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Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel

Titel: Schartz, S: Elfenzeit 15: Die Goldenen Äpfel Kostenlos Bücher Online Lesen
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verhüllte Gesicht nach Osten gerichtet. Kurus stapfte leicht torkelnd zu ihm und schüttelte die rotgoldene Mähne. »Ist es jetzt vorbei?«
    »Ja.«
    »Ein Glück.« Der Mantikor holte Luft und schrie: »
Au!
« Jammernd fing er an, sich die Wunden zu lecken. »Ich bin so schwach und hungrig, bestimmt muss ich bald sterben ...«
    »Du hast noch eine Menge zu lernen, nichtsnutziger Welpe«, sagte der Getreue scharf. »Und jetzt auf! Wir müssen weiter. Die Verfolger warten nicht.«
    »Aber ich bin müde«, maulte Kurus.
    Der Getreue schlug ihm mit der geballten Hand ins Gesicht, dass sein Kopf nach hinten ruckte und die Nackenwirbel deutlich vernehmbar knackten. »Auf!«, schrie er den Mantikor an, während er auf seinen Rücken sprang. »Weiter! Dies ist deine nächste Lektion: Nicht innehalten, nur weil man müde und verletzt ist! Niemals einer Schwäche nachgeben!«
    Kurus wagte keinen Widerspruch mehr, sondern rannte los, weiter nach Norden.
    Gegen Nachmittag kamen sie im zwanzigsten Jahrhundert an.
    Kurus durfte nun endlich anhalten. Der Getreue lenkte ihn zu einem alten Brunnen, in dessen Nähe ein Zeltlager aufgebaut worden war. Schneeweiße Dromedare und Lastkamele waren zwischen den Zelten angebunden. Direkt beim Camp gab es eine Tränke, wahrscheinlich mit einer Zuleitung vom Brunnen.
    »Du kannst hier trinken«, erlaubte er dem jungen Mantikor, der kurz vor dem Zusammenbruch stand. »Verhalte dich sehr ruhig und außer Reichweite jeglichen Lebens. Sie sind nicht in der Lage, dich zu sehen, wittern dich aber vielleicht. Vor allem können sie nicht durch dich hindurchgehen.«
    »Weshalb sehen sie mich nicht?«
    »Weil sie nicht an dich glauben.«
    Kurus blieb die Luft weg. »Aber ...« Er verstummte sofort, als er sah, wie sich die Faust des Verhüllten langsam hob.
    Geduckt schlich er zum Brunnen, nachdem der Getreue abgesessen war. Dann wagte er doch einen Einwand. »Ich muss auch essen.«
    »Ich werde dir Nahrung geben, du darfst nichts selbst jagen. Gedulde dich, bis ich zurück bin; ich bringe dir etwas mit.«
    Der Mantikor zog ein unzufriedenes Gesicht, und ein böses Licht glühte in seinen Augen auf.
    »Wir sind immer noch im Menschenreich«, fügte der Getreue hinzu. »Wenn hier auch nur eine Ameise zu Tode kommt, wirst du nie existieren. Also halte dich an meinen Befehl.«
    Kurus senkte den Kopf, als wolle er jeden Moment in Tränen ausbrechen. Doch er fing sich schnell wieder, als der Getreue ihm einen Eimer Wasser heraufzog, den er in einem Zug leer trank und ebenso den nächsten. Den dritten Eimer stellte der Getreue vor ihn hin. »Das muss reichen, bis ich zurück bin. Leg dich jetzt hin, pflege deine Wunden und ruh dich aus. Wenn ich zurück bin, wirst du essen, und dann müssen wir schnell weiter.«
    »Ich gehorche.« Trotz seines Hungers wirkte Kurus erleichtert, endlich rasten zu dürfen. Sein Gesicht war ganz eingefallen vor Müdigkeit, und die Wunden an seinem Körper musste er mit seinem heilkräftigen Speichel, der für jeden anderen tödlich giftig war, behandeln. Noch bevor der Getreue sich auf den Weg gemacht hatte, plumpste der Mantikor in den Sand, bettete den Kopf auf den gekreuzten Vorderpfoten und schloss die Augen.
    Der Getreue wanderte langsam auf das Zeltlager zu. Er war nicht unsichtbar, würde aber lediglich als vorübergehender Schemen in Erscheinung treten. Jeder, der ihn sah, würde glauben, dass er jemandem von hohem Rang begegnete, der nicht einfach angesprochen werden durfte.
    Mehrere Feuer waren entzündet, an denen Tee gekocht und Brot gebacken wurde. In der Nähe des größten Zeltes wurde ein Braten zubereitet, mit einem kleinen Feuer daneben, in dem Kesselfleisch kochte. Überall saßen Männer in traditioneller, zumeist heller Wüstenkleidung um die Feuer, unterhielten sich, tranken Tee und lachten. Einige Imuhagh waren auch darunter, die nur dann den blauen Gesichtsschleier lüpften, wenn sie das Teeglas an den Mund setzten. Mehrere Jungen, Libyer und schwarzafrikanische Sklaven in hellen Kitteln, versorgten die Kamele und erledigten Besorgungen; wenn niemand hinsah, spielten sie miteinander oder ärgerten die Kamele.
    Die Bahnen des großen Zeltes wurden soeben zur Seite geschlagen, und nacheinander schritten gewichtig aussehende Männer mit prächtigen Bärten heraus. Viele trugen Gebetsketten, die sie ununterbrochen durch die Finger gleiten ließen. Murmelnd entfernten sie sich in Gruppen zu zweit oder zu dritt. Der Getreue ging an ihnen vorbei ins Zelt, in

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