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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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erneut auf die Füchsin. »Sie kommt hier rein, sieht aus wie das nächste Playboy -Poster, und du willst die Sache auf sich beruhen lassen?«
    Die Füchsin löste ihren Griff um Novikovs Hals und ließ sich aus der beträchtlichen Höhe auf den Boden fallen. Sie konnte nicht größer als einssechzig sein und wog vielleicht fünfundvierzig Kilo, wenn überhaupt. Und auch die Tatsache, dass sie sich mitten in einem kalten New Yorker Winter befanden, schien sie nicht im Geringsten zu stören, da sie nichts als die schwarze Lederversion eines Bikinioberteils in Kombination mit Shorts trug. So zog sich Blayne nur im Sommer an, wenn sie sich mit Gwen an die Küste von Jersey aufmachte. Besser gesagt: Sie trug die Jeansvariante dieses Outfits. Aber im Winter? Nie im Leben.
    »Hast du ein Problem, Kätzchen?«, wollte die Füchsin wissen.
    Gwen versuchte, von Locks Schoß aufzuspringen, aber der Grizzly kannte sie. Er schlang seinen Arm noch fester um sie, während er mit seiner freien Hand weiter von seinem Bier trank.
    »Lass mich los«, befahl Gwen. »Ich werd’ dieser kleinen Idiotin das Gesicht zerfetzen!«
    Lock brummte amüsiert. »Dazu wird’s nicht kommen.«
    Blayne, die Streit hasste, sprang von Rics Schoß auf und stellte sich zwischen die beiden. Sie waren zwar ein gutes Stück voneinander entfernt, funkelten sich aber ziemlich böse an. Und auch wenn die Füchsin zierlich war – selbst für menschliche Verhältnisse –, würde Blayne sicher nicht den Fehler machen, sie zu unterschätzen. Füchse mochten vielleicht klein sein … aber auch fies. Manchmal waren sie sogar richtig fies.
    »Okay«, befahl Blayne. »Das reicht .« Sie funkelte Gwen an. »Das ist die Eröffnung des Clubs unseres Freundes, und du wirst hier keinen Streit anfangen.« Gwen fauchte ein bisschen, setzte sich aber wieder auf Locks Schoß.
    Blayne wandte sich der Füchsin zu und streckte ihr die Hand hin. »Hi. Ich bin Blayne. Schön, dich kennenzulernen.«
    Die Füchsin blinzelte überrascht und sah sie mit ihren beinahe schon grellen, golden glänzenden Augen an. »Ähm … hi.« Sie starrte eine Weile auf Blaynes Hand und schüttelte sie schließlich. Es war ein kurzer Händedruck, aber Blayne meinte es ehrlich. »Ich bin Sami. Auch schön, dich kennenzulernen.«
    »Möchtet ihr vielleicht was mit uns trinken?«
    Die Füchsin betrachtete Blayne eindringlich, grinste plötzlich und schüttelte den Kopf. »Danke, aber ich schau mal, was mein Gefährte so treibt. Aber ich bin mir sicher, dass Bo liebend gerne was mit dir trinken würde.« Ihr Grinsen schien noch breiter zu werden. »Es war wirklich nett, dich kennenzulernen, Blayne.«
    »Danke, gleichfalls.«
    Die Füchsin stolzierte davon und tätschelte im Gehen Novikovs Arm. Gwen blickte ihr mit zusammengekniffenen Augen hinterher, und Blayne fragte: »Welchen Teil von ›Lass es auf sich beruhen‹ haben wir denn immer noch nicht verstanden?«
    »Ich mag sie nicht. Und ich bin in Stimmung für einen ordentlichen Streit.«
    »Kein Guinness mehr für dich«, sagte Blayne und schnappte ihrer Freundin das halb ausgetrunkene Glas weg.
    »Willst du deine Pfote verlieren, Hündchen?«
    »Sei brav!«, kläffte Blayne.
    Widerwillig lehnte Gwen sich zurück, während die restlichen Raubtiere Blayne weiterhin aufmerksam beobachteten. Sicher. Die betrunkene Töwin ist keine Bedrohung, aber bei der nüchternen Wolfshündin muss man natürlich höllisch aufpassen!
    Genervt von dieser Heuchelei warf Blayne das Glas auf das Tablett einer vorbeikommenden Kellnerin, bevor sie sich neben Ric auf die Couch fallen ließ. Sie lehnte sich entspannt zurück und bemerkte erst jetzt, dass Novikov noch immer dastand. Und sie noch immer anstarrte.
    »Setz dich«, forderte sie ihn auf und winkte in Richtung eines leeren Platzes auf der U -förmigen Couch. Und ja, sie erwartete durchaus, dass er sich an die Stelle setzte, auf die sie zeigte. Vor allem, da er keiner von diesen Typen zu sein schien, die aus Prinzip immer genau das Gegenteil machten. Was sie ganz und gar nicht erwartete, war, dass sich plötzlich ein strammer Bären-Katzen-Hintern zwischen sie und Ric drängte.
    Nachdem Bo sich zwischen Blayne und Van Holtz gequetscht hatte, fühlte er sich schon viel besser. Es hatte ihm gar nicht gefallen, dass der Wolf und Blayne so dicht nebeneinandergesessen und Van Holtz seinen Arm hinter ihr auf der Couch ausgestreckt hatte. Bos Meinung nach war das ein wenig zu besitzergreifend. Also hatte er sich

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