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Scharfe Pranken

Scharfe Pranken

Titel: Scharfe Pranken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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sicher, dass er ganz und gar nicht das Richtige tat, aber ebenso sicher, dass er keine andere Wahl hatte, schob Bo sich näher an Blayne heran. Er versuchte, seine untere Körperhälfte so weit wie möglich von ihr fernzuhalten, was allerdings von wenig Erfolg gekrönt war, da Blayne nach hinten rutschte und ihren Hintern in seinen Schritt presste.
    »Perfekt«, seufzte sie und lachte. »Gott, Bo. Dein Schwanz ist riesig.«
    »Du versuchst, mir wehzutun, stimmt’s?«
    »Nee. Dafür mag ich dich viel zu gern.«
    Ja, aber mochte sie ihn auch genug? Als er endlich den Mut aufbrachte, sie genau das zu fragen, war sie natürlich längst eingeschlafen.
    Marci sah von ihrem Teller mit Honigbrötchen auf. »Was?«
    Grigori setzte sich ihr in der Cafeteria gegenüber. »Ich dachte, du wolltest ihnen was zu essen bringen.«
    »Mittlerweile dürften sie tief und fest schlafen. Ich gebe ihnen zu essen, wenn sie wieder wach sind.«
    »Sie ist ein süßes kleines Ding, was?«
    »Mhm.« Marci wusste, wohin das führen würde.
    »Aber eine Wolfshündin?«
    Typisch. Wolfshunde hatten unter allen Hybriden den schlechtesten Ruf, aber Marci hatte schon immer gefunden, dass das nicht fair war. »Mir scheint, als müsse sie sich noch um ganz andere Sachen Sorgen machen. Hast du seine Mähne gesehen, als er nach ihr gesucht hat? Sie ist urplötzlich gewachsen, weißt du? Als wir ihn eingeliefert haben, war sie noch nicht da.« Sie biss von ihrem Honigbrötchen ab und fragte dann: »Wie geht’s übrigens Fabi?«
    »Ich habe den Idioten nach Hause geschickt.«
    »Der Junge ist echt dämlich, Grigori.«
    »Genau wie sein Vater.«
    »Apropos …«
    »Nein. Er kommt nicht, um ihn zu besuchen.«
    »Dämlich. Allesamt.«
    »Danke.«
    »Du und Bold, ihr zählt nicht.«
    Grigori starrte auf ihren Teller. »Isst du alle Honigbrötchen allein auf?«
    »Du magst Honig doch nicht mal.«
    »Wir wissen beide, dass ich alles esse, solange es süß und lecker ist.« Dann grinste er, und Marci spielte ernsthaft mit dem Gedanken, ihm den kompletten Teller ins Gesicht zu schleudern.
    Als ein kaum hörbares Klingeln ertönte, kramte Grigori nach seinem Handy. Er zog es aus seiner Jeans und nahm ab. »Novikov?«
    Marci widmete sich wieder ihren Honigbrötchen und schlug Grigoris Hand weg, als er nach einem von ihnen griff. Er sagte kaum mehr als »Aha« in das Telefon, aber als er auflegte, sah er ausgesprochen erheitert aus.
    »Was?«
    »Das war Kerry-Ann. Anscheinend hat Niles Van Holtz sie angerufen.«
    Der Alphamann der Van-Holtz-Meute? Der rief die Ortsvorsteherin ihrer Stadt an? »Was wollte er?«
    »Er kommt her.«
    »Warum?«
    »Um die Wolfshündin abzuholen.«
    »Du willst mir doch nicht weismachen, dass die Van Holtzs eine Hybride in ihrer Meute haben?« Nach allem, was Marci wusste, waren die Van Holtzs fast so schlimm wie die Bären-Clans, was diese Dinge betraf.
    »Er ist auf dem Weg von Washington State nach New York und kommt dann hierher. Er bringt sogar einen Bären aus Jersey mit. Sie werden morgen hier sein.«
    »Zu seinem Schutz?«, fragte sie lachend.
    »Irgendwie bezweifle ich das.«
    »Denkst du, dass Bold mit ihnen zurückgeht?«
    Grigori zuckte mit den Schultern. »Wahrscheinlich. Das Finale des Llewellyn Cup steht an. Das wird er nicht verpassen wollen.«
    »Weißt du, du könntest ihn wirklich ab und zu besuchen. Vielleicht bei einem seiner Spiele zuschauen.«
    Der Eisbär grunzte. »Er könnte mich ja einladen.«
    »Oh, mein Gott! Ihr beide!«
    »Warum schreist du mich an?« Er schnappte sich das letzte Honigbrötchen von ihrem Teller. »Und das nehme ich mir, weil du mir was schuldig bist.«
    »Ich schulde dir gar nichts, außer einem saftigen Tritt in den Hintern. Dir und deinem Neffen!«
    »Wenigstens«, sagte er, den Mund voll Honigbrötchen, »müssen wir sie nicht mehr beschützen, wenn Van Holtz kommt, um die Wolfshündin abzuholen.«
    Das stimmte. Niemand in Ursus County war ein großer Wolfs-Fan, und alle Hybriden, in deren Adern mehr als ein Achtel Wolfsblut floss, galten als Wolf. Das arme Kind wäre eine wandelnde Zielscheibe gewesen.
    »Wenn Van Holtz hierherkommt«, sagte Marci und blickte aus dem Fenster, »brauchen wir dann nicht einen roten Teppich für seine Ankunft?«
    Grigori lachte, und Marci stimmte ein.
    Blayne erwachte. Sie bemerkte sofort, dass es draußen inzwischen dunkel war, was bedeutete, dass sie den ganzen Tag geschlafen hatte. Ihre Knochen waren wieder komplett verheilt – und etwa zehnmal

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