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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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auszuhalten.
    Die drei steuerten auf die nächstgelegene Bar zu. Sami bestellte drei Bier, bevor sie sich auf einen Hocker setzte. Sie drehte sich mit dem Rücken zur Theke, um sich im Club umzusehen.
    »Denkst du, sie ist hier?«, fragte Sami und zog ihre Jacke aus.
    Bo hob die Nase und schnupperte in die Luft. »Sie ist hier.«
    »Dann solltest du sie besser finden und dich an sie ranmachen«, sagte Sander.
    Bo kniff die Augen zusammen. Sander war ein wenig zu eifrig, und Bo griff in seine Gesäßtasche und zog die beiden perfekt gefalteten Seiten heraus. Er faltete das Papier auseinander und hielt jedem von ihnen eine Seite vors Gesicht. »Das sind die Regeln für heute Abend.«
    Sander starrte auf die ausgedruckte Seite vor seiner Nase. »Du hast sie aufgeschrieben?«
    »Ich bin der Ansicht, wenn ich die Regeln aufschreibe, muss ich mir am nächsten Morgen weniger ›Das hast du nie gesagt‹ anhören. Ihr wisst doch, wie sehr ich dieses ›Das hast du nie gesagt‹ hasse.«
    Sander grummelte etwas vor sich hin, nahm Bo das Papier aus der Hand und schob es in seine Hosentasche. Sami faltete das Blatt sorgfältig wieder zusammen, bevor sie es oben in ihren Stiefel steckte. »Okay«, sagte sie und griff hinter sich, um die drei Bier von der Theke zu nehmen, während Bo dem Barkeeper ein paar Scheine reichte. »Dann lass uns mal deine Wolfshündin suchen.«
    Ric hatte es sich am Ende der U -förmigen Couch gemütlich gemacht, die er für sie reserviert hatte, und wollte gerade aufstehen, um Blayne zu suchen, als sie sich plötzlich auf seinen Schoß fallen ließ und ihm und den anderen verkündete: »Ich hab jemand auf der Toilette beim Sex gehört.«
    Nicht sicher, was er darauf erwidern sollte, griff Ric nach seinem deutschen Bier.
    »Guter oder schlechter Sex?«, wollte Gwen wissen.
    Blayne überlegte einen Moment und starrte an die Decke. Schließlich antwortete sie: » Betrunkener Sex.«
    »Aaaaah.«
    Ric lachte. Blayne brachte ihn immer zum Lachen, deshalb lag ihm auch so viel daran, sie zu beschützen. Sein Cousin und Dee-Ann mochten vielleicht der Ansicht sein, es sei völlig akzeptabel, Blayne als Köder zu benutzen, aber Ric gefiel diese Vorstellung ganz und gar nicht. Trotzdem gab er zu, zumindest sich selbst gegenüber, dass er sich durchaus Sorgen machte, sie könne irgendetwas Dummes anstellen, das sie noch mehr in Gefahr brachte, falls sie doch die Wahrheit erfuhr. Aber vielleicht würde sie sich vor lauter Angst, nach draußen zu gehen, auch nur in ihrer Wohnung einschließen. Oder vielleicht würde sie gar nichts tun. Es war dieser Unsicherheitsfaktor, der es zu einem solchen Risiko machte, Blayne in die ganze Sache einzuweihen. Also erzählte er ihr wider besseres Wissen nichts und hoffte, dass Dee-Ann in ihrem Job so gut war, wie sein Cousin glaubte.
    »Hast du dich davorgestellt und gelauscht?« Ric musste das einfach fragen.
    »Natürlich nicht!« Sie griff nach unten und fummelte an den Absätzen ihrer wirklich sehr heißen Schuhe herum. »Aber ich musste nun mal pinkeln«, gab sie zu.
    »Hey, Blayne«, murmelte Gwen, die auf Locks Schoß saß und sich an ihn kuschelte. »Zwei Uhr.«
    Bevor Ric sie zurückhalten konnte, drehte sich Blayne auf seinem Schoß um und kniete sich hin. Sie hob ihren Arm und wedelte damit herum, während sie brüllte: »Dee-Ann! Dee! Ann! Hier drüben. Setz dich zu uns! «
    Ric zuckte zusammen. Er wusste, was er sich deswegen später noch würde anhören dürfen. Wenn es etwas gab, das Dee-Ann Smith auf den Tod nicht ausstehen konnte, dann, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen.
    Die Wölfin funkelte Ric quer durch den überfüllten neuen Club an und steuerte auf die Couch zu.
    »Hi, zusammen«, sagte sie mit ihrem verführerischen Südstaatenakzent.
    »Dee!« Blayne sprang auf und schlang ihre Arme um Dee. Sie umarmte sie, als seien die beiden alte Freundinnen, die sich vor Ewigkeiten aus den Augen verloren hatten. Dem finsteren Ausdruck auf Dees Gesicht nach zu urteilen, bezweifelte Ric jedoch stark, dass sie jemals Freundinnen werden würden.
    »Nimm sie von mir weg«, formte Dee stumm mit den Lippen. »Sofort!«
    »Ich wusste gar nicht, dass du heute Abend auch kommst«, fuhr Blayne, wie immer vollkommen ahnungslos, fort. »Ich freue mich so, dass du da bist!«
    Als Ric sah, wie Dees Hand hinter ihren Rücken wanderte, wo sie, wie er wusste, eine illegale Waffe versteckte, fasste er Blayne blitzschnell um die Taille und zog sie an sich, während er Dee ein

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