Scharade
er sich auf sie sinken. Doch da wirbelte Cat bereits in ihren zweiten Orgasmus.
Als er kam, wurde sein ganzer Körper erschüttert. Jeder Muskel war angespannt, und die heiseren Laute, die er von sich gab, waren wie Schluchzer.
Es dauerte eine Weile, bis sie sich beide wieder erholt hatten, aber Cat wäre ewig so liegen geblieben, müÃig mit
seinem zerzausten Haar spielend, salzige SchweiÃperlen von seiner Braue leckend. Er lag mit seinem ganzen Gewicht auf ihr, doch es machte ihr nichts aus. Er hatte sich verausgabt, und das begeisterte sie.
Er kannte die Techniken befriedigender Liebe für beide Partner. Er schrieb darüber. Also war es keine Ãberraschung, daà er begabt war, leidenschaftlich und ein vollkommen hingebungsvoller Liebhaber.
Und doch war er so sinnlich wie fordernd. Er hatte Reaktionen bei ihr hervorgerufen, die rein animalisch waren, ohne BewuÃtsein; Reaktionen, die allein aus ihren Sinnen rührten und über die sie keinerlei Kontrolle hatte.
Trotzdem war es auch eine geistige Vereinigung gewesen. Ihr Verstand hatte intimen Kontakt mit seinem gehabt. Sie waren vollkommen eins gewesen in den Wünschen und dem Verlangen des anderen, und sie hatten für deren Erfüllung gesorgt. Deshalb genoà sie diesen friedlichen Nachklang ihres Liebesaktes, diesen ruhigen Moment, als sich ihr Atem und Schweià vermischte und aus einem statt aus zwei Körpern zu kommen schien.
Er muÃte diese Nähe auch gespürt haben. Weil das vielleicht Liebevollste, was er tat, kurz bevor er sich aus ihr zurückzog, ein Kuà zwischen ihre Brüste war, genau an die Stelle, an der ihre Narbe war.
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Sie wachte zuerst auf. Da sie wuÃte, daà er ein Morgenmuffel war, blieb sie reglos liegen und lieà ihn schlafen. Sein Haar war zerzaust und wirkte auf dem Kissen sehr dunkel. Auf seinem Kinn zeigten sich Bartstoppeln. In seinen Koteletten waren erste graue Haare. Seine Brauen waren zu einem kleinen Stirnrunzeln verzogen, was zeigte, daà er nie völlig im Frieden mit sich und der Welt war.
Der Wecker auf dem Nachttisch sagte ihr, daà es Zeit wurde, aufzubrechen. Sie gab ihm einen Kuà auf die nackte
Schulter und glitt lautlos aus dem Bett. Unten suchte sie ihre überall verstreuten Sachen zusammen und zog sich an. Dann rief sie sich, mit leiser Stimme, ein Taxi.
Während sie wartete, räumte sie noch die Ãberreste ihres Abendessens weg. Auf dem Weg in die Küche kam sie auch an der Tür zum verbotenen Zimmer vorbei, ging jedoch, ohne auch nur zu überlegen, daran vorbei. Sie warf den Müll weg, spülte die Gläser aus und schenkte sich dann ein Glas Orangensaft ein, den sie im Kühlschrank entdeckte.
Während sie an den Tresen gelehnt dastand und den Saft trank, spielte sie für einen Moment mit dem Gedanken, doch einen Blick in das geheimnisvolle Zimmer zu riskieren. Nun war sie erst recht neugierig.
Letzte Nacht war sein nackter Körper ihrer gewesen, um ihn mit unbegrenzter Neugier zu erforschen und zu nutzen. Sie hatten sich im intimsten aller Akte vereint. Sicherlich würde er nun, da sie diese Ebene ihrer Beziehung erreicht hatten, nichts mehr dagegen haben, daà sie auch diesen Teil seines Lebens mit ihm teilte.
Aber was, wenn er doch etwas dagegen hatte? War es das Risiko wert? Nein. Sie würde dieses Zimmer nicht betreten. Sie würde warten, bis er sie dazu einlud.
Das Taxi kam, und sie verlieà die Wohnung, ohne ihn aufzuwecken. Sie holte ihren Wagen beim Sender ab und fuhr nach Hause, wo sie sich duschte, umzog und versuchte, die Termine für den Tag zu koordinieren. Doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zur vergangenen Nacht zurück. Erotische Bilder tauchten vor ihrem geistigen Auge auf und lieÃen nur wenig Platz für anderes.
Ihre Euphorie muÃte offensichtlich gewesen sein, weil Jeff sie ansprach, kaum daà sie das Büro betreten hatte. »Was ist denn passiert? Im Lotto gewonnen?«
Sie lachte und nahm dankbar die Tasse Kaffee entgegen, die er ihr anbot. »Wie kommst du denn darauf?«
»Weil heute morgen sogar ein Blinder sehen würde, wie du strahlst. Und dabei hatte ich erwartet, du wärst niedergeschlagen wegen Chantal.«
Ihr Lächeln erlosch. »Ich bin auch schrecklich traurig deswegen, glaub mir, aber ich sehe das Leben schon nicht mehr so negativ wie gestern. Ein Freund hat mich daran erinnert, wie groÃartig es ist, am Leben zu sein.«
»Ist
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