieber als das.« Er lachte. »Mit so was laufen Sie offene Türen bei ihr ein. Nichts tut sie lieber, als die
Ärmel hochzukrempeln und sich Hals über Kopf in ein Projekt zu stürzen. Spendenaktionen sind ihre Spezialität.«
    Â»Großartig. Ich werde sie anrufen.« Cat erhob sich. »Wenn sonst nichts mehr anliegt — ich muß mich beeilen.«
    Er kam um den Schreibtisch herum und begleitete sie zur Tür. »Sie leisten großartige Arbeit, Cat. Wir können uns sehr glücklich schätzen, Sie bei uns zu haben. Sie haben dem Sender Glaubwürdigkeit und eine Aura von Qualität verliehen. Aber sind wir auch so gut zu Ihnen? Haben Sie es schon mal bereut, aus Kalifornien fortgegangen zu sein? Sind Sie glücklich?«
    Â»Bedauert? Nein, Bill, ich bereue es nicht. Ich liebe die Kids. Meine Arbeit lohnt sich, und es ist ein gutes Gefühl.«
    Er wartete, doch als sie nichts mehr sagte, hakte er nach. »Damit ist meine Frage aber noch nicht ganz beantwortet.«
    Â»Ob ich glücklich bin? Sicher. Warum sollte ich das nicht sein?«
    Â»Was ist mit Dr. Spicer?«
    Cat hatte sich zwar mit ihren neuen Kollegen angefreundet, aber noch nicht die Zeit gehabt, eine wirkliche Freundschaft zu entwickeln. Zudem war es ihre Gepflogenheit, berufliche und private Dinge fein säuberlich zu trennen. Für Belcanntschaften außerhalb der Fernsehbranche ließen ihr die langen, anstrengenden Arbeitstage kaum Zeit. Und daher war Dean noch immer ihr bester Freund, und so lautete auch ihre Antwort auf Bills Frage.
    Â»Wir telefonieren öfter.«
    Er wirkte besorgt. »Hat er eine Chance, Sie zur Rückkehr nach Kalifornien zu bewegen?«
    Â»Nein. Ich habe hier viel zuviel zu tun.« Sie schaute auf ihre Uhr. »Und jetzt muß ich los, sonst komme ich noch zu spät zu meinem Termin.«

Kapitel 15
    Die Klingel schrillte durchs Farmhaus. Durch die Fliegengittertür am Eingang erblickte Cat einen breiten Flur zum hinteren Teil des Hauses hin. Mehrere Zimmer gingen von der zentralen Diele ab,

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