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Scharade

Scharade

Titel: Scharade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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der Lust erzeugt. Reprisen davon hallten wie ein Echo in ihm nach.
    Mit einer Stimme, so rauh wie Sandpapier, sagte er: »Nein, sie läßt mich nicht abblitzen.«
    Â»Dann verstehe ich nicht, warum diese Beziehung nicht wundervoll ist?«
    Â»Weil du nicht weißt, wer sie ist.«
    Â»Wie meinst du das?«
    Â»Es ist Cat Delaney, Arnie. Ich war mit Cat Delaney im Bett.«
    Villella sah ihn entgeistert an. »Gütiger Himmel, Alex. Bist du denn von allen guten Geistern verlassen? Ich dachte, du hättest deine Schlagzeilen gehabt. Und trotzdem läßt du dich mit einer Frau ein, die die Medien anzieht wie ein Magnet. Eine Frau, die –«
    Â»Ich weiß«, schnitt ihm Alex ungeduldig das Wort ab. »Ich weiß selber, daß es verrückt ist.«
    Â»Nicht nur verrückt, mein Junge. Sondern extrem gefährlich.«

Kapitel 28
    Cat hatte Mühe, die Beherrschung nicht zu verlieren.
    Als sie in ihre Straße einbog und Alex’ Wagen vor ihrem Haus stehen sah, trat sie das Gaspedal durch. Doch als er sie auf halbem Weg zur Haustür, kurz vor der Treppe, einholte, hatte sie ihren Stolz und ihre Würde wiedergefunden. Sie begrüßte ihn, als wäre nichts gewesen.
    Â»Gute Reise gehabt?«
    Â»So lala.«
    Â»Wohin ist es denn gegangen?«
    Â»New York.«
    Â»Wie war’s?«
    Â»Wie’s in New York so ist.«
    Â»War eine ziemlich spontane Reise, was?«
    Â»Dringende Geschäfte.«
    Â»Aber klar doch. Die Verlagsbranche ist bekannt für ihre Notfälle.«
    Sie schloß die Haustür auf und ging hinein, drehte sich aber zu ihm um und stellte sich ihm in den Weg, wie sie es auch bei seinem ersten Besuch getan hatte.
    Nach ihrer gemeinsamen Nacht hatte sie eine Euphorie empfunden, wie sie nur frisch Verliebte kennen. Er hingegen hatte die Stadt verlassen. Wenn ihn tatsächlich ein Notfall davon abgehalten haben sollte, mit ihr vor seinem Abflug zu sprechen, so hätte er doch während der letzten Tage anrufen können. Aber das hatte er nicht getan.
    Und auch jetzt deutete sein Verhalten nicht darauf hin, daß er nach ihrer ersten Nacht wie sie die Schmetterlinge im Bauch gefühlt hatte.
    Er sah müde und mitgenommen aus. Unter seinen Augen waren dunkle Ringe, so als habe er die letzten drei Nächte keine Minute geschlafen. Sie kämpfte gegen den Impuls an,
ihn in den Arm zu nehmen und so lange festzuhalten, bis dieser gepeinigte Ausdruck verschwunden war.
    Â»Warst du beim Begräbnis des kleinen Mädchens?« fragte er.
    Â»Woher weißt du...?«
    Â»Ich habe beim Sender angerufen, aber man sagte mir, du seist auf einem Begräbnis und würdest danach nicht mehr ins Büro zurückkommen. War’s schlimm?«
    Â»Sehr schlimm. Während des Gottesdienstes habe ich ständig an den Tag denken müssen, als ihnen die kleine Chantal zugesprochen wurde. Alle waren so glücklich gewesen. Sie hatten hinten im Garten ein Grillfest gemacht und ihre Familie und Freunde eingeladen. Und genau dieselben Menschen waren auch an diesem Tag in ihrem Haus versammelt.« Sie seufzte betrübt.
    Â»Nur daß diesmal keine Ballons und Girlanden herumhingen, kein fröhliches Lachen ertönte. Es war nicht ganz dasselbe.« Für einen Moment starrte sie ins Leere, ehe sie wieder Alex ansah. »Was führt dich hierher?«
    Â»Wir müssen reden.«
    Sein Ton und seine ernste Miene waren Signale, daß das, worüber er reden wollte, nichts war, was sie hören wollte.
    Â»Können wir das auf ein andermal verschieben? Mir ist heute nicht nach Reden zumute. Das Begräbnis hat mich ziemlich mitgenommen. Bei anderer Gelegenheit wäre es sicher besser.«
    Â»Es gibt keine gute Gelegenheit für das, was ich zu sagen habe.«
    Cat verspürte eine bleischwere Last auf ihrer Brust.
    Â»Laß mich raten«, sagte sie, obwohl sie es bereits ahnte. »Du hast neulich abend, als wir zusammen im Bett waren, vergessen, eine klitzekleine Kleinigkeit zu erwähnen. Du bist verheiratet.«
    Â»Nein, ich bin nicht verheiratet. Und mehr sage ich hier
draußen auf der Veranda auch nicht.« Er ging an ihr vorbei ins Haus.
    Kaum hatte Cat die Tür geschlossen, wandte sie sich wieder zu ihm um. »Du bist also nicht verheiratet. Dann ist es deine Ex, die –«
    Â»Ich war nie verheiratet.«
    Â»Hm. Das ist ja noch schlimmer, als ich befürchtet habe. Wann hast du deinen letzten

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