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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Bluttest machen lassen?«
    Er stemmte die Hände in die Hüften und sah sie wütend an. »Ich bitte dich...«
    Wenn es also keine Frau gab und keine Exfrau und wenn er an keinem tödlichen Virus litt, dann gab es nur noch eine Lösung des Rätsels. Er wollte Schluß machen.
    Aber die Suppe würde sie ihm gehörig versalzen. Sie straffte die Schultern, warf das Haar zurück und ging in die Offensive. »Hör zu, Alex, ich denke, ich weiß, was jetzt kommt, also spar dir die Mühe, okay?
    Ich war neulich abend emotional etwas angeknackst, und du hast mir wieder auf die Beine geholfen. Wir sind doch beide erwachsen. Wir haben Safe-Sex praktiziert.«
    Sie holte tief Luft; sie haßte es, wenn sie so angeschlagen wirkte. »Aber du willst keine feste Beziehung. Keine Verpflichtungen.« Mit ausgebreiteten Armen fügte sie hinzu: »Hey, das ist doch völlig in Ordnung. Ich will es nämlich auch nicht.«
    Sie nahm ihre Ohrringe ab und streifte die Schuhe ab, weil sie meinte, diese einfachen, gewöhnlichen Dinge würden sie gelassener und überzeugender wirken lassen.
    Â»Du kannst also aufhören, so dreinzuschauen. Ich werde schon keine Szene machen und ausflippen. Ich habe keinen Vater, der dich mit dem Gewehr vor den Traualtar zwingt. Und ich werde mir auch nicht die Pulsadern aufschneiden, deinen Hasen kochen oder mit einem Schlachtermesser auf dich losgehen. Das wird keine gefährliche Liebschaft für
dich.« Sie brachte ein kaltes, steifes und falsches Lächeln zustande. »Also entspann dich, okay?«
    Â»Setz dich, Cat.«
    Â»Warum? Habe ich etwa einen Satz aus deinem sorgfältig einstudierten Monolog ausgelassen?«
    Â»Bitte.«
    Sie ließ die Ohrringe auf das Tischchen im Flur fallen, ging ins Wohnzimmer, schaltete eine Tischlampe an und setzte sich im Schneidersitz in die Ecke des Sofas. Sie nahm eines der Kissen und hielt es sich vor die Brust, wie ein Kind es mit einem Teddy machen würde, zum Schutz und Trost.
    Alex setzte sich auf den Hocker vor das Sofa, spreizte die Beine und starrte auf den Boden zwischen seinen Füßen. Er sah aus wie ein Verurteilter, der zusieht, wie draußen vor seiner Zelle der Galgen für ihn errichtet wird.
    Die Ellenbogen auf den Knien abgestützt, preßte er die Daumen in seine Augenhöhlen und verharrte eine Weile in dieser Pose, ehe er die Hände sinken ließ und Cat anschaute.
    Â»Ich wollte vom ersten Augenblick an mit dir schlafen«, sagte er offen.
    Sie trat innerlich einen Schritt zurück. Oberflächlich betrachtet klang es sehr romantisch, aber sie traute diesem Eindruck nicht. »Ich nehme an, ich sollte mich jetzt geschmeichelt fühlen. Aber ich warte darauf, daß das Beil fällt. Was ist es, Alex? Habe ich deine Erwartungen enttäuscht?«
    Â»Sei doch nicht albern.«
    Er sprang auf und begann, im Zimmer hin und her zu laufen. Ein weiteres schlechtes Zeichen. Männer taten das nur, wenn sie schlechte Neuigkeiten hatten.
    Abrupt blieb er stehen und wandte sich zu ihr. »Hier drin ist eine Menge Müll.« Er tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Es ist eine Menge Scheiß passiert, ehe ich meinen Dienst bei der Polizei quittiert habe.«
    Â»Ich weiß bereits von deinem Alkoholproblem.«

    Â»Das war nur die Auswirkung, nicht die Ursache. Ich habe es noch immer nicht ganz geklärt. Ich arbeite dran, aber es wäre nicht fair –«
    Â»Fang jetzt nicht mit diesem Gerede von wegen fair und nicht fair an!« fuhr sie ihn an. »Komm endlich auf den Punkt.«
    Â»Na gut. Klartext. Ich kann mich im Moment nicht auf irgendeine bedeutungsvolle Beziehung einlassen. Ich fand, das solltest du wissen, ehe wir zu weit gehen.«
    Für mehrere Momente saß sie so da, das Kissen an die Brust gepreßt. Dann warf sie es zur Seite und sprang mit einem Satz vom Sofa. Sie ging zur Tür und riß sie weit auf.
    Er fuhr sich seufzend durchs Haar. »Jetzt bist du sauer.«
    Â»Falsch. Um sauer zu sein, müßte es mir was ausmachen.«
    Â»Warum willst du dann, daß ich gehe?«
    Â»Weil dieses Haus nicht groß genug ist für mich, dich und dein gigantisches Ego. Ihr müßt beide verschwinden. Auf der Stelle!«
    Â»Mach die Tür zu.«
    Sie ließ sie ins Schloß krachen. »Wie kannst du dir einbilden, das würde mich treffen? Wie kannst du dir einbilden, unsere gemeinsame Nacht würde

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