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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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nun: »Hast du sie schon jemandem gezeigt? Mr. Webster? Der Polizei?«
    Â»Nein.«
    Â»Aber vielleicht solltest du das tun.«
    Â»Ich möchte nicht als hysterische Zicke dastehen.«
    Â»Dafür wird dich niemand halten.«
    Â»Ich weiß nicht, Jeff.« Sie seufzte. »Ich will keinen falschen Alarm schlagen. Bestimmt steckt nichts weiter dahinter.«
    Er zwang sich zu einem Lächeln, als er ihr die Umschläge zurückgab. »Tja, wahrscheinlich hast du recht. Ich bin sicher, daß es keinen Grund gibt, sich deswegen den Kopf zu
zerbrechen. Junge, manche Leute haben wirklich nichts Besseres zu tun, was?«
    Â»Das kannst du wohl sagen. Sie schaffen Dramen für sich selbst, indem sie sich ins Leben von Prominenten einmischen. Sie leben indirekt.«
    Â»Genau. Aber...« Er zögerte. »Wenn du noch einen Brief in dieser Art kriegst, solltest du dich besser an die Polizei wenden. Scheiß darauf, was sie denken. Sollen sie dich doch für ein hysterisches Weib halten.«
    Â»Was sie, wie ich fürchte, auch tun werden.«
    Â»Und zumindest solltest du das Wachpersonal hier beim Sender benachrichtigen, damit sie keine schrägen Vögel reinlassen.«
    Â»Womit etwa dreiviertel Prozent der Mitarbeiter ausgesperrt würden«, lachte sie.
    Â»Der Punkt geht an dich.« Er lächelte, wurde aber sofort wieder ernst. »Sei vorsichtig, Cat. Da draußen gibt es eine Menge Bekloppte.«
    Â»Ich weiß.« Sie ließ die Umschläge in ihrer Handtasche verschwinden, womit sie das Gespräch als beendet erklärte und wieder die Rolle der Chefin übernahm. »Ich brauche noch die Daten von Chantals Begräbnis.«
    Â»Freitag um zwei. Und du solltest auch wissen, daß Ron Truitt vom Light vorhin angerufen hat. Er möchte ein Statement.«
    Â»Ich hoffe, du hast ihm gesagt, daß er sich zum Teufel scheren soll.«
    Â»Nicht wortwörtlich, aber ich denke, die Botschaft ist angekommen bei ihm. Ich habe gesagt, du seist nicht erreichbar für einen Kommentar und würdest das auch später nicht sein.«
    Â»Danke. Wenn ich mit ihm gesprochen hätte, wäre ich wohl kaum so diplomatisch geblieben. Der Kerl ist ein Schakal, immer auf der Suche nach frischem Blut.«

    Aber weil sie keinen weiteren Gedanken an diesen hinterhältigen Journalisten verschwenden wollte, fuhr sie fort: »Bitte, laß im Namen von WWSA einen Kranz schicken. Ich möchte etwas Persönliches schenken, darum kümmere ich mich selbst.«
    Als Jeff schließlich das Büro verließ, hatte er die Anweisung bekommen, Sherry anzurufen und mit ihrem Drehplan weiterzumachen. Ihre Zweifel von gestern abend an Cats Kids kamen ihr nun albern und übertrieben vor. Sie hatten Chantal verloren, aber es gab noch so viele Kinder, denen sie helfen mußten.
    Gleichgültig, mit welchen Widrigkeiten sie sich auch herumschlagen mußte – Amtsschimmel, schlechter Presse, Selbstzweifel —, sie durfte niemals aufgeben. Cats Kids war größer und wichtiger als sie selbst. Alex hatte ihr geholfen, das unter einer neuen Perspektive zu sehen. Im Ganzen betrachtet, waren ihre persönlichen Rückschläge unbedeutend.
    Kurz vor Mittag kam Jeff mit einer Nachricht in ihr Büro. »Dein Lieblingsautor hat gerade angerufen.«
    Ihr Herz machte einen Freudensprung, als sie zum Telefon griff. »Auf welcher Leitung?«
    Â»Leider konnte er nicht warten. Er sagte, ich solle dir ausrichten, daß er es schrecklich eilig habe und nur noch Zeit, dir diese Nachricht zu hinterlassen.«
    Nervös reichte Jeff ihr den Zettel. »Er hat vom Flughafen aus angerufen. Hat gesagt, sein Flug sei schon aufgerufen.«
    Â»Sein Flug?« Ihre gute Laune verschwand. »Er verläßt die Stadt? Wo ist er hin? Für wie lange? Hat er was gesagt?« Es stand alles auf dem Memo, aber Jeff las es ihr vor.
    Â»Er hat nur gesagt, daß er für ein paar Tage weg sein wird und dich anruft, sobald er zurück ist.«
    Â»Das ist alles?«
    Jeff nickte.

    Sie versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Was ihr nur mit Mühe gelang. »Danke, Jeff.«
    Er verließ das Büro und schloß die Tür hinter sich.
    Cat faltete den Zettel zusammen, dann starrte sie ihn an, als würde er eine Erklärung enthalten. Doch vergeblich.
    Sie war wie zerstört. Sie hatte sich so auf ein gemeinsames Abendessen gefreut. Vor wenigen Stunden erst war sie aus

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