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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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sonst noch an?«
    Â»Um drei Uhr haben Sie ein Meeting im Schneideraum.«
    Â»Bis dahin bin ich längst wieder zurück.«
    Â»Und Mr. Webster möchte Sie heute noch sehen. Wann es Ihnen paßt, hat er ausrichten lassen.«
    Â»Klingeln Sie oben durch und fragen Sie, ob er jetzt Zeit hat. Ich würde ihn gern noch sprechen, bevor ich losfahre.«
    Ohne darauf zu antworten, stand Melia auf und verließ das Büro. Sie hatte den geschmeidigen Gang einer Raubkatze. Jeff schien davon allerdings nicht beeindruckt. Er verzog nur den Mund, als Melia hinausging.
    Cat tat so, als hätte sie es nicht gesehen. Sie war nicht gewillt, die Mitglieder ihres Teams gegeneinander auszuspielen. Auch wollte sie nicht offen Partei ergreifen. Sich wieder der Arbeit zuwendend, sagte sie: »Steht denn jetzt schon fest, wo wir die Aufnahmen mit Tony machen?«

    Sie nannte die vorgestellten Kinder stets beim Vornamen, weil sie noch sehr gut wußte, wie sie es früher immer gehaßt hatte, wenn Leute von ihr als »das Kind« oder »das Mädchen« gesprochen hatten, so als wäre sie eine Unperson, nur weil sie der staatlichen Fürsorge unterlag.
    Â»Wie wär’s im Brackenridge Park?« schlug Jeff vor. »Wir könnten Tony auf die Mini-Eisenbahn setzen. Das würde sich von der Optik gut machen.«
    Â»Noch wichtiger: Tony fände es sicher gut. Welcher sechsjährige Junge mag keine Eisenbahn?«
    Melia steckte den Kopf zur Tür herein. »Mr. Webster ist in seinem Büro. Er sagt, Sie können gern hochkommen.« Sie verschwand wieder.
    Cat kam um ihren Schreibtisch herum. »Fahr doch schon mal zum Park, während ich weg bin, und schau dich um«, sagte sie zu Jeff. »Sag den Leuten dort, daß wir Mittwoch früh zum Drehen kommen, damit die Eisenbahn in Betrieb ist und so weiter. Und sag in Sherrys Büro Bescheid, damit sie wissen,wann sie Tony rüberbringen sollen. Check den Drehtermin auch mit dem Nachrichtenteam ab, damit wir eine Kameracrew haben.«
    Jeff machte sich rasche Notizen. »Noch was?«
    Â»Ja. Entspann dich. Das Leben ist zu kurz, um es so schrecklich ernst zu nehmen.«
    Er hob den Kopf, unterbrach sein hektisches Schreiben und schaute sie verdutzt an.
    Â»Glaub mir. Ich weiß es.«
    Â 
    Cats Büro lag, verbunden durch einen schmalen Flur, auf einer Etage mit der hektischen und betriebsamen Nachrichtenredaktion. Bill Webster hatte ihr ein größeres und besser gelegenes Büro auf der Verwaltungsetage des Gebäudes angeboten, aber das hatte sie abgelehnt. Cats Kids lief im Rahmen des Nachrichtenblocks, ebenso wie sämtliche lokalen
Sendungen. Ihr Team mit den Kameraleuten, Cuttern und anderen Redakteuren zu integrieren und mit der Studiocrew zusammenzuarbeiten, war ihr wichtig.
    Sie hatte zu Webster gesagt: »Von ihnen hängt es ab, ob ich gut rüberkomme auf der Mattscheibe. Ich kann es mir nicht leisten, mich von ihnen zu entfremden, indem ich mich absondere.«
    Es hatte innerhalb der Belegschaft der Nachrichtenredaktion erhebliche Ressentiments ihr gegenüber gegeben. Cat Delaney hatte ihren Job nicht von der Pike auf gelernt, wie sie es getan hatten. Sie war Schauspielerin, keine Journalistin.
    Cat machte aber kein Hehl aus ihren mangelnden journalistischen Fähigkeiten und war sich bewußt, daß sie mit ihrer Sendung der Redaktion quasi aufs Auge gedrückt worden war. Und die Nachrichtenleute erwarteten sicherlich von ihr, daß sie sie herablassend behandelte, der hochnäsige, besserwisserische Fernsehstar aus Hollywood.
    Doch statt dessen hatte sie immer wieder um Rat gefragt. Auch wenn sie jahrelange Erfahrung vor der Fernsehkamera mitbrachte, war es etwas ganz anderes, eine Reportage zu gestalten. Indem sie Fragen stellte, ihre Texte übte, Kritik verlangte und Witze über sich selber machen konnte, erwarb sie sich Respekt und wurde akzeptiert.
    Die Sekretärin des Bosses begrüßte sie herzlich. »Mr. Webster erwartet Sie schon, Ms. Delaney. Gehen Sie gleich durch.«
    Â»Ich könnte nicht zufriedener sein, wie sich die Dinge entwickeln«, lobte Bill, kaum daß Cat Platz genommen hatte.
    Â»Das haben Sie mir schon so oft gesagt.« Sie lächelte ihm über seinen schwarzen Schreibtisch hinweg zu, der so blankpoliert war, daß man sich drin spiegeln konnte. »Noch so ein Lob, und ich werde schrecklich rot.«

    Â»Das sind keine leeren Komplimente«, sagte

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